Hormonschwankungen (Hormonstörungen)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Hormonschwankungen (Hormonstörungen) sind die krankhafte Schwankung der Hormonspiegel unseres Körpers. Problematisch werden diese Schwankungen, wenn sie Symptome nach sich ziehen, die für den Patienten mit Leidensdruck verbunden sind.
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Was sind Hormonschwankungen (Hormonstörungen)?
Die Hormonspiegel des Körpers haben jeweils normale Wertebereiche, innerhalb derer sie sich bewegen dürfen, um noch als unproblematisch zu gelten. Liegen die Hormonmengen im Blut darunter oder darüber, spricht man von problematischen Hormonschwankungen.
Die Ober- und Untergrenzen markieren Bereiche, innerhalb derer die Hormonpegel im Blut keine problematischen Auswirkungen nach sich ziehen. Hormonschwankungen dagegen gehen mit spürbaren Auswirkungen für den Betroffenen einher und gelten durch diese als krankhafte Entwicklung.
Ursachen
Im gesunden Menschen handelt es sich bei diesen Werten um eine normale Entwicklung, die die Nachproduktion oder die Drosselung der Herstellung neuer Hormone nach Bedarf steuern soll. Bei Hormonschwankungen ist es allerdings so, dass diese innere Balance des Körpers aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Ursachen dafür gibt es viele. Manche Hormonstörungen liegen an ungesunder Ernährung, andere entstehen aus einem genetisch bedingten und angeborenen Defekt heraus, wieder andere sind autoimmun bedingt. In Frage kommen auch Erkrankungen derjenigen Organe, die im jeweiligen Hormon-Regelkreis eine Rolle spielen. Sie könnten beispielsweise eingequetscht worden sein oder selbst erkranken; in den meisten dieser spezifischen Fälle spielt ein Tumor eine Rolle.
Wann zum Arzt?
Mit Hormonschwankungen sollte zeitnah zum Arzt gegangen werden. Es empfiehlt sich, bereits bei ersten Anzeichen von Abgeschlagenheit, Depressionen oder Konzentrationsschwäche einen Mediziner aufzusuchen. Zwar liegt diesen Beschwerden nicht immer eine Störung des Hormonhaushalts zugrunde, wohl aber eine Erkrankung, die behandelt werden muss. Sollte tatsächlich eine Hormonstörung vorliegen, kann diese durch eine frühzeitige Behandlung rasch behoben werden. Lediglich bei Hormonschwankungen während der Pubertät, in der Schwangerschaft oder während der Wechseljahre ist nicht unbedingt ein Arztbesuch erforderlich. Die Beschwerden klingen in aller Regel von selbst wieder ab, wenn die körperlichen und psychischen Veränderungen abgeschlossen sind.
Wer aufgrund der Hormonstörungen einen starken Leidensdruck verspürt oder sich generell unwohl fühlt, sollte dennoch einen Arzt hinzuziehen. Dies gilt insbesondere dann, wenn intensive Angstzustände, Schlafstörungen oder innere Unruhe hinzukommen. Sollten die Hormonschwankungen körperliche Beschwerden hervorrufen, ist ein sofortiger Arztbesuch zu empfehlen. Der Arzt wird die Ursache für die Störung ermitteln und den Patienten gegebenenfalls an einen Facharzt übermitteln. Begleitend dazu bietet sich eine therapeutische Beratung an.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome von Hormonschwankungen:
Hormonschwankungen stellen sich nach und nach ein, die meisten Erkrankungen dieser Form weisen einen schleichenden Verlauf auf. Die Symptome sind je nach Hormon unterschiedlich. Ein Beispiel einer krankhaften Hormonschwankung wäre der Schilddrüsendefekt. Hierbei kann es durch eine Schilddrüsenunterfunktion zu Konzentrationsschwäche, Leistungsminderung, Abgeschlagenheit oder Depressionen kommen. Die Symptome bei einer Hormonschwankung haben es an sich, fast nie spezifisch auszufallen und dadurch den Rückschluss des Patienten auf eine Hormonschwankung nicht zuzulassen - er selbst denkt zunächst an ganz andere Erkrankungen.
Diagnose
Die Diagnose einer Hormonschwankung erfolgt zunächst über eine Blutprobe. Hormone werden im Blut transportiert, dadurch kann ein Mangel eines Hormons am effektivsten auch übers Blut nachgewiesen werden. Je nach Art der Hormonschwankung kann die Diagnose auch eine Untersuchung der betroffenen Organe nach sich ziehen. Wenn beispielsweise eine Krebserkrankung als Auslöser vermutet wird, können Spiegelungen oder Biopsien erforderlich sein.
