Hausmittel gegen Übelkeit
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Übelkeit ist meist ein Zeichen dafür, dass Nahrung aus dem Magen wieder heraus möchte. Wenn der Brechreiz stark ist, sollte er nicht unterdrückt werden. Ursachen sind meistens Magen-Darm-Infektionen, Schwangerschaften oder Reisen. Es kann aber auch eine natürliche Unverträglichkeit des Körpers auf bestimmte Nahrung sein. Verschiedene Hausmittel helfen gegen Übelkeit.
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Was ist Übelkeit?
Übelkeit (lateinisch: nausea; spätgriechisch: nautía: „Seekrankheit“) ist eine Form der Befindlichkeit, die eine Störung des inneren Erlebens darstellt. Umgangssprachlich wird sie als „flaues Gefühl“ in der Magenregion beschrieben. Genau lokalisiert wird sie jedoch nicht, da es sich um eine allgemeine Wahrnehmungsempfindung handelt. Die Übelkeit ist eng verbunden mit dem Brechreiz, dem Erbrechen oder dem Schwindel.
Zusätzlich können sich Kopfschmerzen und eine allgemeine Schwäche einstellen. Die Missempfindung ist meist von vorübergehender Natur oder weist auf das Vorhandensein einer ernsten körperlichen Problematik hin. Darüber hinaus gilt sie als ein natürliches Warnsignal des Organismus, das bei Vergiftungen auftreten kann. Das unangenehme Gefühl ist als Vorbote für eine Unregelmäßigkeit zu verstehen.
Wer ist betroffen?
Eine Übelkeit ist typischerweise innerhalb einiger Minuten oder weniger Stunden abgeklungen. Nur selten hält sie über mehrere Tage oder Wochen an. Meist tritt sie in Verbindung einer anderen Beeinträchtigung oder Erkrankung auf. Die Übelkeit wird in allen Altersklassen diagnostiziert und ist nicht geschlechtsspezifisch. Im Durchschnitt leiden mehr Frauen unter Übelkeit als Männer. Das Verhältnis liegt bei 2/3 Frauen und 1/3 der Männer.
Schwangere betrifft das Risiko einer Übelkeit fast zu 100%. Im Laufe des Lebens klagt nahezu jeder Mensch wiederholt über Übelkeit aus den verschiedensten Gründen. Kinder und Jugendliche unter 15 Jahre sowie ältere Menschen über 65 Jahre gehören zu den Menschen, die am häufigsten betroffen sind. Da die Übelkeit eine vorübergehende Erscheinung von wenigen Minuten sein kann, ist es nicht möglich, alle Vorkommnisse statistisch gut zu erfassen.
Ursachen
Zu den Ursachen der Übelkeit gehören in den meisten Fällen wenig besorgniserregende Ereignisse wie Hunger, Schlafmangel oder Überanstrengung. Diese können im Normalfall innerhalb kurzer Zeit vollständig behoben werden. Eine Übelkeit am Morgen tritt ursächlich durch einen starken Alkoholkonsum oder während der ersten Schwangerschaftswochen auf. Während oder kurz nach der Nahrungsaufnahme ist sie ein Hinweis auf eine Vergiftung oder Entzündungserkrankung im Magen- und Darmbereich.
Ist die Ursache ein Magengeschwür oder Störung bei der Magenentleerung, stellt sich die Übelkeit häufig mehrere Stunden nach der Essensaufnahme ein. Weitere Gründe sind psychische Leiden. Stress, Traumata, Angst, Panik oder Depressionen können die Übelkeit auslösen. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass sich die Beschwerden aufgrund einer Nebenwirkung durch Medikamente einstellen.
Was hilft gegen Übelkeit?
- Pfefferminze hat eine beruhigende Wirkung auf den Magen und hilft somit gegen Übelkeit. Er ist in jeder Drogerie und in jedem Supermarkt erhältlich. Es kann jedoch auch frische Pfefferminze zum Trocknen aufgehängt und als Tee genutzt werden. Alternativ zur Pfefferminze hilft auch Kamillentee gegen Übelkeit.
