Enzephalitis (Gehirnentzündung)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Eine Erkrankung des menschlichen Gehirns kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Aus diesem Grund erweist sich vor allem die Enzephalitis (Gehirnentzündung) als eine gefürchtete Krankheit.
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Was ist eine Enzephalitis (Gehirnentzündung)?
Das menschliche Gehirn wird als ein äußerst sensibles Organ angesehen. So steuert das menschliche Gehirn alle lebenswichtigen Funktionen.
Führende Mediziner bezeichnen mit einer Enzephalitis (Gehirnentzündung) eine Entzündung im Bereich des menschlichen Gehirns. In Bezug auf die Erstellung eines geeigneten Therapieplans müssen die Ursachen einer Enzephalitis vollständig berücksichtigt werden.
Ursachen
Die verantwortlichen Viren können auch im Rahmen eines Zeckenbisses in den menschlichen Organismus eindringen. Sollte eine Enzephalitis auf einem Zeckenbiss basieren, spricht man in der modernen Medizin von einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Eine Enzephalitis muss jedoch nicht immer auf einem viralen Infekt basieren. Oftmals führt auch ein bakterieller Infekt zu einer Enzephalitis. Unter Umständen wird eine Enzephalitis sogar vom eigenen Organismus verursacht. Besonders deutlich wird diese erschreckende Tatsache im Bereich der Autoimmunerkrankungen. In Abhängigkeit zur vorliegenden Ursache kann es im Rahmen einer Enzephalitis zu mitunter lebensbedrohlichen Komplikationen kommen.
Wann zum Arzt?
Treten Beschwerden wie wiederholte Kopfschmerzen oder ein Druckgefühl im Kopf auf, sollte ein Arzt konsultiert werden. Halten die Schmerzen an oder nehmen sie an Intensität zu, ist es notwendig, dass ein Arzt medizinische Untersuchungen durchführt, um die Ursache zu ermitteln. Bei Fieber, einem Unwohlsein und einer allgemeinen Schwäche sind die Beschwerden von einem Arzt abklären zu lassen, sobald die Symptome über mehrere Tage auftreten.
Kommt es zu Störungen der Konzentration, Unterbrechungen der Aufmerksamkeit und einem verminderten kognitiven Leistungsniveau, wird ein Arzt benötigt. Die Beschwerden gelten als besorgniserregend und müssen ärztlich behandelt werden. Zustände der Erschöpfung, die nicht aufgrund eines mangelnden Nachtschlafes oder der Verrichtung anstrengender Arbeiten eintreten, sind von einem Arzt begutachten zu lassen. Halten sie über mehrere Tage oder Wochen an, muss ein Arzt konsultiert werden.
Bei einer unerklärbaren Übelkeit über einen längeren Zeitraum ist ebenfalls ein Arztbesuch notwendig. Nimmt die Übelkeit zu, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Da die Sterberate einer Gehirnhautentzündung sehr hoch ist, empfiehlt es sich, möglichst frühzeitig einen Arzt zu konsultieren, sobald der Betroffene ungewöhnliche Veränderungen im Organismus und speziell im Kopf wahrnimmt. Veränderungen der Motorik, des Sehens, Fühlens oder der Verarbeitung von Sinneseindrücken sollten stets von einem Arzt untersucht werden.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome einer Enzephalitis (Gehirnentzündung):
Die im Folgenden aufgeführten Ursachen können als ein erstes Anzeichen auf eine Enzephalitis angesehen werden. So leiden die betroffenen Patienten in den meisten Fällen unter einem sehr hohen Fieber. Darüber hinaus kann es auch zu sehr starken Kopfschmerzen kommen. Die Kopfschmerzen gehen nicht selten mit einem dominierenden Gefühl der Übelkeit einher.
Resultierend aus den bereits genannten Symptomen fühlen sich die betroffenen Patienten sehr erschöpft. Sollte eine Enzephalitis erst spät behandelt werden, kann es zu Störungen in Bezug auf die Konzentrationsfähigkeit kommen. Gemäß den Aussagen von führenden Medizinern sterben circa 50 Prozent aller betroffenen Patienten an den Folgen einer Enzephalitis. Nur wenn eine Enzephalitis rechtzeitig diagnostiziert wird, besteht eine relativ hohe Überlebenschance.
Diagnose
Eine Enzephalitis kann unter anderem vom eigenen Hausarzt diagnostiziert werden. Bevor jedoch eine Überweisung in ein Krankenhaus erfolgen kann, müssen die betroffenen Patienten ihre Symptome erläutern. Darüber hinaus wird überprüft, ob die möglichen Ursachen ermittelt werden können. Erst im Anschluss an die Befragung werden die betroffenen Patienten in ein Krankenhaus eingewiesen.