Vorher kann allerdings mit Ultraschalluntersuchungen oder ähnlichen, weniger invasiven Methoden vorgegangen werden, um einen Verdacht auszuschließen oder diesen zu bestätigen. Hormonschwankungen sind aber meistens über die Messung der Hormonspiegel im Blut zu diagnostizieren - die Schwierigkeit besteht eher darin, die Hormonschwankung überhaupt als solche zu erkennen und nicht zunächst nach einer falschen Ursache zu forschen.
Komplikationen
Leichte Hormonschwankungen treten oftmals nur vorübergehend auf und ziehen außer einer kurzzeitigen Beeinträchtigung durch Müdigkeit und Konzentrationsschwäche keine Komplikationen nach sich. Pendelt sich der Hormonspiegel jedoch nicht von selbst auf ein normales Maß ein, können Hormonstörungen massive Beschwerden verursachen.
Mangelnde oder überschießende Produktion von Schilddrüsenhormonen kann unbehandelt zur Bildung eines Kropfes, Herzrhythmusstörungen und Unfruchtbarkeit führen, auch eine lebensbedrohliche Stoffwechselentgleisung (thyreotoxische Krise) ist möglich. Ein starkes Ungleichgewicht der Geschlechtshormone macht sich bei Frauen unter anderem durch eine Einschränkung der Fruchtbarkeit bemerkbar, während beim Mann neben einer möglichen Zeugungsunfähigkeit der Verlust der sexuellen Leistungsfähigkeit im Vordergrund steht.
Auch auf die Psyche nehmen Hormonstörungen oftmals starken Einfluss: Reizbarkeit, Depressionen, Schlafstörungen und Angstzustände sind nicht selten auf einen schlecht eingestellten Hormonspiegel zurückzuführen. Bösartige Tumore können ihrerseits Hormonstörungen auslösen, andererseits scheinen Hormone bei der Entstehung bestimmter Krebsarten, etwa Brustkrebs und Prostatakrebs, eine nicht unbedeutende Rolle zu spielen.
Weitere Komplikationen ergeben sich aus der Grunderkrankung, in deren Rahmen die Hormonstörung auftritt. Eine Behandlung erfolgt in der Regel durch entsprechende Medikamente, die den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen: Als Nebenwirkung kann sich dabei die Anfälligkeit für Thrombosen, Schlaganfall und Herzinfarkt erhöhen, bei manchen Präparaten ist auch eine Gewichtszunahme möglich.
Behandlung und Therapie
Die allgemeine Behandlung von Hormonschwankungen (Hormonstörungen) greifen allgemein eine Über- und eine Unterfunktion unterschiedlich auf. Bei der Unterfunktion wird entweder das fehlende Hormon selbst oder eine Substanz dem Körper zugeführt, die den Mangel ausgleicht.
Im Falle der Überproduktion braucht der Körper einen Stoff, der die Hormonproduktion bremst und die Hormonschwankungen dadurch beendet. In jedem Fall ist es allerdings nicht so einfach, die Hormonstörung zu behandeln. Liegen die Hormonschwankungen beispielsweise an einem Tumor an einem der Organe innerhalb des Hormon-Regelkreises, muss erst der Tumor entfernt werden, bis es zu einer Besserung kommen kann. Vorher könnte maximal symptomatisch behandelt werden - und der Betroffene würde eher lange Zeit keine Besserung erfahren.
Bis sich die Hormonschwankung selbst gebessert hat, kann in den meisten Fällen symptomatisch behandelt werden, um den Leidensdruck des Betroffenen zu lindern. Eine langfristige und durchschlagende Besserung des Zustandes wird sich allerdings nur dann entwickeln, wenn die Hormonschwankung selbst behoben wurde und sich die Hormonspiegel wieder innerhalb des Normbereichs bewegen.
Vorbeugung
Eine solche vorhersehbare Hormonschwankung kann man verhindern, indem man das problematische Essverhalten abstellt. Wenn eine Vorerkrankung bekannt ist, die eine Hormonschwankung nach sich ziehen kann, dann kann man ebenfalls denjenigen Situationen bewusst aus dem Weg gehen, die zur Hormonschwankung und damit zu den Symptomen der Erkrankung führen. Zugleich besteht die Möglichkeit, sich vom behandelnden Arzt beraten zu lassen, wenn eine zugrundeliegende Erkrankung diagnostiziert wurde.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
- Faller, A., Schünke, M.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2008
- Zilles, K. et al.: Anatomie. Springer Verlag, Berlin 2010
- Kleine, B. et al.: Hormone und Hormonsystem. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2010
- Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
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