Blut im Ohr
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Findet sich Blut im Ohr, kann dies ganz unterschiedliche Ursachen haben. Von kleinen Verletzungen bis hin zu verschiedensten Erkrankungen ist alles möglich. Kleinere Blutungen sind meist harmlos und Folge von unsachgemäßen Ohrreinigungen. Sie verschwinden schnell und von allein wieder.
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Beschreibung
Blut im Ohr kann in verschiedenen Stärken auftreten. Manchmal findet sich bei der Reinigung des Ohres etwas Blut auf dem Wattestäbchen. Das ist gewöhnlich nicht weiter besorgniserregend. Leichte Blutungen in Verbindung mit Schmerzen hingegen lassen auf eine Erkrankung schließen, die von einem Arzt untersucht werden muss. Bei stärkeren Blutungen sollte man sich sofort um Hilfe kümmern.
Ursachen
Unfälle im Kopfbereich oder Schläge auf das Ohr sind eine weitere Ursache für Blutungen. Diese sind manchmal harmlos, können bei schwereren Unfällen aber auch ein Hinweis auf eine Schädelfraktur und andere ernsthafte Verletzungen sein. Nach einem schweren Trauma kann Blut im Ohr auf eine Hirnblutung hinweisen. Dies ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem sofort ärztliche Hilfe nötig ist.
Fremdkörper im Ohr können ebenfalls Blutungen hervorrufen. Eine weitere mögliche Ursache für Blut im Ohr sind Infektionen und Entzündungen im Ohr. Diese sind meist sehr schmerzhaft und/oder verursachen einen Juckreiz. Bei Mittelohrentzündungen tritt zum Beispiel ein Ausfluss aus dem Ohr aus, der mitunter blutig sein kann.
Ohrblutungen können infolge von sehr lauten Geräuschen (Knalltraumata) auftreten. In diesem Fall ist unter Umständen das Trommelfell verletzt. Im schlimmsten, aber auch seltensten Fall, kann Blut im Ohr sogar auf eine tumoröse Veränderung im Gehörgang hinweisen.
Krankheiten
Wann zum Arzt?
Blutungen im Ohr können verschiedene Ursachen haben. Kleinere Blutungen sind meist auf eine unsachgemäße Reinigung des Ohres zurückzuführen. Wer jedoch des Öfteren Blutungen im Ohr feststellt, sollte einen Arzt aufsuchen. Vor allem wenn diese Blutungen mit Schmerzen verbunden sind.
Bei sehr starken Blutungen und Schmerzen kann das Trommelfell verletzt sein. Auch Unfälle bzw. Schläge auf dem Kopf können Blutungen im Ohr verursachen. In so einem Fall sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Nach einem Trauma kann Blut im Ohr sogar auf eine Hirnblutung hinweisen. In diesem Fall besteht Lebensgefahr, sodass umgehend ärztliche Hilfe benötigt wird.
Eine andere Ursache für Blut im Ohr sind Infektionen. Infektionen sind meist sehr schmerzhaft und auch mit einem Ausfluss aus dem Ohr verbunden. Dieser Ausfluss kann unter Umständen auch blutig sein. Blutungen im Ohr können also viele verschiedene Ursachen haben. Tritt eine solche Blutung nur einmalig auf und ist nach kurzer Zeit gestillt, so kann auf die Hilfe eines Arztes verzichtet werden. Erst wenn die Blutungen mit starken Ohrenschmerzen auftreten, sollte ein Arzt zur Hilfe hinzugezogen werden.
Diagnose und Verlauf
Die Ursachen für Blut im Ohr können durch verschiedene Möglichkeiten diagnostiziert werden. Um die richtige zugrunde liegende Ursache zu finden, ist ein Gespräch mit dem Arzt (Anamnese) und eventuell eine weitere Untersuchung nötig.
Der Arzt wird sich nach der Ursache für die Blutung erkundigen und nach weiteren Symptomen fragen. Bei selbst verursachten Blutungen (durch spitze Gegenstände im Ohr) werden der Gehörgang und das Trommelfell auf weitere Verletzungen untersucht. Dabei wird das Ohr mit einem Otoskop untersucht.
Kommen zu den Blutungen, Schmerzen, Fieber oder ein allgemeines Unwohlsein hinzu, ist dies für den Arzt ein Hinweis auf eine Infektion oder Entzündung. In diesem Fall sind verschiedene weitere Untersuchungen möglich, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Nach Unfällen, Traumata und Schlägen wird eine Computertomografie des Kopfes erstellt, auf der sich eventuelle Blutungen im Schädelbereich feststellen lassen.
Komplikationen
Zu den Komplikationen von Blut im Ohr zählen harmlose sowie sehr bedeutende Risiken. In schweren Fällen kann eine Hirnblutung dazu führen, dass sich Blut im Ohr bildet. Wird diese nicht sofort behandelt, kann es zu einem Schlaganfall kommen. Ein Schlaganfall kann einen tödlichen Verlauf haben oder mit lebenslangen Beeinträchtigungen wie Lähmungen oder kognitiven Ausfällen verbunden sein.
