Kardamom

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Kardamom zählt zu den Ingwergewächsen und ist ein sehr aromatisches Gewürz. Besonders in der Weihnachtszeit ist Kardamom Teil vieler Backrezepte. Ebenso ist das Ingwergewächs Bestandteil der beliebten Gewürzmischung Curry.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Kardamom

Kardamom ist nicht nur ein bekanntes Gewürz, er wirkt auch regulierend auf Magen und Galle.

Kardamom ist ein Ingwergewächs und wird in zwei unterschiedlichen Arten als Gewürz verwendet. Verwendung in der Küche finden sowohl die Samen, als auch die getrockneten Kapseln. Es lassen sich der hochwertige Malabarkardamom und der weniger wertvolle Ceylonkardamom unterscheiden.

Die ausdauernden krautigen Pflanzen können bis etwa vier Meter hoch wachsen. Die Pflanze bildet lanzettenartige Laubblätter aus. Die Blüten stehen in Rispen dicht zusammen. Nach der Blüte erscheinen die grünlich-gelblichen Kapselfrüchte. Jede Kapsel weist zwischen vier und acht Samen auf. Die Samen sind von grauer bis rötlichbrauner Farbe.

Kardamom besitzt einen charakteristischen und sehr eigenen Geschmack. Süße und scharfe Aromen treffen dabei aufeinander. Dies macht die Verwendung für süße und deftige Gerichte möglich. Das Gewürz ist seit tausenden von Jahren bekannt. Bereits die Griechen und Römer verwendeten die Pflanze, damals vornehmlich als Würze für Obstspeisen.

Im Mittelalter war Kardamom eine wichtige Zutat für das in Apotheken unter streng gehüteten Rezepturen hergestellte "Confectum". Die Arznei bestand aus Samen, Rinden, Früchten oder Blütenblättern von Samen und wurde bei Hofe nach einem üppigen Mahl gereicht, um die Verdauung zu regulieren.

Die ursprüngliche Heimat der Pflanze ist in Indien, Thailand und dem Irak zu suchen. Heute sind Vietnam, Tansania oder Madagaskar führend im Kardamomanbau. Die besten Kardamompflanzen stammen von der Malabarküste und werden als Malabarkardamomen bezeichnet.

Bedeutung für die Gesundheit

Kardamom enthält ätherische Öle, die das Gewürz wertvoll für die Gesundheit machen. Im Malabarkardamom wurde ein ätherisches Öl nachgewiesen, welches aus mehr als 120 Verbindungen besteht. Vorrangig zu nennen sind Cineol, Limonen, Alpha-Terpinylacetat oder Linalool. Für medizinische Zwecke finden allein die Samen der Pflanze Verwendung.

Das ätherische Öl fördert die Speichelbildung und regt die Magen- und Gallensaftsektretion an. Kardamom wirkt appetitanregend und wird in entsprechenden Präparaten besonders in Verbindung mit Fenchel oder Kümmel eingesetzt. Bei Erkältungen lindert Kardamom Heiserkeit und Halsschmerzen. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Bekämpfung von Mundgeruch.

Nach einem fetten Essen kann das Gewürz Völlegefühl vorbeugen. Weiterhin kann die Pflanze helfen, die Stimmung zu heben und Krämpfe während der Menstruation zu lindern. Die alte indische Heillehre Ayurveda führt Kardamom als wärmetreibendes Mittel. Ein Kardamomtee kann bei häufigem Frösteln und kalten Füßen Besserung versprechen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die Heilwirkung des Gewürzes geht von den Samen aus. Diese enthalten wertvolle ätherische Öle. Dabei haben Cineol und Alpha-Terpinylacetat mit etwa einem Drittel den höchsten Anteil an den Inhaltsstoffen. Damit alle Inhaltsstoffe erhalten bleiben, werden die Samen noch vor der Reife von Hand geerntet. Anschließend werden die Samen über dem Feuer oder in der Sonne getrocknet und gelten wenn sie in den Handel kommen als eines der teuersten Gewürze der Welt.

Besonders hervorzuheben sind die schleimlösenden Eigenschaften von Cineol und Borneol. Kampfer fördert die Durchblutung und im Zusammenspiel aller Bestandteile wirkt die Pflanze krampflösend, antibakteriell und stimmungsaufhellend.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 357 kcal/ 1495 kj
Eiweiß 10,80 g
Kohlenhydrate 57,20 g
Fett 6,70 g
Wasser 8,16 g
Ballaststoffe 11,29 g

Unverträglichkeiten

Die Schärfe von Kardamom ist bei der Dosierung zu beachten. Sparsam dosiert ist das Gewürz allgemein gut verträglich. In Verbindung mit Beifuss kann es allerdings zu einer Kreuzallergie kommen. Wer allergisch auf Beifusspollen reagiert, sollte entsprechend Vorsicht walten lassen.

Da Kardamom auch Bestandteil der Gewürzmischung Curry ist, sollte in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen werden, dass Gewürzmischungen häufig Geschmacksverstärker enthalten. Besonders Natriumglutamat (E621) kann zu Unverträglichkeitsreaktionen wie Schwindel, Übelkeit oder Atemnot führen.


Einkaufs- und Küchentipps

Als Gewürzpulver ist Kardamom ganzjährlich im Handel erhältlich. In gut verschlossenen Dosen hält sich das Gewürz mehrere Monate, ohne an Aroma zu verlieren. Allerdings ist frischer Kardamom weit aromatischer. Daher sollten ganze Kapseln beim Kauf vorgezogen werden. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Kapseln eine frische grüne Farbe aufweisen und die Samenkörner ölig-schwarz erscheinen. Besonders in der asiatischen Küche hat das Gewürz seinen festen Platz. In unseren Breiten ist Kardamom unverzichtbarer Bestandteil der Weihnachtsbäckerei. Auch Liköre, Wurst oder diverse Gewürzmischungen enthalten den aromatischen Wirkstoff.

Zubereitungstipps

Nicht nur Kekse und Lebkuchen erhalten durch die Zugabe von Kardamom einen ganz eigenen Geschmack. Zahlreiche weitere Rezeptideen lohnen, mit dem Gewürz zu experimentieren. Dabei ist es von Vorteil, sparsam zu dosieren und lieber bei Bedarf nochmals nach zu würzen. Das Gewürz lässt sich für indische oder asiatische Fleischgerichte ebenso verwenden wie für Reisgerichte, Glühwein, Kaffeespezialitäten oder dem Einlegen von Gemüse. Durch das leicht süßliche Aroma kann Kardamom auch Desserts, Obstsalaten oder Eis seine ganz eigene Note verleihen.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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