Brauner Ausfluss (Scheidenausfluss)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Brauner Ausfluss (Scheidenausfluss) ist eine Veränderung des natürlichen Scheidenausflusses und geht je nach Grunderkrankung mit begleitenden Symptomen einher. Er ist keine eigenständige Erkrankung, sondern immer nur ein Hinweis auf die Grunderkrankung.

Inhaltsverzeichnis

Was ist brauner Scheidenausfluss?

Brauner Ausfluss aus der Scheide ist ungewöhnlich und sollte durch den Frauenarzt abgeklärt werden.

Eine gewisse Menge des gelblich-weißlichen Scheidenausflusses ist normal. Kleine Veränderungen hängen mit dem Hormonhaushalt der Frau zusammen. Eher untypisch ist brauner Scheidenausfluss. Die Farbe variiert von einer leichten, bräunlichen Trübung über rötliches braun bis hin zu einem dunklen Braunton, der eher einem Blutfleck ähnelt. Hierbei muss abgeklärt werden um was genau es sich bei dem Sekret handelt. Nicht zu verwechseln ist brauner Scheidenausfluss nämlich mit einer Zwischenblutung oder bei jungen Mädchen mit dem Einsetzen der Periode. In diesem Fall liegt keine krankhafte Veränderung vor.

Bei braunem Scheidenausfluss kann es zu kleinen Blutbeimengungen, unangenehmen Geruch oder klumpiger Konsistenz des Ausflusses kommen, je nachdem, welche Grunderkrankung zugrunde liegt. Manchmal geht brauner Ausfluss auch mit Schmerzen im Unterbauch oder einem Jucken und Brennen in der Intimzone einher, was ebenfalls abhängig vom Krankheitsauslöser ist.

Ursachen

Häufigste Ursachen für braunen Scheidenausfluss sind:

Charakteristisch für alle Formen ist ein verstärkter Ausfluss sowie ein Juckreiz und Brennen im Scheidenbereich.

Zwar sind Pilzinfektionen recht häufig die Ursache von starkem Ausfluss, allerdings kann es sich gerade bei deutlich bräunlicher Färbung aber auch um eine Infektion mit dem Humanen Papillomvirus (HPV) handeln, der auch im Verdacht steht, Gebärmutterhalskrebs auszulösen. Zunächst aber löst die Infektion unangenehme Feigwarzen aus, währenddessen kann es zu braunem Scheidenausfluss kommen.

Eine eher freudige Ursache ist eine frühe Schwangerschaft. Durch hormonelle Veränderungen und die Bildung eines Pfropfes am Muttermund sowie der Einbehaltung der Gebärmutterschleimhaut für das werdende Leben gehen mit Blut einher. Es kann immer einmal vorkommen, dass doch etwas altes Blut abgestoßen wird, der einfachste Weg nach draußen führt über die Scheide.

Brauner Scheidenausfluss kann ein Anlass für einen Schwangerschaftstest sein; ist die Schwangerschaft schon bekannt, sollte man ihn zwar beim nächsten Termin ansprechen, muss sich aber keinerlei Sorgen machen, solange er nur leicht bleibt. Ist der braune Scheidenausfluss rötlich-braun und erkennbar blutig, sollte ein Frauenarzt aufgesucht werden. Besondere Vorsicht ist in den Wechseljahren geboten, denn es kann sich hierbei um die Vorboten eines Tumors handeln.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

Bräunlicher Ausfluss aus der Scheide kann verschiedene Ursachen haben, sollte jedoch immer als Warnzeichen gesehen werden. Eine ärztliche Abklärung ist hier unumgänglich, um eine mögliche Erkrankung auszuschließen, gerade bei Frauen in der Menopause. Je eher die Diagnose erfolgt, desto erfolgreicher kann eine Behandlung durchgeführt werden.

Häufig tritt brauner Ausfluss im Zusammenhang mit Zwischenblutungen auf und stellt keinen Grund zur Sorge dar. Zwischenblutungen treten z. B. bei Einnahme der Pille auf. Auch zum Zeitpunkt des Eisprungs oder zu Beginn einer Schwangerschaft sind solche Erscheinungen möglich. Oft ist es jedoch schwierig, zwischen einer Zwischenblutung und einem Ausfluss zu unterscheiden.

