Wiesensalbei

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Wiesensalbei ist eine milde Heilpflanze mit zahlreichen Einsatzmöglichkeiten. Besonders geschätzt wird er für seine schweißhemmende und für seine entzündungslindernde Wirkung. Für die Wirkung des Wiesensalbeis sind in erster Linie die enthaltenen ätherischen Öle verantwortlich.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Der Wiesensalbei wirkt entzündungshemmend sowie krampflösend. Er hilft u.a. gegen Menstruationsbeschwerden.

Der Wiesensalbei ist eine der rund 900 Salbei-Arten, die alle zur Familie der Lippenblütler gehören. Häufig dient der Salbei als Gewürzpflanze in der Küche. Als Heilpflanze wird nur der Echte Salbei eingesetzt, der auch als Heil-, Küchen- oder Gartensalbei bekannt ist. Mit letzterem ist der Wiesensalbei eng verwandt, hat jedoch eine etwas mildere Wirkung.

Vorkommen und Anbau

Der Wiesensalbei wächst nur an Plätzen, an denen er viel Licht abbekommt. Zudem bevorzugt er kalkhaltige und nährstoffreiche Böden. Der sichtbare Teil des Wiesensalbeis wird bis zu 60 Zentimetern hoch. Unter der Erde kann sich jedoch eine bis zu einem Meter lange Wurzel befinden. Ursprünglich von den Römern kultiviert gelangte der Wiesensalbei auch nach Mitteleuropa, wo er fortan zahlreiche Klostergärten zierte. Heute wächst er vor allem an Wegrändern, Wiesen, Feldern und Parkanlagen oder an Bahnschienen entlang.

Die Blütezeit des Wiesensalbeis beginnt im April und dauert bis in die späten Sommermonate. Er fällt durch seine violetten Blüten schnell auf. Ein Großteil der Wirkstoffe steckt jedoch in den Blättern. Diese können prinzipiell das ganze Jahr über geerntet werden, denn der Salbei ist eine immergrüne Pflanze. Kurz bevor der Wiesensalbei zu blühen beginnt, sind die Blätter jedoch am gehaltvollsten. Sie können gut getrocknet werden und ihre Wirkstoffe so das ganze Jahr über genutzt werden.

Anwendung und Wirkung

Die Wirkung des Wiesensalbeis ist bereits seit der Antike bekannt. Sie entsteht durch seinen hohen Gehalt an ätherischen Ölen, die auch für den intensiven Geruch des Wiesensalbeis verantwortlich sind. Der Gehalt an ätherischen Ölen beträgt bis zu 2,5 Prozent. Die wichtigsten ätherischen Öle des Salbeis heißen Thujon, Borneol und Cineol. Auch die enthaltenen Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide tragen zur Wirkung des Wiesensalbeis bei.

Der Wiesensalbei gilt als schweißhemmend, entzündungshemmend, krampflösend, magenstärkend, harntreibend, blutstillend und anregend. Zudem kann er die Wundheilung unterstützen und Menstruationsbeschwerden lindern. Meist wird der Salbei in Form eines Tees aus den getrockneten Blättern des Wiesensalbeis eingenommen. Dazu wird etwa ein Teelöffel der getrockneten Blätter mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen und fünf Minuten ziehen gelassen. Am besten kann sich die Wirkung entfalten, wenn der Tee während des Ziehens abgedeckt ist. So bleiben die meisten ätherischen Öle enthalten. Es wird empfohlen, über den Tag verteilt bis zu vier Tassen des frisch aufgebrühten Salbeitees zu trinken.

Bei Erkältungen und ähnlichen Krankheiten wie allgemeiner Heiserkeit oder Kehlkopfentzündungen werden die ätherischen Öle des Salbeis gerne in Form von Bonbons genutzt. Alternativ kann mit Salbeitee gegurgelt werden. Das Gurgeln des Tees hat sich auch bei Entzündungen im Mundbereich bewährt. Eine Mischung aus Salbei und Kamille ist in diesem Fall besonders hilfreich. Auch die Hersteller einiger Deodorants machen sich die schweißhemmende Wirkung des Salbeis zu Nutzen und verwenden Auszüge aus dem Wiesensalbei in ihrer Rezeptur.

Wogegen hilft Wiesensalbei?

Bedeutung für die Gesundheit

Die gesundheitsbezogenen Einsatzmöglichkeiten des Wiesensalbeis sind zahlreich. Am meisten geschätzt wird er für seine schweißregulierende Wirkung. Insbesondere wenn das starke Schwitzen durch Hormonveränderungen - beispielsweise in den Wechseljahren oder auch in der Pubertät - auftritt, kann der Salbei übermäßiges Schwitzen begrenzen. Auch gegen Nachtschweiß kann der Wiesensalbei helfen.

Neben der schweißhemmenden Wirkung gilt der Wiesensalbei auch als entzündungshemmend und krampflösend. Insbesondere bei Erkältungen kann er hilfreich sein, denn er lindert die Symptome bei Magen-Darm-Erkrankungen sowie Husten und anderen Infektionen der Atemwege. Vor oder während einer Grippewelle kann es sinnvoll sein, Salbeitee vorbeugend zu konsumieren, da er die erkältungsrelevanten Organe des Körpers stärkt. Selbst beim Raucherhusten kann der Wiesensalbei die Beschwerden lindern.

In manchen Fällen wird der Wiesensalbei auch zur äußeren Körperpflege eingesetzt. Neben seiner schweißhemmenden Wirkung, die manchmal für Deodorants genutzt wird, können Dampfbäder mit Salbei fettiger Haut entgegenwirken. Nach Insektenstichen kann der Salbei dabei helfen, den Juckreiz zu lindern. Zudem kann er die Wundheilung kleinerer Verletzungen unterstützen und beschleunigen.

Nicht eingesetzt werden sollte der Wiesensalbei lediglich in der Schwangerschaft oder bei Nierenleiden, da er in diesen beiden Fällen unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen kann. Zudem sollte bedacht werden, dass der Wiesensalbei weniger Wirkstoffe als beispielsweise der eng verwandte Gartensalbei enthält. Auf den Wiesensalbei sollte daher nur bei geringfügigen Beschwerden zurückgegriffen werden.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
  • Suerbaum, S., Burchard, G.-D., Kaufmann, S.H.E., Schulz, Th.F. (Hrsg.) : Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer, Berlin 2012

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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