Feigen

Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Feige gilt bereits seit der Antike als beliebtes Nahrungs- bzw. Heilmittel. Die Früchte enthalten viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, die als Antioxidantien wirken und vor Zellschädigungen schützen.
Inhaltsverzeichnis |
Wissenswertes über Feigen
Feigen zählen zu den weltweit ältesten Kulturpflanzen. Sie stammen ursprünglich aus den östlichen Mittelmeerregionen, werden heute aber auch in Südtirol, im Tessin, im südeuropäischen Raum sowie in Teilen Badens angebaut.
Feigen werden etwa acht Zentimeter groß und sind birnenförmig. Die Schale ist grün bis dunkelviolett, das Fruchtfleisch ist weich und hat einen erfrischenden und süßen Geschmack. In den Mittelmeerländern werden Feigen zweimal pro Jahr geerntet, wobei die Früchte, die im Juni bzw. Juli geerntet werden, größer sind als die im August bzw. September.
Das Trocknen der Feigen geschieht in Heißluftöfen oder an der Sonne, wobei dadurch der Wasseranteil gesenkt wird. Der Zuckergehalt steigt hingegen auf ungefähr 60 Prozent. Unter Wasserdampf werden die getrockneten Feigen dann gepresst, sodass Rollen entstehen, die dann im Handel erhältlich sind. In der Antike galten Feigen als Grundnahrungsmittel und sie werden auch heute noch - gemeinsam mit Nüssen - in vielen Mittelmeerländern in der Mittagspause verzehrt.
Bedeutung für die Gesundheit
Auf Grund des hohen Ballaststoffanteils wird durch den Verzehr von Feigen auch die Verdauung gefördert. Des Weiteren wird durch die Früchte die Harnausscheidung angeregt und krebserregende Zellen abgewehrt. Das enthaltene Kalium normalisiert den Blutdruck und das Vitamin C bietet den Gefäßwänden Schutz vor Arteriosklerose.
Darüber hinaus hat auch der Milchsaft, der in den Ästen des Feigenbaumes zu finden ist, eine heilende Wirkung und wird in der Naturheilkunde bei hartnäckigen Schwielen eingesetzt.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Feigen enthalten viele Ballaststoffe und wenig Fett, weitere Inhaltsstoffe sind Kalzium, Phosphor, Magnesium, Eisen sowie Provitamin A. Vor allem in getrockneten Feigen liegen diese Stoffe in sehr konzentrierter Form vor. Besonders hoch ist hier der Gehalt an Magnesium, wodurch getrocknete Feigen vor allem bei Vegetariern bzw. Veganern sehr beliebt sind.
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 63 kcal/ 264 kj | |
Eiweiß | 1,30 g | |
Kohlenhydrate | 12,90 g | |
Fett | 0,50 g | |
Wasser | 82,6 g | |
Ballaststoffe | 2,04 g | |
Vitamin E | 501 µg |
Unverträglichkeiten
Getrocknete Feigen werden von Personen, die unter einer Fructosemalabsorption leiden, schlecht vertragen. In diesem Fall treten nach dem Verzehr Blähungen, Darmkrämpfe bzw. Durchfall auf. Bei einer Fructosemalabsorption kann vom Körper Fructose nur vermindert aufgenommen werden und wandert direkt in den Dickdarm, wodurch das Beschwerdebild ausgelöst wird.
Einkaufs- und Küchentipps
Mittlerweile werden im Supermarkt verschiedene Sorten von Feigen angeboten. Diese werden häufig nach ihrer Herkunft benannt. So gibt es zum Beispiel Bougie-Feigen, Calamata-Feigen oder Bari-Feigen. Feigen sind dann richtig reif, wenn sie auf Fingerdruck nachgeben, einen angenehmen Duft verströmen und dennoch eine feste Schale haben.
Auch die richtige Verpackung ist ein wichtiges Kriterium. Frische Feigen sind äußerst druckempfindlich und aus diesem Grund mit Seidenpapier umwickelt. Auf jeden Fall sollte die Verpackung die Früchte vor einem Aufplatzen bzw. vor Druckstellen schützen. Wer getrocknete Feigen kauft, sollte darauf achten, dass diese luftdicht verpackt sind. Eine besonders gute Qualität haben Bio-Feigen.
Die Schale der frischen Feigen ist essbar, sie sollten allerdings gut gewaschen und dann mit Küchenpapier trockengetupft werden. Anschließend werden die Stielansätze abgeschnitten und die Früchte je nach Rezept geviertelt oder halbiert. Wer möchte, kann das Fruchtfleisch aber auch auslöffeln. Im Winter werden Feigen vorwiegend aus Australien, Kalifornien und Brasilien importiert, wobei sie durch den langen Transport oft nicht so aromatisch sind, wie Feigen aus Europa.
Zubereitungstipps
Feigen können frisch gegessen oder für Torten, Kuchen, Salate bzw. Marmelade verwendet werden. In vielen Mittelmeerländern wird aus den Früchten außerdem das so genannte Feigenbrot hergestellt. In Portugal und Spanien wird darüber hinaus auch Feigenkäse produziert, in dem Gewürze, Pistazien, Mandeln, Pinienkerne und reife Feigen enthalten sind.
Feigen sind ideal für Desserts geeignet, da sie nicht zu süß sind, sie lassen sich aber auch zu unterschiedlichsten Vorspeisen wie Feigensalat oder Feigen auf Parmaschinken verarbeiten. Außerdem können sie auch überbacken oder gefüllt werden.
Sehr beliebt ist eine Kombination aus Schinken, Ziegenkäse und Feigen, wobei die Zutaten einfach im Ofen erwärmt werden, bis der Käse schmilzt. Getrocknete Feigen eignen sich als Zutat für Früchteriegel oder Müsli, passen aber auch zu Couscous, Rinderrouladen oder Wildschweinefilet.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

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