Unregelmäßigkeiten im Zyklus sollten unbedingt von einem Frauenarzt abgeklärt werden. Ein brauner Ausfluss kann ein Anzeichen für eine Infektion (z. B. Eierstockentzündung) sein und sollte behandelt werden. Nach erfolgreicher Behandlung sollte er nicht mehr auftreten. Auch bei einer Infektion mit HPV (Humane Papillomviren) kann er ein erstes Anzeichen sein. Diese Viren können den sogenannten Gebärmutterhalskrebs auslösen.

Des Weiteren kann der Ausfluss in Zusammenhang mit gutartigen Wucherungen (z. B. Myomen oder Polypen) auftreten. Werden diese Veränderungen nicht ärztlich beobachtet, kann es zu starken Schmerzen sowie unangenehmen Blutungen kommen. Bei einer Gewebeprobe können auch bösartige Veränderungen festgestellt werden, welche in Zusammenhang mit einem bräunlichen Ausfluss stehen (z. B. Gebärmutterkrebs).

Diagnose und Verlauf

Die Diagnose des braunen Scheidenausflusses kann jede Frau zunächst durch Beobachtung selbst vornehmen. Brauner Ausfluss durch Beimengung von Blut aufgrund der einsetzenden Periode bedarf meist keiner weiteren Behandlung. Ist die Ursache allerdings unklar sollte der Frauenarzt aufgesucht werden. Der Verlauf hängt ab von der Grunderkrankung - besonders in der Schwangerschaft verschwindet der braune Ausfluss etwa nach der 5. Schwangerschaftswoche wieder von alleine, bei Infektionen dagegen klingt er erst mit dem Abheilen der eigentlichen Infektion wieder ab. Da dies für das Immunsystem eine große Belastung darstellt, sollte man den Grund des braunen Scheidenausflusses in jedem Fall von einem Mediziner abklären lassen und klären, ob eine unterstützende Medikation in Frage kommt.

Komplikationen

Brauner Ausfluss aus der Scheide kann einige Komplikationen verursachen. Im günstigsten Fall handelt es sich um die letzten Tage der Monatsblutung. Diese klingt ab und verursacht in den letzten Tagen statt einer reinen blutigen Ausscheidung einen braunen Ausfluss. Der braune Ausfluss kann auch ein Hinweis auf eine Zwischenblutung sein. Diese tritt bei Stress vermehrt auf. Sobald die Lebensumstände sich normalisieren, verschwindet der Ausfluss. In schweren Fällen handelt es sich jedoch um Anzeichen einer Tumorerkrankung. Diese ist verbunden mit einer Krebstherapie und damit einem operativen Eingriff, sowie einer Chemotherapie.

Als mögliche Nebenwirkungen entstehen seelische Belastungszustände, Angst, Panik, Übelkeit, Erbrechen oder die Unfruchtbarkeit. Brauner Ausfluss kann ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. Ist diese geplant, herrscht eine erfreuliche Grundstimmung. Kommt sie überraschend und passt nicht in derzeitige Lebensumstände, so drohen eine Reihe von Komplikationen. Psychische Zusammenbrüche, die Umstrukturierung des Lebensablaufs oder eine mögliche Adoption beschäftigen die Betroffenen.

Der braune Ausfluss kann ein Hinweis auf eine ansteckende Geschlechtserkrankung sein. Eine Pilzinfektion, ein bakterieller Befall oder ein eingefangener Virus können zu Stress, einem Unwohlsein und vermindertem Wohlbefinden beitragen. Neben der Frage nach dem Infektionsort und den damit verbundenen zwischenmenschlichen Konflikten, kommt es zu einer Einnahme von Medikamenten. Diese sind mit entsprechenden individuellen Nebenwirkungen verbunden.

Behandlung und Therapie

Bei Infektionen wie mit Pilzen oder HPV kommt bei braunem Scheidenausfluss eine erregerabhängige Behandlung in Frage. Pilze und Bakterien sind meist einfacher zu behandeln als Viren und ihre Folgen (Feigwarzen), da es für Viren anders als bei Bakterien kein Mittel wie Antibiotika gibt, das den Virus selbst abtöten kann. In diesem Fall erfolgt in der Regel eine symptomatische Therapie (Behandlung der Symptome), die es dem Immunsystem erleichtert, die Viren zu bekämpfen.

