Jucken im Ohr

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Gefühl vom Jucken im Ohr wird in der Regel von den betroffenen Patienten als besonders unangenehm empfunden. Oftmals geht der ständige Juckreiz auch mit leichten bis starken Ohrenschmerzen einher. Zur Linderung der Symptome greifen die Betroffenen nicht selten zu relativ kuriosen Hilfsmitteln.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Jucken im Ohr?

Juckt das Ohr, kann es sehr unangenehm für den Betroffenen sein. Häufig kommt es zusätzlich zu Ohren- und Kopfschmerzen.

Ein intensives Jucken im Ohr im Bereich der Gehörgänge wird von führenden Medizinern als ein deutliches Anzeichen für eine schwerwiegende Grunderkrankung angesehen. Je nach Schweregrad der Erkrankung klagen die betroffenen Patienten relativ häufig über leichte bis starke Ohrenschmerzen.

In Bezug auf die Symptomatik lässt sich in den meisten Fällen bei den betroffenen Patienten eine deutliche Schwellung im Bereich der Gehörgänge verzeichnen. Je nach Schweregrad der Erkrankung wird im Bereich der Gehörgänge darüber hinaus ein eitriger Ausfluss sichtbar.

Ursachen

Von führenden Medizinern werden mehrere Faktoren als eine mögliche Ursache für das Auftreten von einem starken Jucken im Ohr angesehen. Nicht selten wird das Jucken im Ohr durch eine Verletzung der empfindlichen Haut im Bereich der Gehörgänge hervorgerufen.

Die schädlichen Bakterien können somit ungehindert eindringen. Die hieraus resultierenden Infektionen werden als eine mögliche Ursache für das Jucken im Ohr angesehen. Für das mitunter lästige Jucken im Ohr ist jedoch nicht immer eine Infektion verantwortlich. So werden auch diverse Hautkrankheiten als eine mögliche Ursache für das Jucken im Ohr angesehen.

Neben einer Schuppenflechte kann auch eine Neurodermitis die empfindliche Haut im Bereich der Gehörgänge reizen. In zahlreichen Fällen wird auch eine allergische Reaktion als eine Ursache für das Jucken im Ohr angesehen. Psychische Erkrankungen werden nur in den wenigsten Fällen als eine mögliche Ursache für das Jucken im Ohr angesehen. Damit der mitunter lästige Juckreiz im Ohr schnellstmöglich behandelt werden kann, ist die Erarbeitung einer aussagekräftigen Diagnose von wesentlicher Bedeutung.

Krankheiten

  • Bakterien-Infektion

Wann zum Arzt?

Ein Juckreiz im Ohr kann jederzeit auftreten. Dabei kann es sich bloß um ein harmloses Jucken oder aber bei längerem Fortbestehen, um ein Symptom für diverse Erkrankungen handeln.

Häufige Ursache für ein leichtes bis schweres Jucken im Ohr ist eine allergische Reaktion. Dies lässt sich auch daran festmachen, dass das Jucken vermehrt in einem bestimmten Umfeld oder nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auftritt. Wenn die Vermutung naheliegt, dass es sich um eine allergische Reaktion handeln könnte, kann der Gang zum Arzt sehr ratsam sein, da es zum einen die Möglichkeit von Allergietherapien gibt und zum anderen Medikamente, die das Auftreten allergischer Reaktionen eindämmt.

Neben einer allergischen Reaktion kann ein Jucken im Ohr auch ein frühes Zeichen einer Entzündung des Gehörganges sein. In diesem Fall empfiehlt sich der Gang zum Arzt, wenn der Juckreiz über längere Zeit nicht abklingt und zusätzlich noch Ausflüsse und Schmerzen im Ohr hinzutreten.

Ein eher seltener, aber hin und wieder doch auftretender Grund sind Fremdkörper im Ohr, wie etwa Insekten oder sonstige kleine Tiere. Diese verursachen durch ihre Bewegungen im Gehörgang den Juckreiz. In diesem Fall müssen die Fremdkörper von einem HNO-Arzt entfernt werden.

Diagnose und Verlauf

Sofern ein Jucken im Ohr in Erscheinung tritt, sollte umgehend ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgesucht werden. In Bezug auf die Erstellung einer Diagnose wird der Patient zunächst einmal einer ausführlichen Befragung unterzogen. Im Rahmen der Befragung sollen sowohl die möglichen Ursachen für das Jucken im Ohr als auch die Symptome erläutert werden.

