Rippenbruch (Rippenfraktur)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Rippenbruch, in der Fachsprache auch Rippenfraktur genannt, bezeichnet einen teilweisen oder vollständigen Bruch eines oder mehrerer Knochen im Bereich der Rippen. Die Verletzung ist meist durch Unfälle oder anderweitige äußere Gewalteinwirkung bedingt und verheilt allgemein gut.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Rippenbruch (Rippenfraktur)?

Rippenbruch - Ein Röntgenbild gibt Aufschluss über die Art und Ausprägung der Fraktur.

Unter einem Rippenbruch versteht man in der Medizin eine Fraktur, also einen Bruch der Rippenknochen. Dabei kann es sich um einen Einzelnen oder auch mehrere Knochen handeln.

Sind mehrere Rippen derselben Körperseite betroffen, wird dies auch Rippenserienfraktur genannt. Ein mehrfacher Bruch desselben Rippenknochens wird dagegen als Rippenreihenfraktur bezeichnet.

Ein Rippenbruch setzt in den meisten Fällen eine erhebliche Krafteinwirkung von außen voraus; bei einer entsprechenden Vorerkrankung kann die Fraktur unter Umständen aber auch spontan auftreten.

Ursachen

Ein Rippenbruch tritt in der Vielzahl der Fälle nach einem Unfall oder einer anderweitigen starken Gewalteinwirkung auf den entsprechenden Bereich des Körpers auf. Da die Rippen vergleichsweise nur wenig geschützt sind, kommen Rippenbrüche verhältnismäßig häufig vor.

Oftmals sind es Stürze auf harte Kanten, die zu einem Rippenbruch führen, wie beispielsweise auf eine Treppenstufe oder den Badewannenrand. Auch heftige Schläge oder Tritte können einen Rippenbruch nach sich ziehen. Die Fraktur äußert sich durch sofort auftretende starke Schmerzen im unteren Brustbereich.

Ältere Menschen, die unter porösen Knochen leiden, sind besonders anfällig für durch Stürze bedingte Rippenbrüche. Unter Umständen kann eine Rippenfraktur auch spontan und ohne einen direkten äußeren Auslöser auftreten. Dies ist allerdings keinesfalls der Normalzustand: Ein solches Vorkommnis setzt eine Vorerkrankung wie etwa die Osteoporose oder auch den Knochen zersetzende Krebserkrankungen voraus. Eine entsprechende medizinische Untersuchung ist hier angebracht.

Wann zum Arzt?

Stellen sich nach einem Unfall, Sturz oder einer Gewalteinwirkung auf den Körperbau des Betroffenen Schmerzen ein, wird ein Arzt benötigt. Kommt es zu einer Atemnot oder Einschränkungen der Atemtätigkeit, muss schnellstmöglich ein Arztbesuch erfolgen. In schweren Fällen sind ein Rettungsdienst zu alarmieren und Erste Hilfe Maßnahmen zu ergreifen, damit weitere Komplikationen vermieden werden.

Nehmen Beschwerden innerhalb von Bewegungsabläufen zu, ist dies ein Anzeichen für eine Rippenfraktur. Verformungen des Skelettsystems, Schwellungen oder Verfärbungen des Hautbildes sind von einem Arzt untersuchen und behandeln zu lassen.

Ein Druckschmerz, Sensibilitätsstörungen oder Unregelmäßigkeiten bei Berührung sind Anzeichen einer gesundheitlichen Beeinträchtigung. Kreislaufprobleme, Herzrasen oder Schwindel können ebenfalls bei einer Rippenfraktur auftreten. Breiten sich die Schmerzen in den Rücken aus, kommt es zu allgemeinen Funktionsstörungen oder treten Probleme beim Niesen, Husten oder Lachen auf, wird ein Arzt benötigt.

Bei einem blutigen Auswurf muss ein Notarzt gerufen werden. In diesen Fällen besteht die Gefahr, dass durch die Fraktur innere Verletzungen entstanden sind. Es handelt sich um einen akuten gesundheitlichen Zustand, bei dem schnellstmöglich gehandelt werden muss, da Lebensgefahr besteht.

