Brustkrebs

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. August 2018
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Brustkrebs ist die häufigste Krebsart, an der Frauen in Wohlstandsländern erkranken. Dabei handelt es sich um bösartige Geschwülste der Brustdrüsen. Erkennbar ist Brustkrebs u.a. an Knötchen oder Geschwülsten im Brustbereich. Da es sich bei einer Verhärtung des Gewebes nicht zwingend um ein Karzinom handeln muss, ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung empfehlenswert. Dieser Artikel gibt weiterführende Erklärungen über Ursachen, Komplikationen, Therapiemöglichkeiten u.v.m. zu diesem Bereich der Medizin.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Brustkrebs?

Ist eine Verhärtung in der Brust zu spüren, kann das ein Hinweis auf Brustkrebs sein. Ein Arzt sollte aufgesucht werden.

Gemäß der Deutschen Krebsgesellschaft ist Brustkrebs (medizinisch Mammakarzinom) eine bösartige Erkrankung der Brustdrüsen-Läppchen oder häufiger des Gangepithels. Jede neunte Frau erkrankt in Deutschland an diesem Leiden, Tendenz steigend. Aufgrund von Screeningprogrammen zur Früherkennung und verbesserten Therapiemöglichkeiten, können fast dreiviertel aller Erkrankungen geheilt bzw. gestoppt werden.

Ursachen

Es ist nahezu unmöglich, eine einzige Ursache für die Entstehung von Brustkrebs anzugeben. Bei einigen Erkrankten ist natürlich eine genetische Veranlagung zu erkennen. Jedoch ist der Prozentsatz der auf diese Weise Erkrankten verschwindend gering.

Ansonsten können bestimmte Risikofaktoren bestimmt werden, um abzuschätzen, ob es zu einer Brustkrebserkrankung kommen könnte. Zu diesen Risikofaktoren gehören u. a. das frühe Einsetzen der Regelblutung, eine späte Schwangerschaft, bereits andere vorliegende Krebsleiden, Übergewicht oder Rauchen.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome von Brustkrebs:

  • Ausfluss aus der Brust
  • Verhärtungen oder Knoten

Am Anfang der Erkrankung verspüren die Betroffenen meinst keine Schmerzen oder Veränderungen. Beim fortschreitenden Verlauf können jedoch verschiedene Symptome auftreten, die dieses Krankheitsbild ausmachen. Dazu gehören z. B. das Entstehen von Verhärtungen oder Knoten, blutiger bzw. wässriger Ausfluss aus der Brust, Schwellungen unter den Achseln oder im Bauchbereich.

Bei manchen Patienten entzünden oder verändern sich die Brustwarzen. Ebenfalls wurde bemerkt, dass sich eine oder gar beide Brüste vergrößert haben, was auf Tumore schließen lässt. Weiterhin können veränderte Poren, Dellen oder Grübchen auf eine Erkrankung hindeuten, die unbedingt medizinisch abgeklärt werden sollte.

Ist die Erkrankung bereits soweit fortgeschritten, dass sich Metastasen gebildet haben, können ebenfalls Schmerzen im Unterleib oder in den Knochen auftreten. Weiterhin kann Übelkeit und Erbrechen erfolgen oder ein anhaltendes Erschöpfungsgefühl tritt ein.

Wann zum Arzt?

Jede Frau sollte selbst regelmäßig ihre Brust abtasten. So können evtl. Veränderungen schneller wahrgenommen werden, um darauf zu reagieren. Sollte Flüssigkeitsaustritt, Einziehungen der Brustwarze oder andere Hautveränderungen bemerkt werden, muss ohne Umschweife ein Facharzt aufgesucht werden.

Wie bereits angeführt, kann sich eine oder beide Brüste in ihrer Größe oder Beweglichkeit verändern. Diese Anzeichen können ebenfalls für eine Brustkrebserkrankung sprechen und sollten untersucht werden. Werden brennende Schmerzen im Brustbereich wahrgenommen, darf dieses Warnzeichen keinesfalls ignoriert werden. Ein Termin beim Gynäkologe sollte schnellstmöglich vereinbart werden.

Werden Lymphschwellungen in den Achselhöhlen bemerkt, sollten diese beobachtet werden. Eine solche Schwellung kann verschiede Ursachen haben und auch schnell wieder verschwinden. Dennoch sollte ein Arzt konsultiert werden, um lebensbedrohliche Ursachen auszuschließen.

Diagnose

Ein Tumor in der Brust muss nicht immer bösartig sein. Eine Gewebeprobe gibt Aufschluss über die Art des Tumors.

Die Tastuntersuchung stellt ein Diagnoseverfahren zur Früherkennung von Brustkrebserkrankungen dar. Das regelmäßige Abtasten sollte daher jede Frau auch selbst vornehmen.

Bei einer Mammographie wird die Brust per Röntgenstrahlung untersucht. Es werden bei dieser Untersuchung evtl. bestehende Knoten erkannt. Eine verwandte Diagnosemöglichkeit ist die Galaktographie. Dabei wird Kontrastmittel in die Milchgänge gespritzt, um so auch Röntgenaufnahmen der Milchgänge zu ermöglichen.

Um verändertes Gewebe direkt untersuchen zu können, werden Gewebeproben (Biopsie) entnommen und untersucht. Dabei kann lediglich eine Feinnadelpunktion durchgeführt werden, es kann aber auch operativ eine Gewebeprobe entnommen werden.

