Pistazien

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Pistazien werden die grünen, länglichen Kerne des Pistazienbaums. Sie gelten als eine der ältesten Kulturpflanzen und gehört botanisch betrachtet nicht zu den Nüssen, obwohl die Pistazie meistens als eine solche gehandhabt wird.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Pistazien wissen

Der Pistazienbaum erreicht eine Höhe von mehreren Metern und kann bis zu 300 Jahre alt werden. Er bildet Kerne mit einer harten Schale, im Handel werden Pistazien leicht aufgebrochen verkauft. Die Schale wäre sonst so hart, dass es unmöglich wäre, die innenliegende Pistazie ohne Werkzeug zu entfernen.

Geerntet werden können Pistazien alle zwei Jahre. Heimisch sind Pistazien im Nahen und Mittleren Osten, wo sie bis heute in der Küche eine wichtige Rolle zur Verfeinerung von Speisen. Pistazien galten in der Antike als Speise für die oberen Klassen und Herrscher, weiterhin wurde sie als Heilmittel für eine Vielzahl an Erkrankungen verwendet.

Da sie einen hohen Nährwert besitzt und lange haltbar ist, wurden für Fernreisen nach China erstmals Pistazien auch in westlichen Kulturkreisen bekannt und mit Einwanderern aus dem Nahen Osten auch in den heutigen USA angebaut. Bevor Pistazien in den Handel kommen, wird vorher ihre harte Schale aufgespalten, damit die Schalenhälften mit den Fingern weiter geöffnet werden können.

Bedeutung für die Gesundheit

Für den westlichen Kulturkreis gewann die Pistazie zur Zeit der China-Reisen auf der Seidenstraße eine zunehmende Bedeutung, da sie lange haltbar war und dabei viele Nährstoffe bieten konnte. Neben viel Protein, pflanzlichem Fett und einigen Kohlenhydraten sowie Ballaststoffen sind Pistazien sind in Pistazien eine Reihe von Vitaminen und Mineralstoffen zu finden.

Zu diesen gehören Vitamin B in relevanter Menge, Kalium, Phosphor, Zink, Vitamin E und noch weitere Stoffe wie etwa Folsäure in geringerer Menge. Bei dem pflanzlichen Fett handelt es sich um ungesättigte Fettsäuren, die helfen können, die Blutfettwerte zu regulieren und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

Weiterhin wird diskutiert, ob Pistazien dabei helfen können, gesund abzunehmen. Fest steht, dass ein Teil der enthaltenen Energie unverdaut wieder ausgeschieden wird, sodass der Körper zwar Nährstoffe, aber weniger Substanzen erhält, die in Fettzellen umgewandelt werden. Ob das langsamere Essen durch Entfernung der Schale der Pistazie zum Abnehmen beiträgt, ist strittig. Bekannt ist jedoch, dass in der Pistazie mehr Polyphenole mit antioxidativer Wirkung enthalten sind als etwa in Grünem Tee, der für diese bekannt ist.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Eine Pistazie enthält ähnlich wie auch Nüsse wertvolles pflanzliches Fett in Form von ungesättigten Fettsäuren. Weiterhin sind in ihr schwer verdauliche Kohlenhydrate, Protein und Ballaststoffe zu finden. Zu den enthaltenen Vitaminen gehören die Vitamine B, C und E, an Mineralstoffen bieten Pistazien Kalium, Calcium, Zink, Phosphor und Folsäure.

Weiterhin sind ß-Carotin und Antioxidanzien wie Polyphenol in Pistazien zu finden. Die Nährwerte ändern sich bei gerösteten und gesalzenen Pistazien, die rohe Variante enthält grundsätzlich mehr Nährstoffe und natürlich weniger Salz.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 574 kcal/ 2405 kj
Eiweiß 17,64 g
Kohlenhydrate 11,55 g
Fett 51,60 g
Wasser 5,90 g
Ballaststoffe 10,61 g
Vitamin B3 1450 µg
Vitamin E 5200 µg

Unverträglichkeiten

Obwohl Pistazien streng genommen keine Nüsse sind, können sie bei Personen mit bekannter Nussallergie zu einer Reaktion führen. Die meisten Nussallergiker reagieren auch auf die Pistazie, somit muss sie auch bei enthaltenen Spuren auf der Verpackung fertiger Lebensmittel als potenzielles Allergen angegeben werden. Allergien auf die Pistazie alleine dagegen sind selten, es handelt sich meist um Kreuzallergien. Darüber hinaus gilt die Pistazie allerdings als gut verträglich.


Einkaufs- und Küchentipps

Bevor sie in den Handel kommen, werden die geernteten Pistazien in der Sonne getrocknet, wodurch die Pistazie im Inneren der Schale an Volumen zunimmt. Die harte Schale platzt von alleine auf und der grüne Kern kann entnommen werden.

Pistazien werden entweder geröstet, gesalzen, mit Honig oder ähnlichen Verfeinerungen überzogen oder auch pur verkauft. Sie halten sich nach dem Kauf meist einige Wochen bis Monate, wenn sie luftdicht aufbewahrt oder in der Verpackung belassen werden.

Da sie verpackt gekauft werden, gibt es meist kaum eine Möglichkeit, die Pistazien vorher zu begutachten. Somit kann es immer vorkommen, dass einige Schalen nicht vollständig aufgespalten wurden. Pistazien sind als Back- und Kochzutat auch gehackt, seltener gemahlen erhältlich.

Zubereitungstipps

Pistazien spielen in der persischen Küche bis heute eine Rolle, gern werden sie zur Veredelung von Reisgerichten wie Safranreis (Jeweled Rice) und ähnlichen Reisgerichten verwendet. Hierzulande werden sie als Backzutat verwendet, etwa für Pralinen, als Kuchendekoration oder zur Herstellung von Nougat. Ebenfalls bekannt sind Baklava, die aus dem orientalischen Raum stammen, oder auch Türkischer Honig mit Pistazien. Die Lebensmittelindustrie setzt sie auch in Produkten wie Mortadella ein. Grundsätzlich lassen sich Pistazien ähnlich verwenden wie Mandeln, denen sie geschmacklich am ehesten ähneln.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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