Artischocken
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. Oktober 2018Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das im Mittelmeerraum heimische Edelgemüse Artischocke ist vielseitig verwendbar und war bereits im Mittelalter für seine heilende Wirkung bekannt. Besonders wirksam sind die Inhaltstoffe des distelförmigen Gewächses bei Reizdarm-Syndrom und Lebererkrankungen.
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Das sollten Sie über Artischocken wissen
Das distelförmige Edelgemüse Artischocke gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblüter und kann eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen. Ursprünglich ist das Gewächs im Mittelmeerraum beheimatet. Heutige Anbaugebiete sind beispielsweise Spanien, Italien oder Frankreich. Die Pflanze kann generell in windgeschützten, warmen und sonnigen Gebieten kultiviert werden.
Bereits im Mittelalter war die Artischocke für ihre Heilwirkung bekannt. Im 16. Und 17. Jahrhundert wurde die Pflanze bei Nieren- und Lebererkrankungen eingesetzt. Für die Verwendung kommen die Hüllen der Blütenköpfe, der Pflanzensaft, die Wurzel und frische oder getrocknete Blätter in Betracht. Kernstück des Gemüses sind die sogenannten Artischockenherzen.
Artischocken sind heutzutage mit ihrem angenehm bitteren Geschmack fester Bestandteil der italienischen Küche und auch in den meisten anderen Ländern sehr beliebt. Die Artischocke ist ganzjährig erhältlich. Die Hauptsaison ist jedoch zwischen Juni und November. In unseren Breitengraden können von Oktober bis Juli Importe aus Italien und Spanien bezogen werden. Von April bis Dezember kommen die Pflanzen aus französischen Anbaugebieten.
Bedeutung für die Gesundheit
Artischocken können nachweislich cholesterinsenkend wirken und sind somit zur Vorbeugung von Arteriosklerose und daraus resultierender Herz-Kreislauf-Erkrankungen geeignet. Besonders wertvoll ist der Bitterstoff Cynarin. Dieser regt den Leber- und Gallenstoffwechsel an. Durch eine gesteigerte Sekretion von Magensaft trägt die Artischocke somit zu einer besseren Fettverdauung bei.
Die Inhaltstoffe der Artischocke können zur Regeneration der Leber beitragen, wenn das Organ durch starke Medikamenteneinnahme oder hohen Alkoholkonsum geschwächt wurde. Da das Gemüse blutzuckersenkend wirkt, kann es zudem von Diabetikern unbedenklich konsumiert werden und sogar das Auftreten ungewollter Blutzuckerspitzen verhindern.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Eine Artischocke ist mit 20 Kilokalorien sehr kalorienarm. Sie enthält durchschnittlich 2,4 Gramm Eiweiß, 0,12 Gramm Fett, 2,05 Gramm Kohlenhydrate sowie 11,2 Gramm Ballaststoffe. Das Edelgemüse ist äußerst reich an Vitamin C und Vitaminen der B-Gruppe. Zudem stellt es eine wichtige Quelle für die Spurenelemente Kalium, Magnesium, Eisen und Phosphor dar.
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 20 kcal/ 84 kj | |
Eiweiß | 2,4 g | |
Kohlenhydrate | 2,05 g | |
Fett | 0,12 g | |
Ballaststoffe | 11,2 g |
Unverträglichkeiten
Unter Unverträglichkeit kann eine Überempfindlichkeit des menschlichen Körpers auf bestimmte Lebensmittel verstanden werden. Das Allergen der Artischocke gehört wie die Frucht selbst, zur Familie der Korbblüter. Zu dieser Pflanzengattung zählen weiterhin Salatgemüse, Arzneitees wie Arnika, Kamille und Löwenzahn sowie die Gemüsesorten Chichoree, Topinambur und die Schwarzwurzel.
Bei einem Verdacht auf eine Unverträglichkeit gegenüber genannter Pflanzen sollten diese konsequent gemieden werden. Weiterhin ist der Verzehr von Artischocken bei einem bestehenden Verschluss der Gallenwege zu meiden.
Einkaufs- und Küchentipp
Artischocken können in einem Dampfgarer oder in siedendem Wasser für etwa 30 Minuten gekocht werden. Die äußeren Blätter der Pflanze sind sehr bitter. Die unteren Teile können jedoch verzehrt werden. Kernstück des Gemüses ist das sogenannte Artischockenherz. Dieser Teil ist von nussigem Geschmack und kann komplett verzehrt werden. Die Schnittstellen der Pflanze können mit dem Saft einer Zitrone beträufelt werden, um eine bräunliche Färbung zu verhindern.
Die Artischocke hält sich, eingewickelt in eine Folie, im Gemüsefach des Kühlschranks etwa vier bis sechs Tage. Die Stängel und Blätter der Artischocke müssen nicht weggeworfen werden. Es bietet sich an, daraus einen Sud für Risotto oder eine Bratensoße aufzukochen. Bei der Verarbeitung von Artischocken sollten Handschuhe getragen werden, da das Gemüse die Hände bräunlich färben kann.
Zubereitungstipps
Am leichtesten zu verarbeiten sind die sogenannten Mini-Artischocken im Frühjahr. Die Pflanze wird zu einem Zeitpunkt geerntet, zu welchem sich noch keine Staubgefäße am Blütenboden festsetzen. Diese müssen vor dem Verzehr nicht entfernt werden und die Artischocke ist sogar roh genießbar.
Die Blätter der Artischocke können als Teeaufguss verwendet werden. Weiterhin eignet sich das Edelgemüse kalt wie auch warm mit einem Dip als Vorspeise. Besonders in der italienischen Küche findet das Gemüse Anwendung, da es gut zu diversen Pasta-Gerichten und als Beilage von Pizzen passt.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 11. Oktober 2018
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