Möhren

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Lebensmittel Möhren

Möhren sind ein jahrtausende altes Gemüse. Karotten, Rübli oder Wurzel sind nur einige Bezeichnungen für den Doldenblütler. Möhren werden vielseitig genutzt und sind nach der Tomate europaweit das am häufigsten kultivierte Gemüse.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Möhren wissen

Der botanische Name der Möhre lautet: “Daucus carota”. Möhren wachsen bevorzugt auf Sand- oder Lehmböden. Obwohl das Gemüse auch in subtropischen Gefilden angebaut wird, sind Umgebungstemperaturen um 18 Grad ideal für die Aufzucht.

Es sind unterschiedlich gefärbte Karotten auf dem Markt. Dies lässt sich mit der unterschiedlichen Herkunft der Pflanzen begründen. So stammen weiße Möhren aus dem Mittelmeerraum und violette oder gelbe Möhren aus Afghanistan. Seit mehreren tausend Jahren wird die Möhre nachweislich als Gemüse genutzt und angebaut. Bei Ausgrabungen stießen Wissenschaftler auf Karottensamen in Schweizer Pfahlbauten, deren Alter auf mehr als 4.000 Jahre geschätzt wird. Bei den Germanen wurde “morha” ebenfalls gezielt angebaut.

Im antiken Griechenland wurde die Möhre von Dioskurides bereits im 1. Jahrhundert als Arzneipflanze erwähnt. Aus dieser Schrift stammt auch die erste bekannte Abbildung einer Möhre in der Geschichte. Im Mittelalter wurden Möhren in Mitteleuropa großflächig angebaut. Ein erstes Vorkommen in Europa lässt sich nur schwer bestimmen. Entsprechende Aufzeichnungen aus dem 9. Jahrhundert könnten sich auch auf die Pastinake beziehen.

Heute gehört die Möhre zu den wichtigsten Gemüsesorten weltweit. In Europa werden Möhren vorwiegend in Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und Spanien kultiviert.

Bedeutung für die Gesundheit

Möhren besitzen einen hohen gesundheitlichen Nutzen. Beta-Carotin ist ein wertvoller sekundärer Pflanzenstoff, der nachweislich vor verschiedenen Krebsarten schützen kann. Dazu zählen Brustkrebs oder Lungenkrebs. Im Sommer wirkt Beta-Carotin einem Sonnenbrand entgegen und sorgt für eine schnelle und nachhaltige Bräune. Beta-Carotin wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt. Ein Mangel an Vitamin A kann die Sehkraft beeinträchtigen.

Beta-Carotin wird vom Körper besonders gut aufgenommen, wenn die Möhren vor dem Verzehr kurz angedünstet und mit etwas Öl beträufelt werden. Der hohe Ballaststoffgehalt der Möhren fördert die Verdauung und löst Verstopfungen. Die enthaltenen Vitamine und Spurenelemente stärken das Abwehrsystem und schützen vor Erkältungen. Das Hautbild verbessert sich und das Wachstum von Haaren und Nägeln wird angekurbelt.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

In 100 Gramm Möhren sind nur knapp 30 Kalorien enthalten. Kein Gemüse enthält mehr Beta-Carotin als die Karotte. Beta-Carotin kann allerdings nur in Verbindung mit Fett vom Körper aufgenommen werden. Dies wird durch die Zugabe von einigen Spritzern Öl bei der Zubereitung erreicht.

Möhren sind reich an den Vitaminen C, E, K und B1, B2, B3 und B6. Weiterhin sind die Mineralstoffe Kalium, Natrium, Magnesium, Eisen, Fluorid und Phosphor enthalten. Etwa 3,5 Gramm Ballaststoffe entfallen auf 100 Gramm Möhren. Für den Geschmack sorgen ätherische Öle und Fruchtsäuren. Neben Apfelsäure sind hierbei Bernsteinsäure, Citronensäure und Fumarsäure zu nennen.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 26 kcal/ 108 kj
Eiweiß 0,98 g
Kohlenhydrate 4,80 g
Fett 0,20 g
Wasser 89,27 g
Ballaststoffe 3,63 g
Beta-Carotin 7794 µg
Vitamin A 1574 µg

Unverträglichkeiten

Rohe Karotten können bei Allergikern Neurodermitis, Augentränen, Fließschnupfen, Verdauungsprobleme oder Asthma auslösen. Hitze zerstört die Allergene und macht die Möhre allgemein verträglich.

Wer allergisch auf Möhren reagiert, kann auch mit anderen Doldenblütlern wie Petersilie, Sellerie oder Fenchel Probleme bekommen. Kreuzallergien können mit Korbblütengewächsen auftreten. Dazu zählen Kamille, Beifuß oder Estragon.


Einkaufs- und Küchentipps

Möhren sind ganzjährig im Handel und auf Märkten erhältlich. Treibhauskarotten werden im Winter ausgesät und im Frühsommer geerntet. Diese “Bundmöhren” werden mit Kraut angeboten. Bei einer Lagerung um null Grad halten sich Bundmöhren etwa zehn Tage. Bei den später ausgesäten Sorten wird das Kraut entfernt.

Dies geschieht bei den “Waschmöhren” ebenso maschinell wie die Reinigung und Sortierung. Gekühlt sind diese Karotten mehrere Wochen haltbar. Im Spätherbst geerntet Möhren können dunkel und kühl gelagert in einer Kiste im Keller bei Temperaturen um den Gefrierpunkt überwintert werden.

Frische Möhren sind knackig und fest. Das Kraut der Bundmöhren weist keine Verfärbungen auf. Flecken, Risse und eine schrumpelige Oberfläche zeugen von mangelnder Frische des Gemüses. In einer Plastikverpackung können Möhren leicht schimmeln. Wird das Kraut unmittelbar nach dem Einkauf entfernt, dann wird der Rübe nicht unnötig Feuchtigkeit entzogen und sie hält länger frisch.

Zubereitungstipps

Je nach Verschmutzungsgrad werden Möhren vor der Zubereitung gewaschen oder geschält. Die Rinde liefert die meisten wertvollen Inhaltsstoffe, daher sollten Möhren möglichst ungeschält verwendet werden. Um das Beta-Carotin besser verwerten zu können, helfen die Zugabe von Öl, Butter oder Schmand. Rohe Karotten werden als Snack geknabbert oder einem Salat mit Äpfeln, Orangen und Nüssen untergemischt.

Naschkatzen bevorzugen einen Möhrenkuchen. Klassiker der Möhrenküche sind auch Eintöpfe, Gratins oder eine exotische Möhren-Ingwer Suppe mit Kokosmilch verfeinert. Karottensaft und Karottenbrei sind wichtige Bausteine der Babyernährung.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

Sie sind hier: Startseite Lebensmittel Möhren

Das könnte Sie auch interessieren