Sellerie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Sellerie (Apium) gehört zur Familie der Doldenblütler und wird auf der ganzen Welt in den gemäßigten Breiten angebaut, vorwiegend auf der Nordhalbkugel sowie in den Tropen in den Gebirgsregionen. Es gibt etwa 20 verschiedene Arten an Sellerie.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Sellerie hilft u.a. bei Blähungen, Gicht und Rheumaleiden.

Beim Sellerie handelt es sich um eine zweijährige Pflanze, die über wechselständige, einfach gefiederte Laubblätter und kleine grünlich-weiße Blüten, die in Dolden zusammen stehen, verfügt. Der Sellerie wurde erstmalig um 800 n. Chr. erwähnt. Schon im alten Ägypten hatte der wildwachsende Sellerie eine große Bedeutung. Die Blätter und Blüten dienten als Grabbeigaben. Auch bei den Griechen wurde der Sellerie zur Bepflanzung der Grabhügel und zum Bekränzen der Grabmäler benutzt und zudem beim Leichenschmaus serviert.

Seit dem Mittelalter ist der Sellerie auch in Europa bekannt. Ein Kräuterbuch, das aus dem 16. Jahrhundert stammt, beschreibt die Sellerieblätter und –blüten als Arznei. Bis zum 18. Jahrhundert erfolgte der Anbau von Sellerie lediglich in Kloster- und Hofgärten. Der Pflanze wurde eine aphrodisierende und stimmungsaufhellende Wirkung nachgesagt. Der Sellerie kann bis zu einen Meter hoch wachsen. Der Schnitt- oder Würz-, Stauden- und Knollensellerie werden als Gemüse- und Würzpflanze eingesetzt. Für das würzige Aroma sind insbesondere die ätherischen Öle verantwortlich. Die Knolle schmeckt jedoch milder als die übrigen Sellerie-Teile.

Vorkommen und Anbau

Der Sellerie, die zweijährige Pflanze, bevorzugt erdige Böden und gedeiht sehr gut auf Salzböden. Die Pflanze gedeiht vorwiegend an den salzigen Stellen der Küste. Der Sellerie kommt ursprünglich aus Europa und wird seit mindestens 3.000 Jahren im Mittelmeergebiet kultiviert. Er ist im Handel ganzjährig erhältlich. Die einheimischen Sellerie-Knollen können von Oktober bis April gekauft werden.

Anwendung und Wirkung

Der Sellerie ist ein echtes Allround-Talent, denn die Zubereitungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig. Vor allem ist Knollensellerie in einer Suppe unverzichtbar. Wer mit dem Selleriegrün Suppen und Saucen, Fleisch, Fisch und Gemüse würzen möchte, sollte Schnitt- oder Würzsellerie wählen. Die Blätter erinnern etwas an Petersilie. Sie können frisch im Ganzen oder feingehackt verwendet werden. Es ist aber auch möglich, sie zu trocknen.

Die Knolle kann auch in einem pikanten, gesunden Salat als Rohkost verarbeitet werden. Roher Sellerie ist gewürfelt, geraspelt oder in Stiften ein optimaler Begleiter von Äpfeln, Möhren, Tomaten, Blumenkohl, Weintrauben und Nüssen. Sehr beliebt ist auch der Waldorf-Salat. Gebratene Selleriescheiben, die zu einem vegetarischen Schnitzel verarbeitet werden, schmecken ebenfalls köstlich. Selleriepüree ist eine beliebte Beilage. Die Stangen bieten sich zudem zum Knabbern und Dippen sehr gut an. Hohle Stangen können etwas auseinander gedrückt und mit einer Creme gefüllt werden, beispielsweise mit Frischkäse oder Weichkäse.

Sellerie ist ebenso als Gemüse oder mit Käse überbacken sehr beliebt. Eine äußere Anwendung, die für die Harnwege sehr nützlich ist, ist die Sellerieauflage. Hierfür werden die Wurzel und Blätter sehr klein geschnitten und mit etwas Wasser 30 Minuten lang zu einem Brei gekocht. Dieser wird in ein Tuch aus Leinen oder Baumwolle gewickelt und auf den Unterbauch gelegt. Ein Tee aus der Knolle wirkt gegen Blähungen, einem Blasenleiden und Gicht. Außerdem stärkt er die Nerven. Ganz gleich, ob als Rohkostsnack, Zutat für einen Saft, als Gemüse gedünstet oder überbacken, der Sellerie beweist Vielfalt und kann ganz nach Bedarf verwendet werden.

Wogegen hilft Sellerie?

  • Blasenerkrankungen

Bedeutung für die Gesundheit

Der Sellerie hat verschiedene positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Die enthaltenen ätherischen Öle regen den Stoffwechsel an und wirken harntreibend. Die Muskeln der Blutgefäße sollen durch den Verzehr von Sellerie entspannt werden, wodurch der Blutdruck gesenkt werden kann. Sellerie bietet zudem viele Ballaststoffe, was sich positiv auf die Verdauung auswirkt. Er ist nahezu fett- und komplett cholesterinfrei.

Außerdem sollen die Terpene, die im Sellerieöl enthalten sind, das Wachstum der schädlichen Pilze und Bakterien im Mund verringern und den Rachen und Magen desinfizieren. Der Saft aus Sellerie ist aufgrund des hohen Kaliumgehalts blutreinigend, entwässernd und entschlackend. Des Weiteren hilft er gegen Gicht, Rheuma, Wasser- und Fetteinlagerungen. Das Gemüse wirkt im Allgemeinen kreislauf- und stoffwechselanregend.

Sellerie ist ein Lebensmittel mit wenigen Kalorien, sodass sich das Gemüse auch für eine Diät eignet. Nierenkranke sollten Sellerie allerdings nicht in großen Mengen essen, da er die Nieren reizen kann. Sellerie gilt zudem als Allergieauslöser. Daher sollten Menschen mit einer Veranlagung vorsichtig sein. Vor allem wilder Sellerie enthält in den Blättern reichlich Vitamin C, wodurch das Immunsystem gestärkt wird. Aufgrund der zahlreichen gesundheitlichen Vorteile sollte Sellerie regelmäßig in den Speiseplan integriert werden.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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