Die Ultraschalluntersuchung ist eines der wichtigsten bildgebenden Diagnoseverfahren. Bei jüngeren Frauen wird diese anstelle der Mammographie eingesetzt. Eine Kernspintomographie, umgangssprachlich auch MRT genannt, untersucht mit Hilfe von Magnetfeldern das betroffene Gewebe. Da dieses Diagnoseverfahren sehr teuer ist, kommt es jedoch eher selten zum Einsatz bei der Brustkrebsfrüherkennung. Weitere seltene Diagnoseverfahren sind Knochenszintigramme oder die Positronen-Emissions-Tomographie (PET).

Komplikationen

Komplikationen treten meist im Zusammenhang mit einer Operation auf. Es kann hierbei zu Narbenbildung oder auch zu einer Infektion kommen. Besonders bei Diabetikern oder Rauchern sind diese Komplikationen zu beobachten.

Ebenfalls ist das Thromboserisiko und das einer Embolie nicht zu unterschätzen. Weiterhin können Nachblutungen entstehen, die jedoch recht unkompliziert behandelt werden können.

In seltenen Fällen wird eine Revisionsoperation nötig. Dabei müssen Schläuche gelegt werden, um Wundsekrete und Blut aus der Wunde nach außen zu leiten. Dies ist oftmals schmerzhaft und unangenehm für den Patienten.

Weiterhin treten Komplikationen im Rahmen einer begleitenden Chemotherapie auf, da ständige Übelkeit und Erbrechen Begleiterscheinungen darstellen. Weiterhin können Haarausfall und Magen-Darm-Blutungen zu beobachten sein.

Behandlung und Therapie

Die häufigste Behandlungsmethode ist die operative Entfernung des Tumors. Ist das Karzinom klein und gut zu lokalisieren, wird dieser großzügig entfernt und die restliche Brust kann erhalten werden. Eine Bestrahlung der erhaltenen Brust ist danach unerlässlich.

Ist der Tumor jedoch nicht eindeutig zu lokalisieren bzw. bereits mit der Haut verwachsen, muss die ganze Brust entfernt werden. Es wird dann von einer Ablation gesprochen. Es wird dabei ebenfalls der Wächterlymphknoten entfernt. Ist dieser Lymphknoten von Gewebeveränderungen befallen, werden die Lymphknoten unter den Achseln ebenfalls entfernt.

Nach einer solchen Operation hängt der Einsatz einer Chemotherapie von verschiedenen Faktoren ab. War der Tumor sehr groß, konnte er bereits Metastasen ausbilden oder gehört der Patient bereits aufgrund anderer Krebsleiden zu einer Risikogruppe, ist eine weiterführende Behandlung mit Chemotherapie anzuraten. Weitere Behandlungsmöglichkeiten erfolgen in Form von Hormontherapien oder dem Einsatz von Herceptin.

Aussicht und Prognose

Erfolgt die Diagnose frühzeitig, kann eine zeitnahe Behandlung begonnen werden. Dies bietet gute Voraussetzungen für eine komplette Heilung des Brustkrebses. Außerdem haben sich die Prognosen in den letzten Jahren aufgrund vielseitiger Diagnoseverfahren und Therapiemöglichkeiten verbessert. Verläuft eine Krebstherapie ohne Komplikationen, werden die Patienten größtenteils als geheilt entlassen.

Es ist natürlich auch zu beobachten, dass sich erneut Tumore an den behandelten Stellen ausbilden. Diese sollten ärztlich beobachtet werden, um eine erneute Behandlung zeitnah beginnen zu können. Damit kann das erneute Ausbrechen von Krebswucherungen vermieden werden.

Wird bei einem operativen Eingriff zur Behandlung des Brustkrebses das Gewebe vollständig entfernt, kann das Risiko einer wiederholten Erkrankung verringert werden. Ist der entdeckte Tumor sehr groß, steigt ebenfalls das Risiko, dass weiterhin Lymphe von den Krebszellen betroffen sind. Die Bildung von Metastasen ist damit wahrscheinlicher und die Heilungschancen sinken.

Die Art des Brustkrebses spielt ebenfalls eine Rolle bei der Prognose. Wer an einer fortgeschrittenen, entzündlichen Krebsart (inflammatorisches Mammakarzinom) leidet hat weniger gute Heilungsaussichten als bei einer Erkrankung des tubulären Mammakarzinoms.


Vorbeugung

Es gibt natürlich kein Patentrezept, um die Diagnose Brustkrebs vermeiden zu können. Dennoch kann jeder auf eine gesunde und ausgewogene Lebensführung achten. Darunter ist zu verstehen, dass ausreichend Schlaf, moderate Bewegung an der frischen Luft und qualitativ hochwertige Nahrungsmittel für Lebensqualität sorgen.

Wer allerdings die Diagnose schon erhalten hat, kann ebenfalls einiges für sich tun. Es gibt z. B. unterstützende Informationsveranstaltungen, Krebsberatungsstellen und Selbsthilfegruppen, die den Umgang mit der Krankheit erleichtern. Außerdem können Erfahrungen mit anderen Betroffenen ausgetauscht werden, um einen „normen“ Alltag mit der Familie fördern. Es kann auch durchaus ein Psychotherapeut in Anspruch genommen werden, um mit negativem Gedankengut zurecht zu kommen.

Sport, Hobbys und eine Ernährungsumstellung können ebenfalls zu mehr Lebensqualität führen. Das alles kann helfen, die Hoffnung nicht zu verlieren, sich der Krankheit bewusst zu sein, aber sich nicht von dieser beherrschen zu lassen. Die Diagnose Brustkrebs ist nicht bei jeder Person auf dieselben Ursachen zurückzuführen ist. Ebenso wenig ist jede Therapie gleich erfolgversprechend. Es muss daher differenziert vorgegangen werden. Das Bewusstsein der Früherkennung ist deshalb weiter zu schärfen. So können viele Patienten schnell und dauerhaft geheilt werden.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Braun, J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 27. August 2018

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