Tritt brauner Ausfluss während der Schwangerschaft auf, reicht die monatliche oder zweiwöchige Vorsorgeuntersuchung, um auszuschließen, dass die Gesundheit von Mutter und Kind ernsthaft betroffen ist. Auch bei Zwischenblutungen oder dem Verdacht auf die erste Periode, die oft aussieht wie brauner Scheidenausfluss, kann der Gynäkologe zur Abklärung aufgesucht werden. Hier ist zwar keine weitergehende Behandlung erforderlich, er kann jedoch die Sicherheit geben, dass keine Grunderkrankung vorliegt.

Brauner Scheidenausfluss mit blutigen Beimengungen dagegen muss ernst genommen werden, da eine Gewebeveränderung (Geschwulst, Wucherung) vorliegen könnte. Eine Gewebezunahme, ein sogenannter Tumor muss hier nicht unweigerlich eine bösartige Veränderung bedeuten. Häufig handelt es sich um eine gutartige Zellvermehrung. In jedem Fall erfolgt zur Abklärung eine gründliche Diagnostik durch den Arzt. Abhängig von diesem Befund wird dann eine entsprechende Therapie eingeleitet.


Aussicht und Prognose

Brauner Scheidenausfluss ist ein Symptom und keine Grunderkrankung, sodass die Prognose stark von der zugrunde liegenden Erkrankung abhängt. Liegt eine Geschlechtskrankheit vor, so hält der braune Ausfluss meist so lange an, bis diese behandelt wird und die Keimbelastung sich deutlich reduziert hat. Je nach Erkrankung und Grad ihrer Ausprägung kann es sein, dass sich brauner Ausfluss trotz Behandlung über Tage und Wochen hält. Meist gilt das dann auch für die begleitenden Symptome.

Brauner Ausfluss nach einer Geburt dagegen markiert eher das nahende Ende des Wochenflusses. Er folgt auf blutigen Ausfluss und kann von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen nach der Entbindung anhalten. Solange die Frau gut auf die Hygiene achtet und regelmäßig duscht, ist diese Art von braunem Scheidenausfluss unproblematisch.

Handelt es sich dagegen um eine Zwischenblutung, wie sie beispielsweise bei hormoneller Verhütung auftreten kann, ist die Prognose von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Es kann sich um ein einmaliges Auftreten handeln, bei schlechter Verträglichkeit wird es dagegen immer wieder zu Zwischenblutungen mit braunem oder auch blutigem Ausfluss aus der Scheide kommen. Der Zustand bessert sich in diesen Fällen erst, wenn die Frau das Verhütungsmittel abgesetzt und durch eine verträglichere Alternative ersetzt hat - sofern sie überhaupt hormonelle Verhütungsmittel verträgt.

Vorbeugung

Da brauner Scheidenausfluss häufig die Ursache von Geschlechtskrankheiten sind, sind Kondome als Sicherheitsmaßnahme Pflicht. Das gilt nicht nur für wechselnde Partnerschaften und frische Beziehungen, sondern auch dann, wenn man sich der Treue des Partners nicht sicher ist. Veränderungen des Ausflusses können hormonelle Ursachen haben, weshalb hormonelle Verhütungsmittel nach Vorschrift eingenommen werden müssen - das verhindert vermeintlichen braunen Scheidenausfluss in Form einer Zwischenblutung.

Junge Mädchen, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatten, können sich eine Schutzimpfung gegen Gebärmutterhalskrebs durch Humane Papillomviren geben lassen, um selbst bei einer Infektion schlimme Spätfolgen zu verhindern. Darüber hinaus sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen gerade, aber nicht nur bei sexueller Aktivität wichtig, da hierbei viele Ursachen des braunen Scheidenausflusses rechtzeitig erkannt und behandelt werden können.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Ludwig, M.: Gynäkologische Endokrinologie. Ein Handbuch für die Praxis, 2.Auflage, optimist Fachbuchverlag, 2011
  • Kuhl, H.: Sexualhormone und Psyche: Grundlagen, Symptomatik, Erkrankungen, Therapie,1. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2002
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Kirschbaum, M., et al.: Checkliste Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2005

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024

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