Im Anschluss an die Befragung erfolgt eine ausführliche Untersuchung der Ohren. Sofern beispielsweise ein Pilzbefall für das Jucken im Ohr verantwortlich ist, kann dieser durch die Verwendung eines Ohrmikroskops relativ schnell erkannt werden. Oftmals kann ein Pilzbefall jedoch erst im Anschluss an einen Abstrich sowie an eine labortechnische Untersuchung als eine Ursache für das Jucken im Ohr verantwortlich gemacht werden.

Sofern bestimmte Inhaltsstoffe von kosmetischen Produkten als eine mögliche Ursache für den Juckreiz angesehen werden, muss die Durchführung eines Allergietests in Erwägung gezogen werden. Nur durch die Erstellung einer aussagekräftigen Diagnose kann das Jucken im Ohr zuverlässig behandelt werden.

Komplikationen

Im Zusammenhang mit Jucken im Ohr können verschiedene Komplikationen auftreten. Jucken im Ohr verleitet zu einem permanenten Kratzen. Dadurch können Wunden entstehen, die sich entzünden können. Das Ohr kann anschwillen und schmerzen. Juckreiz im Ohr wird häufig durch eine Entzündung des äußeren Gehörgangs ausgelöst. Bleibt die Entzündung unbehandelt, kann sie sich in umliegende Weichteile ausbreiten und weitere Strukturen infizieren. Auch das Trommelfell kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Es kann einreißen. Es folgen starke Schmerzen und das Hörvermögen ist vermindert. Neben den Weichteilen kann auch der Knochen mit der Schädelbasis in Mitleidenschaft gezogen werden. Im schlimmsten Fall kann durch eine Infektion der Knochen zerstört werden.

Jucken im Ohr kann im Zusammenhang mit Funktionsstörungen der Nerven stehen. Insbesondere können die Gesichtsmuskulatur und der Hör- und Gleichgewichtssinn betroffen sein. Ist wenig oder kein Ohrenschmalz (Cerumen) vorhanden, kann es zu juckenden Ohren kommen. Zudem ist das Ohr anfälliger für Entzündungen und Infektionen, da der Ohrenschmalz die Aufgabe hat, das Ohr zu befeuchten und vor Infektionen zu schützen.

Behandlung und Therapie

Sofern ein Pilzbefall für das Jucken im Ohr verantwortlich ist, muss eine mitunter lang andauernde Therapie in Angriff genommen werden. Im Rahmen der Therapie steht eine ständige Desinfektion der Hände stets im Vordergrund. Darüber hinaus müssen auch Kissenbezüge sowie Mützen möglichst sauber gehalten werden.

Durch eine konsequente Anwendung von antimykotischen Lösungen wird den Pilzen darüber hinaus der Nährboden entzogen. Der akute Juckreiz im Ohr wird in den meisten Fällen mit einer kortisonhaltigen Salbe behandelt. Für Patienten, welche das Jucken im Ohr möglichst ohne den Einsatz von chemischen Präparaten behandeln wollen, empfiehlt sich die Verwendung von Kamillentee.

Der kalte Tee sollte möglichst vorsichtig auf die betroffenen Stellen im Ohr aufgetragen werden. Nur so können die Inhaltsstoffe ihre entzündungshemmende Wirkung entfalten. Damit das Jucken im Ohr gar nicht erst in Erscheinung tritt, ist die Einhaltung von einigen grundlegenden Hygieneregeln von wesentlicher Bedeutung.


Vorbeugung

Für das Jucken im Ohr ist in den meisten Fällen ein starker Pilzbefall verantwortlich. Damit die Pilze im Ohr entstehen können, ist jedoch in der Regel ein besonders hohes Maß an Feuchtigkeit von wesentlicher Bedeutung. Aus diesem Grund sollten die Ohren stets trocken gehalten werden. Darüber hinaus sollten die Ohren nicht wie gewohnt mit einem Wattestäbchen gereinigt werden.

Durch die Verwendung von einem Wattestäbchen wird das Sekret der Ohren oftmals nur nach hinten geschoben. Hieraus resultierend kann es zu einer Verstopfung der Gehörgänge kommen. Sofern sich das Jucken im Ohr nicht bessert, sollten auf keinen Fall spitze Gegenstände als Hilfsmittel verwendet werden. Nur so kann einer Verletzung der empfindlichen Haut im Bereich der Gehörgänge vorgebeugt werden. Auch die erhältlichen Sprays zur Reinigung der Ohren erweisen sich nur in den seltensten Fällen als hygienisch.

Quellen

  • Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
  • Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
  • Suttorp, N. et al.: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
  • Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
  • Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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