Füße
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 25. Juni 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Füße dienen dem Gehen und Laufen und tragen das gesamte Körpergewicht, das sie auf den Boden übertragen. Erkrankungen und Fehlstellungen der Füße schränken die Beweglichkeit ein oder verursachen Schmerzen beim Gehen und Stehen.
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Überblick
Die Füße sind ein komplexes und entscheidendes Element des menschlichen Bewegungsapparates. Anatomisch betrachtet bestehen sie aus 26 Knochen, die durch zahlreiche Gelenke, Bänder, Sehnen und Muskeln miteinander verbunden sind. Diese Strukturen ermöglichen es den Füßen, eine Vielzahl von Bewegungen auszuführen, die sowohl Stabilität als auch Flexibilität bieten.
Die Hauptfunktion der Füße besteht darin, das Körpergewicht zu tragen und zu verteilen, während sie gleichzeitig als Stoßdämpfer wirken, um Stöße und Belastungen zu absorbieren. Die Fußgewölbe (Längs- und Quergewölbe) spielen eine wichtige Rolle, indem sie die Struktur des Fußes unterstützen und elastisch bleiben, um die Aufprallkräfte zu reduzieren.
Verschiedene Erkrankungen können die Gesundheit der Füße beeinträchtigen, darunter Plattfüße, Hallux valgus (Ballenzeh), Plantarfasziitis, Fußpilz und Diabetischer Fuß. Diese Bedingungen können Schmerzen, Deformitäten, Entzündungen und Infektionen verursachen, die oft eine spezialisierte medizinische Behandlung erfordern.
Die Pflege der Füße ist wichtig, um ihre Gesundheit und Funktionalität zu erhalten. Dazu gehören regelmäßiges Waschen und Trocknen der Füße, das Tragen von gut sitzenden und unterstützenden Schuhen, regelmäßige Nagelpflege, das Vermeiden von übermäßiger Belastung und das Einhalten eines gesunden Lebensstils zur Förderung der Durchblutung und der allgemeinen Fußgesundheit.
Definition
Der Fuß (lateinisch pes) ist der unterste Teil des Beins. Durch den aufrechten Gang beim Menschen sind die Füße funktional und anatomisch sehr komplex. So besitzen sie mit jeweils 26 Knochen ungefähr ein Viertel der Gesamtanzahl der menschlichen Knochen. Die Muskulatur im Fuß ermöglicht Bewegungen. Bänder und Sehnen stützen und stabilisieren den Fuß.
Anatomie
Für die Funktion der Füße ist das Fußgewölbe von wichtiger Bedeutung. Das Fußgewölbe besteht aus einem Längs- und einem Quergewölbe und wird durch Muskulatur und Bänder stabilisiert. An der Fußsohle, die einem Fettkörper aufliegt, und an den Zehen befinden sich besonders viele Rezeptoren.
Hierbei handelt es sich um Rezeptoren, mit denen das Tasten und Erfühlen von Gegenständen sowie dem Untergrund möglich ist. Die beiden wichtigsten Gelenke der Füße sind das obere und untere Sprunggelenk. Die Füße sind meist fast genauso lang wie die Unterarme.
Funktion
Die beiden Hauptaufgaben der Füße sind die Fortbewegung sowie das Übertragen des Körpergewichts auf den Boden. Durch das Fußgewölbe, das wie ein Stoßdämpfer wirkt, verteilt sich das Gewicht in erster Linie auf die Ferse, die Groß- und die Kleinzehenballen. Der größte Teil des Gewichts liegt hierbei auf der Ferse. Durch die Verteilung des Gewichts auf drei Punkte ist das Balancieren auf einem Bein möglich.
Neben der Auf- und Abwärtsbewegung der Füße ist eine Drehung und Neigung möglich. Die Füße dienen als Stütze, geben Stabilität und ermöglichen das Halten des Gleichgewichts beim aufrechten Stand. Der Fettkörper unter der Fußsohle polstert und dämpft Stöße ab. Wirbelsäule und Gelenke werden dadurch beim Gehen geschont.
Durch die Fußmuskulatur können Bodenunebenheiten ausgeglichen werden. Tastsinn und Beweglichkeit der Zehengelenke ermöglichen das Greifen von Gegenständen, wobei sich diese Fähigkeit beim Menschen im Vergleich zu Primaten zurückgebildet hat.