Die Ärzte im Krankenhaus ordnen in der Regel die Erstellung eines großen Blutbilds an. Nur so können entzündliche Prozesse innerhalb des menschlichen Körpers zuverlässig ermittelt werden. Darüber hinaus wird grundsätzlich eine Untersuchung des Hirnwassers angeordnet.
Resultierend aus einer Untersuchung des Hirnwassers können die behandelnden Ärzte ermitteln, um welche Form der Enzephalitis es sich bei den betroffenen Patienten handelt. Damit das Ausmaß einer Enzephalitis ermittelt werden kann, ist der Einsatz eines bildgebenden Verfahrens unumgänglich.
Komplikationen
Die Enzephalitis stellt selbst eine Folgeerscheinung von verschiedenen Infektionskrankheiten dar. Dazu gehören u. a. Masern, Mumps, Röteln, Windpocken und Keuchhusten. Kommt es zu einer Entzündung des Gehirns, drohen weitere Komplikationen. Eine Enzephalitis kann bleibende Schäden durch Narbenbildung hervorrufen. Sie führen mitunter zu Krampfanfällen, Halluzinationen oder Lähmungen. Dabei sind auch Schäden möglich, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen.
Schreitet die Erkrankung voran, droht dem Patienten der Verlust seines Bewusstseins oder sogar der Fall ins Koma. Ohne eine fachliche Behandlung verringert sich die Lebenserwartung des Erkrankten deutlich. Im schlimmsten Fall hat die Gehirnentzündung seinen Tod zur Folge.
Weitere denkbare Komplikationen durch eine Enzephalitis sind ein allgemeines Schwächegefühl, Kopfschmerzen und Fieber. Gleichzeitig werden Koordination und Konzentration beeinträchtigt. So leiden die betroffenen Personen nicht selten unter Orientierungs- oder Bewusstseinsstörungen. Häufig kann der Patient kein normales Alltagsleben mehr führen. Außerdem ist es möglich, dass sich die Entzündung ausbreitet und ein Hirnödem entsteht.
Als gefürchtete Spätfolge der Enzephalitis gilt das postenzephalitische Syndrom. Es verursacht nachhaltige Veränderungen der Persönlichkeit des Patienten und Störungen seines Verhaltens. In manchen Fällen tritt zudem eine geistige Behinderung auf.
Eine Sonderform der Gehirnentzündung bildet die Japanische Enzephalitis. Diese von Mücken übertragende Viruserkrankung wird oft von Komplikationen begleitet. Dabei handelt es sich zumeist um Nervenschäden und den Verlust der Sprache. Ferner wird auch die geistige Leistungsfähigkeit beschränkt.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung einer Enzephalitis (Gehirnentzündung) erfolgt in der Regel stationär. Nur im Rahmen einer intensivmedizinischen Behandlung können die Ärzte auf Nebenwirkungen wie beispielsweise Krampfanfälle schnell reagieren. Sollte eine Enzephalitis beispielsweise auf einer bakteriellen Infektion basieren, muss ein entsprechendes Antibiotikum eingenommen werden.
Diverse Pilzarten können ebenfalls mit einem entsprechenden Antibiotikum behandelt werden. Als äußerst schwierig erweist sich Behandlung einer Enzephalitis, welche auf einem Virus basiert. So konnten bis dato noch keinerlei Mittel zur Bekämpfung von Viren hergestellt werden. Somit muss der menschliche Körper die Viren ohne das Eingreifen eines Arztes bekämpfen.
Sollte im Rahmen der Therapie eine Schwellung im Bereich des Gehirns in Erscheinung treten, ist eine unverzügliche Behandlung mit Kortison unumgänglich. Unter Umständen müssen die betroffenen Patienten sogar an eine Beatmungsmaschine angeschlossen werden. Der Einsatz einer Beatmungsmaschine ist immer dann notwendig, wenn die betroffenen Patienten bewusstlos sind. Da eine Enzephalitis zum Tode führen kann, wird vor allem dem Aspekt der Vorbeugung eine besondere Bedeutung beigemessen.
Vorbeugung
Wie bereits erläutert wurde, kann eine Enzephalitis auf einer viralen oder bakteriellen Infektion basieren. Mittlerweile stellt die moderne Forschung zahlreiche Impfstoffe zur Verfügung mit denen einer viralen Infektion oftmals wirksam vorgebeugt werden kann. Damit eine Enzephalitis nicht als das Resultat einer sexuell übertragbaren Krankheit in Erscheinung tritt, sollte stets auf einen ausreichenden Schutz geachtet werden.
Quellen
- Masuhr K., Masuhr, F., Neumann, M.: Duale Reihe Neurologie. Thieme, Stuttgart 2013
- Mattle, H., Mumenthaler, M.: Neurologie. Thieme, Stuttgart 2013
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Bewermeyer, H.: Neurologische Differenzialdiagnostik, Schattauer Verlag, 2011
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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