Blutergüsse, Einschränkungen der Mobilität sowie Fehlhaltungen können durch die Rippenfraktur ausgelöst werden. Sie sind von einem Arzt begutachten und behandeln zu lassen.

Symptome und Verlauf

Ein Rippenbruch äußert sich grundsätzlich durch akute starke Schmerzen in der Körpermitte. Abhängig davon, wie viele Rippen von Frakturen betroffen sind und wo sich diese befinden, kann auch das Atmen Schmerzen verursachen. Die Betroffenen bemühen sich daher auffällig um eine besonders flache Atmung und eine Körperhaltung, die ihnen möglichst geringe Beschwerden bereitet.

In den meisten Fällen ist ein Rippenbruch ungefährlich; es gibt aber auch Ausnahmen, die sofort ärztlicher Hilfe bedürfen, da das Leben des Betroffenen gefährdet sein kann. Offene Rippenbrüche etwa, bei denen die Knochen die Haut durchbrechen, sind mit starken Blutungen und einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden.

Diagnose

Ein Rippenbruch kann meist sehr einfach diagnostiziert werden. Oftmals genügt bereits das Abtasten der betroffenen Stelle, um ein starkes Schmerzempfinden zu verursachen. Beim Abhorchen kann der behandelnde Arzt nicht selten ein Knirschen der gebrochenen Knochen hören. Auch das Auftreten der Schmerzen beim tiefen Einatmen spricht für einen Rippenbruch.

Mithilfe eines Röntgenbildes kann bestimmt werden, ob es sich um einen glatten Bruch handelt und wie viele Rippen betroffen sind. Auch eventuelle Verletzungen innerer Organe können auf diese Weise ausgeschlossen werden. Aufgrund der genauen Diagnose und des Ausschlusses weiterer Erkrankungen oder Verletzungen kann eine entsprechende Behandlung erfolgen.

Behandlung und Therapie

Hat der Arzt einen Rippenbruch diagnostiziert, erfolgt meist eine sogenannte konservative Behandlungsmethode. Das bedeutet, dass eine Operation in der Vielzahl der Fälle nicht notwendig ist. Nur bei einer Verletzung der inneren Organe oder einem sehr komplizierten Bruch, der von alleine nicht wieder korrekt verheilen würde, muss ein chirurgischer Eingriff stattfinden.

Ein glatter Rippenbruch wird dagegen oftmals kaum behandelt. Eine Ruhigstellung der Körperregion etwa mit einem Gipsverband ist aufgrund der Lage der Rippen nicht möglich. Grundsätzlich ist die Prognose bei einem unkomplizierten Rippenbruch sehr gut. Der gebrochene Knochen wächst von selbst wieder zusammen und verheilt vollständig. Dem Betroffenen wird allgemein dazu geraten, diesen Prozess zu unterstützen, indem er sich etwas Ruhe gönnt und zwei bis drei Wochen auf sportliche Betätigung verzichtet. Auch körperliche Arbeit sollte während des Heilungsprozesses nicht stattfinden.

Gegen die teils recht starken Schmerzen können vorübergehend Medikamente wie Ibuprofen verabreicht werden. Da ein Rippenbruch auch die Atmung beeinflussen kann, ist unter Umständen ein individuelles Atemtraining sinnvoll. Ist die Lunge durch den Rippenbruch verletzt worden, muss ihre Funktion regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden, um mögliche Folgeschäden auszuschließen.


Vorbeugung

Einem Rippenbruch kann auf verschiedene Weise vorgebeugt werden.

Bei Sportarten, mit viel Körperkontakt (z.B. Rugby, Football, Kampfsport), sollte, wenn möglich Schutzausrüstung getragen werden, um Sportverletzungen zu vermeiden.

Das Tragen von im Handel erhältlichen Protektoren (Brust-oder Rückenpanzer) kann das Risiko deutlich minimieren.

Ältere Menschen, die oft von einem Rippenbruch durch einen Sturz betroffen sind, können Haltegriffe in ihrem Wohnraum anbringen und verwenden.

Das Risiko eines krankheitsbedingten Rippenbruchs kann unter Umständen durch eine gesunde und ausgewogene Lebensweise minimiert werden.

Quellen

  • Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
  • Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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