- Wenn einen ein plötzlicher Übelkeitsanfall überkommt, sollte man sich hinlegen und nicht mehr bewegen. Durch Bewegung wird das Sinnesorgan für Gleichgewicht und Lage im Innenohr gereizt und die Übelkeit kann verschlimmert werden. Am besten sollte man sich noch einen kalten, feuchten Waschlappen auf die Stirn legen und sich auf die Atmung konzentrieren. Dadurch wird man abgelenkt und die Übelkeit kann nachlassen. Es kann auch hilfreich sein die Beine hochzulegen, da Übelkeit und Schwindel auch durch einen zu niedrigen Blutdruck ausgelöst werden können.
- Ein weiteres Hausmittel gegen Übelkeit ist Akupressur. Hierfür wird der rechte Daumen etwa 2 Daumenbreiten vom Handgelenk entfernt auf den linken Unterarm gedrückt. Es wird für eine Minute kräftig gedrückt. Danach rutscht der rechte Daumen etwas in Richtung des Handgelenkes und drückt erneut 1 Minute. Anschließend wird das gleiche am anderen Arm gemacht.
Schnelle Hilfe bei Übelkeit
- Ein Hausmittel gegen Übelkeit welches jeder kennt ist die warme Cola. Einfach aus einem Glas Cola die Kohlensäure heraus rühren und sie lauwarm trinken. Es gibt Personen, bei denen eine schale Limonade oder schaler Ginger Ale den gleichen Effekt haben.
- Ein rumorender Magen kann manchmal recht schnell mit einem Teelöffel Honig oder einem Stück Traubenzucker beruhigt werden.
- Manchmal kann ein salziger Cracker oder ein trockenes Toast gegen Übelkeit helfen, da diese manchmal auftritt, wenn starker Hunger unterdrückt wurde. Von fettreichen Lebensmitteln sollten jedoch die Finger gelassen werden, da diese die Übelkeit noch verstärken können.
Alternative Heilmittel
- Ingwer ist eines der ältesten alternativen Heilmittel gegen Übelkeit und hat sich auch über hunderte von Jahren immer bewährt. Am einfachsten ist die Einnahme eines Ingwertees. Es gibt Ingwertee in Reformhäusern und Online-Apotheken zu kaufen, doch kann auch ein selbst hergestellter ganz natürlicher Tee verwendet werden. Um solch einen Tee herzustellen wird eine frische Ingwerwurzel zerrieben und etwa 1 Teelöffel des frischen Ingwers in einem Becher mit frischem kochendem Wasser übergossen. Der Tee zieht für 10 Minuten.
- Alternativ zum Ingwertee kann das natürliche Heilmittel auch als frischer Ingwer gegessen werden (Achtung scharf!). Aber auch kandierter Ingwer oder Ingwerkekse helfen gegen Übelkeit. Besonders günstig ist dies bei der Reisekrankheit.
- Ein weiteres Hausmittel gegen Übelkeit ist ein selbst zusammen gebrauter Antiübelkeit-Drink. Dieser wird ganz einfach mit einer viertel Tasse heißem Wasser und einer halben Tasse mit weißem Zucker hergestellt. Beide Zutaten werden in einem mittleren Topf bei schwacher Hitze so lange erwärmt (bei ständigem Rühren!), bis ein klarer Sirup entsteht. Nachdem der Sirup abgekühlt ist, werden 2 Esslöffel eingenommen.
Weitere Informationen sind unter Übelkeit zu finden. Sobald die Übelkeit mit starkem oder blutigem Erbrechen einhergeht, weder Nahrung noch Flüssigkeit über einen Tag im Körper bleibt oder nach einem heftigen Sturz oder Schlag auf den Kopf auftritt, sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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