Atembeschwerden beim Kind

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. August 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Atembeschwerden beim Kind genauso wie Atemnot (Dyspnoe) bei Kindern gehören zu den häufigsten Notfallsituationen. Die Ursachen für akute oder chronische Atembeschwerden beim Kind sind verschieden und müssen von einem Arzt behandelt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Atembeschwerden beim Kind?

Atembeschwerden bei Kindern - Oft sind Atemwegserkrankungen wie Asthma die Ursache.

Atembeschwerden beim Kind können entweder anfallartig oder permanent auftreten. Der Betroffene hat dabei das Gefühl, dass er zu wenig Luft bekommt, denn das Atmen ist erschwert. Die Intensität der Atemnot hängt von der Ursache und dem Potenzial der Kompensation ab, also dem Ausgleich der verminderten Leistung des Organs durch eine erhöhte Atemarbeit.

Ursachen

Leidet ein Kind unter Atembeschwerden, kommen verschiedene Ursachen infrage. Die Hauptursachen für Atembeschwerden beim Kind sind Atemwegs-, Lungen- und Herzerkrankungen. Häufige Auslöser sind zum Beispiel Erkältungen, bakterielle Infektionen, Bronchitis, Asthma, Lungenentzündung, virale Infekte wie das Pseudo-Krupp-Syndrom oder akute und chronische Herzerkrankungen.

Eingeatmete oder verschluckte Fremdkörper können ebenso die Atmung behindern. Manche Kinder halten zudem vor Schmerz, Wut oder aus Zorn den Atem an, was zu Affektkrämpfen und damit zu Atembeschwerden führen kann. Auch Angstzustände können zu einer panikartigen Atemnot führen. Bei der Behandlung der Atemnot ist das wichtigste Ziel, dass die Schleimhäute abschwellen, beispielsweise durch das Einamten von feuchter, kalter Luft durch ein geöffnetes Fenster oder durch einen nassen Waschlappen, der auf die Nase gelegt wird. Bei einer bekannten Diagnose einer Erkrankung sollte ein Asthmaspray stets griffbereit sein.

Krankheiten

  • Aspiration

Diagnose und Verlauf

Die Diagnose der Atembeschwerden hängt in erster Linie von der Ursache ab. Erkältungen beispielsweise können leicht erkannt werden. Die Symptome sind ein geröteter Hals, Niesen, Husten, geschwollene Rachenmandeln, Kopfschmerzen, Fieber, Luftnot etc. Der Arzt prüft den Hals, die Nasennebenhöhlen, die Ohren und hört die Lunge ab. Bei der Vermutung eines allergischen Asthmas werden eine Lungenfunktionsprüfung und ein Allergietest durchgeführt. Ein Krupphusten zeigt sich durch einen bellenden Husten und Atembeschwerden. Resultiert die Atemnot aus Herzkranken, kann dies durch einen bläulich verfärbten Teint erkannt und Untersuchungen wie das Elektrokardiogramm bestätigt werden.

Es gibt zahlreiche Ursachen, die den Austausch des Sauerstoffs in den Lungen stört. Dies muss durch einen Arzt abgeklärt werden, da eine Störung der Atmung bei Kindern unter einem Lebensjahr die häufigste Todesursache darstellt. Eine Atemnot macht sich durch ein schnelles Atmen, eine Schaukelatmung sowie Einziehungen am Brustkorb bemerkbar. Zu den häufigen begleitenden Beschwerden bei Herz- oder Lungenerkrankungen gehören ein Beklemmungsgefühl in der Brust, Schmerzen, Schwindelgefühle, Herzrhythmusstörungen und eine Angst bis hin zu Panikattacken.

Bei Lungenerkrankungen kommen noch ein Husten und Auswurf hinzu. Fieber und Atemnot können auf eine Entzündung hindeuten. Eine weit fortgeschrittene Unterversorgung des Kindes führt zu blau gefärbten Lippen und Nägeln sowie zu Bewusstseinsstörungen. Eine schwere Atemnot ist beim Kind stets ein Notfall, in dem schnell gehandelt werden muss. Bei folgenden Symptomen sollte sofort der Notruf gewählt werden: Eine schnelle Atmung, bei der Einatmung heben sich die Nasenflügel, eine blasse und bläulich/graue Haut im Bereich der Lippen und Nägel sowie Atemgeräusche wie Keuchen, Pfeifen oder Rasseln.

Behandlung und Therapie

Als erste Maßnahme ist es wichtig, dass das Kind beruhigt wird, um die Atemnot nicht noch zu verstärken. Bei stabilen Atembeschwerden, bei denen das Kind ansprechbar ist, ist es hilfreich, das Fenster zu öffnen, um frische Luft zuzuführen, die Kleidung am Hals zu lockern und dem Kind anhand von Atemübungen eine ruhige Atemfrequenz vorgeben. Zudem sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Sind die Atembeschwerden instabil, sodass das Kind blau/zyanotisch und nicht mehr ansprechbar ist, muss ein Notarzt gerufen werden, denn in diesem Fall sollte unbedingt eine intubierte Beatmung erfolgen. Atembeschwerden sind grundsätzlich ein Symptom und bevor der Arzt eine Behandlung beginnen kann, muss die Ursache herausgefunden werden. Bei der Erkältung helfen oftmals Hausmittel wie Tees oder Minzextrakte.

Eine schwerere Grippe wird meist mit Antibiotika behandelt, damit sich die Bakterien nicht auf die Bronchien oder sogar Lunge ausbreiten. Eine akute Bronchitis oder Lungenentzündung werden oftmals im Krankenhaus behandelt, um lebensbedrohliche Ausmaße zu verhindern. Auch Vergiftungen oder Verätzungen müssen sofort ärztlich behandelt werden. Bei einem verschluckten Fremdkörper müssen die Eltern bereits erste Hilfe leisten, um ein Ersticken zu verhindern.


Vorbeugung

Eine gezielte Vorbeugung von Atembeschwerden ist nur möglich, indem die Ursache bekämpft wird. Bewegung an der frischen Luft sowie eine gesunde Ernährung mit vielen Vitaminen verringert die Gefahr einer Erkältung. Ein Schutz vor Grippe ist beispielsweise eine Impfung. Des Weiteren ist es wichtig, nicht vor Kindern zu rauchen, um Atemwegserkrankungen zu vermeiden. Kleinkinder dürfen zudem niemals unbeaufsichtigt gelassen werden. Putzmittel oder andere Chemikalien gehören ebenso nicht in Kinderhände.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
  • Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
  • Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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