Arm

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die obere Extremität, der Arm, ist das sogenannte Greifwerkzeug des Menschen. Der Arm dient aber nicht nur als Greifwerkzeug, sondern hilft dem Menschen auch für seine ausbalancierende Bewegung.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Der Arm besteht aus Ober- und Unterarm. Durch Ellenbogen-, Schulter- und Handgelenk besitzt der Arm eine große Bewegungsfreiheit.

Der Arm wird in mehrere Teile untergliedert: Er besteht aus dem Oberarm, dem Unterarm sowie der Hand und weist mitunter den größten Bewegungsspielraum aller menschlichen Körperteile auf. Der Arm - in Verbindung mit der Hand - bestehen aus insgesamt 30 Knochen. Laut der Entwicklungsgeschichte sind die Arme des Menschen eine Weiterentwicklung der vorderen Gliedmaße, welche noch immer bei den Säugetieren vorzufinden sind.

Die wichtigste Aufgabe der Arme ist ihre Funktion als Greifwerkzeuge; jene diente - vorgeschichtlich - für die Nahrungsaufnahme. Im Laufe der Zeit bzw. seit dem Zeitalter, in welchem der Mensch gelernt hat, einen aufrechten Gang zu vollziehen, dienten die Arme auch für die Balance. Vor allem beim Laufen bzw. Joggen werden die Arme - im Rahmen der Pendelbewegung - für die Balance benötigt.

Anatomie

Der Arm wird in drei Teile unterteilt. Der Oberarm, der größte Knochen des Arms, medizinisch Humerus, ist mit dem Schulterblatt sowie dem Ellenbogengelenk und der Elle bzw. in weiterer Folge mit der Speiche verwachsen bzw. verbunden. Die bekanntesten und wichtigsten Muskeln der oberen Extremität sind der M. triceps brachii (Trizepmuskel) und der M. biceps brachii (Bizepsmuskel).

Der Bizepsmuskel gilt als Unterarmbeuger, während der Trizepsmuskel für die Streckung des Unterarms zuständig ist. Das bedeutet, dass der Trizeps bei genauerer Betrachtung das genaue Gegenteil des Bizepsmuskels ist. Der Deltamuskel bzw. M. deltoideus ist der größte Muskel im Oberarm; er ist für die Armhebung verantwortlich.

Als Unterarm wird jener Teil bezeichnet, welcher vom Ellenbogengelenk bis zu der Handwurzel reicht. Der Unterarm besteht aus den Knochen Speiche und Elle, zwei Röhrenknochen, die direkt mit dem Handgelenk verbunden ist. Auf Grund der Tatsache, dass die beiden Knochen nicht miteinander verbunden sind, ist die Drehung des Unterarms sowie des Handgelenks möglich. Die Unterarmmuskeln werden in Pronatoren (zuständig für die Drehung des Unterarms nach innen) und Supinatoren (der Unterarm wird nach außen gedreht) unterteilt.

Die Hand, der unterste Teil der Extremität, setzt sich aus den Mittelhandknochen, den Fingerknochen sowie des Handwurzelknochens zusammen. Die Handwurzel selbst besteht aus acht Knochen (Dreieckbein, Erbsenbein, Kahnbein, Mondbein, kleines Vieleckbein, großes Vieleckbein sowie dem Hakenbein und dem Kopfbein); die Knochen werden mittels Bänder verbunden.

Die Mittelhandknochen selbst werden ebenfalls unterteilt. So gibt es die Basis, welche den Kopf und Schaft bilden und für die gelenkige Verbindung mit den Handwurzelknochen zuständig ist. Nach den Mittelhandknochen folgen die sogenannten Fingerknochen. Jene bestehen aus drei Fingergliedern, wobei der Daumen nur aus zwei Gliedern besteht.

Die Hände bzw. Finger sind auf Grund der Beuge- sowie Streckmuskeln beweglich. Insgesamt verfügt die Hand über 33 Muskeln, wobei der Aufbau der Muskulatur äußerst komplex ist. Schlussendlich entspringt ein wesentlicher Teil der Muskeln bereits im Ober- sowie Unterarm und setzt sich - nur durch die Sehnen - bis zu den Händen bzw. Fingern fort.

Funktion

Die Arme verfügen über die größte Bewegungsfreiheit aller menschlichen Körperteile. Dies deshalb, weil der Arm aus dem Arm-, sowie Schulter- und Handgelenk besteht und somit vielfältige Bewegungsmöglichkeiten geboten sind. Das sind auch jene Gründe, weshalb die Arme als sogenannte Greifwerkzeuge benutzt werden können. Ebenfalls dienen die Arme auch - dank ihrer Pendelbewegung - als Balance. Dank dieser Möglichkeit ist es möglich, dass der Mensch aufrecht geht bzw. durch die Balance die Möglichkeit hat, dass er seine Beine entlastet.


Erkrankungen

Typische Anzeichen eines Tennisarms ist der Druckschmerz am Ansatz der unteren Streckmuskulatur an der Außenseite des Ellenbogengelenks.

Auf Grund der Tatsache, dass der anatomische Aufbau des Arms relativ komplex ist, können vielseitige Erkrankungen des Apparats auftreten. Die wohl häufigste Erkrankung, von welcher Menschen betroffen sind, ist die sogenannte Sehnenscheidenentzündung. Die Sehnenscheidenentzündung tritt im Rahmen einer Überbelastung auf. Vorwiegend sind die Hand- wie Ellenbogengelenke betroffen.

Eine weitere Krankheit, die vermehrt auftritt, ist die Arthrose. Jene Krankheit tritt vorwiegend an den Händen auf und gilt als klassische "Alterserscheinung". Mitunter können auch Verletzungen, die im Rahmen von Gewalteinwirkungen entstehen, den Apparat beschädigen. Instinktiv streckt der Mensch, während er stürzt, die Hände nach vorne. Dies deshalb, weil der Mensch den Sturz noch "abfangen" möchte.

Jedoch ist es möglich, dass - auf Grund der Tatsache, dass das gesamte Gewicht des Körpers nicht "abgefangen" werden kann - im Rahmen dieses Sturzes die Elle bzw. Speiche bzw. auch das Handgelenk brechen kann. Auch Oberarmbrüche sind, im Rahmen des Sturzes, möglich.

Quellen

  • Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
  • Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
  • Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
  • Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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