Berberitze

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Berberitze gehört zur Familie der Berberitzengewächse und gedeiht in Asien und Europa. Sie ist äußerst vitaminreich und wird zur Herstellung von Konfitüren verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Berberitze

Die Berberitze ist ein Strauch, der eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen kann. Die Zweige haben Dornen, die Blüten der Pflanze sind gelb und haben eine halbkugelige Form. Außerdem tragen Berberitzen rote Beeren, die auch genießbar sind, aber auf Grund der enthaltenen Apfelsäure einen sehr sauren Geschmack haben.

An der Blattunterseite wachsen sehr oft die Wintersporen des Getreiderostes. Die Pflanze kann also als Zwischenwirt des Getreide-Pilzschädlings betrachtet werden und wurde aus diesem Grund aus der Nähe von Getreidefeldern entfernt.

Außer den Beeren ist die gesamte Pflanze giftig, wobei die Wurzel den größten Alkaloidgehalt aufweist. Berberitzen gedeihen in Süd-, Mittel- bzw. Westeuropa, im Osten ist die Berberitze bis hin zum Kaukasus zu finden. Sie bevorzugt trockene und kalkhaltige Standorte und wächst an Waldrändern und Auen bzw. in Gebüschen.

Berberitzen blühen von Mai bis Juni, die Früchte werden zwischen August und November gesammelt, sind aber auch im Winter am Strauch zu finden. Darüber hinaus wird die Pflanze auch selbst angebaut, wobei dafür ein halbschattiger Platz ausgewählt werden sollte. In der Umgangssprache wird die Berberitze auch oft als Sauerdorn, Kuckucksbrot, Essigscharf oder Bubenstrauch bezeichnet.

Bedeutung für die Gesundheit

Bereits die Indianer nutzten die Berberitze als Mittel gegen allgemeine körperliche Schwäche und zur Appetitsteigerung. Im alten Ägypten galt ein Sirup aus Fenchelsamen und Berberitze als Mittel gegen die Pest. Die Wurzelrinde der Berberitze enthält das Alkaloid Berberin, das die Verdauung fördert und die Gallentätigkeit anregt. Daher kann die Wurzelrinde bei Leber- und Gallenproblemen bzw. gegen Verdauungsschwäche eingesetzt werden.

Darüber hinaus werden mit Hilfe der Rinde auch die Blutgefäße erweitert und die Nierentätigkeit gefördert. In den Früchten der Pflanze sind keine Alkaloide sondern Vitamin C und Fruchtsäuren enthalten. Die Früchte können getrocknet und als Vitaminspender eingesetzt werden. Sie helfen vor allem bei Zahnfleischbluten und Frühjahrsmüdigkeit und können auch bei Erkältungen verwendet werden.

Der frische Saft der Früchte wird auf das Zahnfleisch gepinselt, um dieses dadurch zu stärken. Außerdem werden die Früchte auch bei Milzleiden, Fieber und Verstopfung eingesetzt. Sie fördern die Harnstoffausscheidung und wirken unterstützend bei Gicht, Arthritis und Rheuma. Darüber hinaus ist es möglich, mit Hilfe der Berberitze Hautbeschwerden zu lindern. Eine Berberitzenabkochung kann des Weiteren auch bei müden oder entzündeten Augen helfen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die Früchte der Berberitze enthalten verschiedenste Pflanzensäfte und Vitamine, wohingegen in den Blättern und in der Wurzel die Alkaloide Berbamin und Berberin zu finden sind, durch die Krankheitserreger gehemmt werden. Weitere Inhaltsstoffe sind: Copsanthin Hyperosid Gerbsäure Jatrorrhizin

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 325 kcal/ 1361 kj
Eiweiß 3,5 g
Kohlenhydrate 64 g
Fett 1 g
Ballaststoffe 7,5 g

Unverträglichkeiten

Eine zu hohe Dosis der Berberitze kann zu Durchfall, Bauchschmerzen sowie Brechreiz führen. Außerdem sollten Menschen mit Nierenerkrankungen, Schwangere und stillende Mütter auf den Verzehr der Pflanze verzichten.


Einkaufs- und Küchentipps

Der größte Produzent von Berberitzen ist der Iran, wo die Sträucher in der Region Kharasan ganz natürlich wachsen. Frische Berberitzenbeeren sind kaum erhältlich, die getrockneten Früchte können aber in persischen oder türkischen Geschäften bzw. im Asia-Laden erworben werden. Die Berberitzenbeeren, die im Handel angeboten werden, kommen meist von wilden Sträuchern und werden auch nicht chemisch behandelt.

Da Trockenfrüchte sehr sensibel auf Wärme und Licht reagieren, ist eine Aufbewahrung an einem kühlen und dunklen Ort empfehlenswert. Möglich ist auch eine Lagerung im Kühlschrank oder in einem verschlossenen Glas in einer kühlen Speisekammer. Bei entsprechender Aufbewahrung halten die getrockneten Früchte der Berberitze etwa sechs bis zwölf Monate.

Zubereitungstipps

Die Früchte der Berberitze sind essbar. Sie enthalten sehr viele Vitamine und haben einen säuerlichen Geschmack. In Europa werden sie vorwiegend zur Herstellung von Konfitüren verwendet. In getrocknetem Zustand können sie aber auch einem Müsli beigefügt werden. In orientalischen Ländern wird die Berberitze außerdem zum Würzen von Fisch, Braten oder Reis genutzt.

Für einen Berberitzensaft werden die getrockneten Früchte mit warmem Wasser aufgegossen und müssen dann etwa 15 Minuten lang ziehen. Außerdem können sie zu Likör, Gelee oder Früchtetee verarbeitet werden. Des Weiteren passen Berberitzen sehr gut zu schwarzem Tee, wofür man Berberitzenbeeren, eine Zimtstange und Teeblätter aufbrüht.

Werden die frischen Beeren über Grillfleisch gestreut, so wird das Grillgut damit gewürzt, da der Saft dann aus den Beeren austritt. Generell passen Berberitzen sehr gut zu Pistazien, Reis, Geflügel, Joghurt, Mandeln bzw. Lamm und zu Gewürzen wie Kardamom, Lorbeer, Dill, Safran, Koriander oder Zimt.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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