Adonisröschen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Adonisröschen wird eine Heilpflanze mit starker Wirkung bezeichnet. Es umfasst insgesamt 30 bis 35 Arten. Das Adonisröschen (Adonis) bildet eine Pflanzengattung und gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die Pflanze bevorzugt ein trockenes Kontinentalklima.

Inhaltsverzeichnis

Definition und Vorkommen

Das Adonisröschen (Adonis) ist giftig! Als Heilpflanze wirkt es in dosierter Form vor allem bei Herzbeschwerden.

Seinen Namen verdankt das Adonisröschen der griechischen Mythologie. Darin ging das Heilkraut nach dem Tod von Adonis aus seinen Blutstropfen hervor. Diese wandelte die Göttin Aphrodite in Adonisröschen um.

Ausgestattet ist die mehrjährige Pflanze mit einem Wurzelstock, der Fingerdicke aufweist und über zahlreiche Nebenwurzeln verfügt. Im Frühjahr gehen aus dem Wurzelstock Stängel hervor, die eine Höhe von 15 bis 30 Zentimetern erreichen. Die Blütezeit des Adonisröschens findet in den Monaten März bis Mai statt. Dabei nimmt die Pflanze eine gelbe Färbung an. Die Blüten können maximal sieben Zentimeter groß werden und weisen eine Vielzahl an Blütenblättern auf.

Das Adonisröschen gedeiht in Europa und kommt auch in Deutschland vor. Dort ist es vor allem in den trockenen Regionen von Ostdeutschland wie Brandenburg zu finden. Am liebsten wächst das Heilkraut auf Trocken- und Steppenrasen. Diese Rasenformen kommen jedoch nur sehr selten vor, sodass auch das Adonisröschen nur noch selten anzutreffen ist. Aus diesem Grund unterliegt die Pflanze in Deutschland strengem Naturschutz.

Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung

Das Adonisröschen enthält einige Inhaltsstoffe, die wertvoll für die Gesundheit sind. Dabei handelt es sich in erster Linie um herzwirksame Glykoside. Weitere Inhaltsstoffe sind Cymarin, Adonitoxin und Flavonoide. Die Heilpflanze hat die Eigenschaft, die Herzmuskelkontraktion zu verbessern, ohne dass es zu einer erhöhten Pulsfrequenz kommt. Eine weitere Wirkung ist das Steigern der Venenspannkraft, wodurch der Rückfluss des Blutes stimuliert wird. Auch eine harntreibende und beruhigende Wirkung wird dem Adonisröschen zugeschrieben.

Als Heilpflanze findet in der Regel das Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis) Verwendung. Therapeutischen Nutzen haben die oberirdisch gelegenen Teile der Pflanze, die in getrockneter Form zum Einsatz gelangen. Bei einer zu hohen Dosierung des Adonisröschens besteht jedoch die Gefahr einer Vergiftung. Aus diesem Grund sollten stets fertige Präparate aus der Apotheke zum Einsatz kommen, deren Dosen exakt definiert sind.

In den meisten Fällen werden Adonisröschenpräparate in Pulverform angeboten. Außerdem handelt es sich bei den Arzneimitteln häufig um Kombinationspräparate mit Oleander, Maiglöckchen und Meerzwiebeln. Eine weitere Darreichungsform stellt die Tinktur dar. Aufgrund der Toxizität des Adonisröschens wird jedoch davon abgeraten, die Tinktur selbst zuzubereiten. Außerdem handelt es sich bei der Pflanze um ein seltenes Exemplar. Tinkturen weisen eine höhere Wirkung auf als Teezubereitungen. So lassen sich die Glykoside zum Teil nicht innerhalb von Wasser lösen. Da die Glykoside zudem sehr empfindlich auf die menschliche Magensäure reagieren, kommt es häufig schon im Magen zu ihrer Zerstörung.

In Form eines Mischtees gelangt das Adonisröschen auch zur Therapie von Herzbeschwerden zum Einsatz. Die Mischtees werden von der Volksmedizin verwendet und haben den Vorteil, dass sich Überdosierungen mit der Pflanze besser vermeiden lassen. Auch die Homöopathie setzt das Adonisröschen in speziellen Zubereitungen ein. Davon werden drei Mal am Tag 5 bis 15 Tropfen eingenommen.

Wogegen hilft Adonisröschen?

  • Wassersucht

Bedeutung für die Gesundheit

Gegen Herzbeschwerden wurde das Adonisröschen schon im 16. Jahrhundert eingesetzt. Weitere Anwendungsgebiete waren Wassersucht und Harnleiden. In der heutigen Zeit dient die Heilpflanze in erster Linie zur Therapie von Herzproblemen. So ließ sich der wirkungsvolle Effekt des Adonisröschens im Falle einer leichten Herzinsuffizienz, die von nervösen Symptomen begleitet wird, durch klinische Studien belegen. Liegt jedoch eine ausgeprägte Herzschwäche vor, bedarf es wirksamerer Behandlungsformen. Wichtig ist zudem, die Herzbeschwerden stets von einem Arzt abklären zu lassen.

Die Volksmedizin greift in vielen Fällen auf das Adonisröschen als Arzneimittel zurück. Dazu gehören u. a. Rheuma, Ödeme, Asthma bronchiale, Beschwerden an der männlichen Prostata (Vorsteherdrüse) und Epilepsie. Weitere Indikationen sind niedriger Blutdruck, Kreislaufprobleme, Nierensteine, Blasensteine und Fieber. Auch homöopathische Arzneien kommen gegen diese Leiden zum Einsatz. Sie tragen die Bezeichnung Adonis vernalis und gelangen in niedrigen Potenzen zur Anwendung. Darüber hinaus werden auch Infektionskrankheiten mit dem homöopathischen Mittel behandelt.

Bei der Verwendung des Adonisröschens sind Nebenwirkungen möglich, wenn die Dosierung des pflanzlichen Mittels zu hoch ausfällt. Dazu gehören eine Brustvergrößerung beim Mann, Depressionen und Appetitlosigkeit. Mitunter kann es auch zu einer Vergiftung durch das Adonisröschen kommen. Bemerkbar macht sich diese durch nervöse Unruhe, Krämpfe, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen.

Bei manchen Menschen zeigen sich auch weitere Symptome wie Verwirrung, Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen, Atembeschwerden und Halluzinationen. In solchen Fällen muss rasch ein Arzt zu Rate gezogen werden, da bei einer schweren Vergiftung mit dem Adonisröschen sogar ein Kammerflimmern mit tödlichem Ausgang auftreten kann.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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