Findet eine Blutgerinnung statt, so kommt es meist zu einer Gabe von Medikamenten. Diese ist mit Nebenwirkungen verbunden, tragen jedoch zu einer schnellen Heilung bei. Probleme treten auf, wenn das Blut in der Region um die Knochen im Ohr oder dem Trommelfell eintrocknet. Damit ist deren Funktionsfähigkeit eingeschränkt oder sogar vollständig inaktiv. Der Betroffene hört dann einseitig schlechter. Dies kann unter Umständen anfänglich unbemerkt bleiben.
In schweren Fällen sind dauerhafte Beeinträchtigung des Hörvermögens mögliche Folgen. Entsteht das Blut im Ohr aufgrund schwerer körperlicher Belastungen, so sollten diese künftig vermieden werden. Das Platzen kleiner Adern kann nicht nur zu einem eingeschränkten Hören führen. Dahinter kann sich auch das Vorhandensein eines dauerhaften Bluthochdrucks verbergen. Bluthochdruck belastet den Organismus und führt zu Ausfallerscheinungen weiterer Systeme. Ein Herzinfarkt droht. Dieser kann zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Lebenslange Folgeerscheinungen, die eine Umstellung des derzeitigen Lebensablaufes bedürfen, sind ebenfalls möglich.
Behandlung und Therapie
Blut im Ohr wird, je nach Ursache, auf unterschiedliche Weise behandelt. Bei harmloseren Verletzungen ist keine weitere Behandlung notwendig. Die Blutungen verschwinden von selbst wieder und weitere Beschwerden stellen sich gewöhnlich nicht ein. Bei einer Beschädigung des Trommelfells, etwa durch spitze Gegenstände, Unfälle oder Knalltraumata können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden.
Leichte Trommelfellverletzungen verheilen bereits innerhalb weniger Tage ohne irgendeine Therapie. Bei schwereren Verletzungen kann ein operativer Eingriff nötig sein, bei dem das verletzte Gewebe wieder repariert wird. Ist das verletzte Ohr mit Wasser oder Ähnlichem in Berührung gekommen, kann die Einnahme von Antibiotika notwendig sein, weil eine bakterielle Infektion möglich ist.
Bei Blut im Ohr, welches auf tumoröse Veränderungen zurückzuführen ist, wird der Arzt über das weitere Vorgehen entscheiden. Dazu wird (meist durch eine Biopsie = Gewebeentnahme) festgestellt, ob es sich um ein gutartiges oder bösartiges Zellwachstum handelt.
Ein gutartiger Tumor kann häufig ohne Probleme entfernt werden. Bei einem bösartigen Zellwachstum kommen verschiedene Therapien, von Operationen über Chemotherapie bis hin zu Bestrahlungen, infrage.
Aussicht und Prognose
Bemerken Menschen Blut im Ohr, deutet das auf eine Vielzahl an Ursachen hin. In der Regel entsteht Blut im Ohr durch eine unsachgemäße Reinigung des Ohrs. In diesen Fällen sollte das Ohr gereinigt werden und die Aussicht auf ein nicht mehr blutendes Ohr naht.
Bei ausgeprägten Blutungen sowie Schmerzen kann das Trommelfell verwundet sein. Ebenso können Unfälle oder Schläge auf den Kopf Blut im Ohr hervorrufen. In diesem Fall ist der Gang zum Mediziner zwingend erforderlich. Nach einem Trauma können Blutungen sogar auf eine Entzündung des Gehirns hindeuten. Diese Situation ist lebensbedrohlich und muss unverzüglich medizinisch behandelt werden, damit der Arzt eine Prognose stellen und eine Therapie zur Genesung einleiten kann.
Blut im Ohr kann ebenfalls durch eine Infektion ausgelöst werden. Diese sind zumeist enorm schmerzhaft und gehen mit Ausfluss aus dem Ohr einher. Wird die Infektion mit Medikamenten behandelt, stellt sich nach kurzer Zeit der Blutfluss aus dem Ohr ein. Blut im Ohr hat dementsprechend zahlreiche Ursachen, die je nach Ursache eine unterschiedliche Prognose mit sich führen.
Vorbeugung
Blut im Ohr kann man nicht in allen Fällen vorbeugen. Die häufigste Ursache jedoch ist durchaus vermeidbar. Bei der Ohrreinigung sollte man stets sehr vorsichtig vorgehen, nur weiche Materialien verwenden und diese niemals zu tief in den Gehörgang einführen.
Verspürt man einen Juckreiz im Ohr, sollte man niemals mit spitzen Gegenständen im Ohr hantieren, dies führt sehr häufig zu mitunter schweren Verletzungen. Ebenso sind einige Infektionen ebenfalls auf unsachgemäße Reinigungen oder Kratzen zurückzuführen. Eine sehr umsichtige Ohrreinigung ist somit das Wichtigste, um Blut im Ohr vorzubeugen.
Quellen
- Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Suttorp, N. et al.: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
- Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
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