Erkrankungen
Beim Plattfuß, Senkfuß und Spreizfuß handelt es sich um Fehlstellungen des Fußes, bei denen das Fußgewölbe absinkt und somit seine Funktion nicht mehr einwandfrei durchführen kann. Im Gegensatz dazu bezeichnet der Hohlfuß ein hochgewölbtes Fußgewölbe, das ebenfalls zu einer Beeinträchtigung der Funktion führt.
Gehschwierigkeiten oder schmerzende Füße können die Folge sein. Der Plattfuß ist dabei häufig eine angeborene Erkrankung. Der sogenannte Klumpfuß ist ebenfalls eine angeborene Fehlstellung des Fußes. Der Knick-Senk-Fuß kommt meist bei Kindern vor.
Eine weitere Erkrankung des Fußes ist der Fußpilz (Tinea pedis), bei dem vor allem die Fußsohle und die Zwischenräume der Zehen mit einem Pilz infiziert sind. Dies führt zu Juckreiz, die Haut kann sich röten, Blasen bilden, nässen oder schuppen. Entzündungen mit Schmerzen können die Folge sein.
Häufige Erkrankungen der Füße
Erkrankungen der Füße sind weit verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Diese Erkrankungen variieren in ihrer Schwere und können von leichten Beschwerden bis hin zu schweren Beeinträchtigungen reichen. Hier sind einige der häufigsten Fußprobleme:
Plattfüße (Pes planus):
Plattfüße entstehen, wenn die Fußgewölbe abgeflacht sind und der gesamte Fuß beim Gehen oder Stehen den Boden berührt. Dies kann zu Schmerzen und Problemen in den Füßen, Knöcheln und Knien führen. Orthopädische Einlagen und spezielle Schuhe können helfen, die Symptome zu lindern.
Hohlfuß (Pes cavus):
Im Gegensatz zu Plattfüßen haben Menschen mit Hohlfuß ein übermäßig hohes Fußgewölbe. Dies kann zu Instabilität, Fußschmerzen und einer erhöhten Neigung zu Verstauchungen und Brüchen führen. Auch hier können spezielle Einlagen und Schuhe sowie Physiotherapie hilfreich sein.
Hallux valgus (Ballenzeh):
Diese Deformität betrifft den großen Zeh, der sich in Richtung der anderen Zehen neigt und oft eine schmerzhafte Beule an der Basis des Zehs verursacht. Ursache sind oft enge Schuhe oder eine genetische Veranlagung. Behandlungen reichen von konservativen Methoden wie Schienen und Einlagen bis hin zu operativen Eingriffen.
Plantarfasziitis:
Diese Erkrankung ist eine Entzündung der Plantarfaszie, des dicken Gewebebands, das den Fußboden unterstützt. Sie verursacht starke Schmerzen in der Ferse, besonders am Morgen oder nach längerem Stehen. Behandlungen umfassen Dehnübungen, Schuheinlagen, Physiotherapie und manchmal Injektionen oder Operationen.
Fußpilz (Tinea pedis):
Diese häufige Pilzinfektion betrifft die Haut der Füße und verursacht Juckreiz, Rötung, Schuppung und Blasenbildung. Fußpilz wird oft durch feuchte, warme Umgebungen gefördert, wie sie in Schwimmbädern und Fitnessstudios zu finden sind. Antimykotische Cremes oder orale Medikamente sind effektive Behandlungsmethoden.
Nagelpilz (Onychomykose):
Diese Infektion betrifft die Fußnägel und führt zu Verdickung, Verfärbung und Brüchigkeit der Nägel. Die Behandlung kann langwierig sein und umfasst antimykotische Nagellacke, Cremes oder orale Medikamente.
Hühneraugen und Schwielen:
Diese verdickten Hautstellen entstehen durch Druck und Reibung, oft verursacht durch schlecht sitzende Schuhe. Sie können schmerzhaft sein und sollten durch geeignete Schuhe, Polster und gelegentlich medizinische Entfernung behandelt werden.
Diabetischer Fuß:
Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Fußprobleme, einschließlich schlecht heilender Wunden, Infektionen und Geschwüren. Regelmäßige Fußpflege und ärztliche Kontrolle sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.
Fußerkrankungen können die Mobilität und Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Präventive Maßnahmen wie das Tragen gut sitzender Schuhe, regelmäßige Fußpflege und das Vermeiden von Überlastungen können helfen, viele dieser Probleme zu vermeiden oder zu minimieren. Bei anhaltenden oder schweren Beschwerden ist es wichtig, einen Arzt oder einen Podologen aufzusuchen.
Quellen
- Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
- Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
- Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 25. Juni 2024
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