Varizella-Zoster-Virus (VZV)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
Sie sind hier: Startseite Krankheiten Varizella-Zoster-Virus (VZV)
Das Varizella-Zoster-Virus (VZV) gehört zu der Gruppe der acht Herpesviren, die bei Menschen verschiedene Krankheiten auslösen können. Es handelt sich beim Varizella-Zoster-Virus um den dritten Herpesvirus, der beim Menschen für die Entstehung von Windpocken und Gürtelrose verantwortlich ist.
Inhaltsverzeichnis |
Was ist das Varizella-Zoster-Virus (VZV)?
Das Virus Varizella-Zoster ist ein Mitglied der Familie der Herpesviren. Das Virus verursacht neurologischer Erkrankungen, die teils erhebliches Ausmaß annehmen können. Herpesviren sind weltweit verbreitet, so auch das Varizella-Zoster-Virus. Die Infektion findet über Tröpfchen statt und ist somit recht stark ansteckend. Auch Schmierinfektionen sind möglich, bei denen das Virus in den Körper gelangt. Die Inkubationszeit verläuft sehr unterschiedlich. Nach einer Infektion bricht die Krankheit innerhalb von 8-28 Tagen aus. In den meisten Fällen jedoch schon nach 14-16 Tagen.
Ursachen
Symptome und Verlauf
Typische Symptome des Varizella-Zoster-Virus (VZV):
Bei der Erstinfektion mit dem Varizella-Zoster-Virus werden die Windpocken ausgelöst. Es handelt sich dabei um eine infektiöse Kinderkrankheit, die vor allem im Kindergartenalter und im frühen Schulalter auftritt. Es handelt sich dabei um eine harmlose Infektionskrankheit, die zwar lästige Symptome mit sich bringt, aber in der Regel völlig komplikationslos abheilt. Ein sehr typisches Symptom von Windpocken sind rote Bläschen, die über den ganzen Körper verteilt sind. Diese Bläschen jucken in den meisten Fällen sehr stark. In manchen Fällen tritt dabei auch Fieber auf, ebenso sind Kopfschmerzen charakteristisch.
Ist die Windpockeninfektion überstanden, verbleibt der Erreger allerdings im Körper. Die Viren sitzen lebenslang an bestimmten Nervenenden und können unter Umständen reaktiviert werden. Sollte das Immunsystem durch unterschiedliche Gründe akut geschwächt worden sein, kann der Varizella-Zoster-Virus wieder aktiv werden. Die Folge ist dann eine Gürtelrose. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung, die Ausschlag hervorrufen kann.
In den meisten Fällen treten zudem starke Nervenschmerzen auf. Menschen, die noch keine Windpocken hatten, können sich an Gürtelrosepatienten mit diesen infizieren. Allerdings ist die Ansteckungsgefahr beim Vorliegen einer Gürtelrose wesentlich geringer als bei den Windpocken.
Diagnose
Die Diagnose für eine Erkrankung durch den Varizella-Zoster-Virus ist meist sehr einfach gestellt. Windpocken haben sehr typische Merkmale, die für den Arzt leicht zu erkennen sind. Der Ausschlag hat mit seinen Bläschen ein absolut charakteritischer Erscheinungsbild, so dass die Diagnose oft mittels des bloßen Auges gestellt werden kann.
Aber bei der Zweiterkrankung durch Varizella-Zoster-Viren, der Gürtelrose, ist die Diagnose in den meisten Fällen nicht schwer zu stellen. Auch der hier auftretende Ausschlag ist sehr typisch für die Erkrankung. Die genaue Beschreibung der Beschwerden, wie starke Schmerzen, geben dem Arzt zusätzlich Hinweise auf die vorliegende Erkrankung.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung von Varizella-Zoster-Virus erfolgt je nachdem, ob es sich um die Ersterkrankung Windpocken oder um die Zweiterkrankung Gürtelrose handelt. Liegen Windpocken in Folge einer Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus vor, erfolgt die Therapie hauptsächlich symptomatisch. Dabei liegt das Hauptaugenmerk darauf, den Juckreiz zu lindern. Für diesen Zweck gibt es verschiedenen Lösungen und Tinkturen, die direkt auf die Bläschen aufgetragen werden.
Aber auch bei einer Gürtelrose ist es oft angebracht, den Juckreiz des Ausschlags zu lindern. Dazu werden gerne antivirale Salben verordnet, die direkt auf die betroffene Hautstelle aufgetragen werden. Die Therapie erfolgt auch mittels oraler Einnahme von Medikamenten. Dabei handelt es sich um so genannte Virostatika, die denselben Effekt aufweisen wie Antibiotika, nur dass Virostatika gegen Viren wirken. Sie verhindern die Vermehrung der Varizella-Zoster-Viren und tragen somit zu einer Ausheilung der Erkrankung bei. Treten während der Gürtelrose starke Nervenschmerzen auf, müssen die ebenfalls behandelt werden. Dazu werden sehr häufig Cortisone verabreicht.
Vorbeugung
Eine Vorbeugung gegen den Varizella-Zoster-Virus ist nur sehr schlecht möglich. Da das Virus hoch ansteckend ist, kann eine Infektion oft nicht vermieden werden. Die einzige Vorbeugung besteht in einer Impfung, die inzwischen immer mehr Kindern verabreicht wird. Aber auch diese Impfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz gegen eine Infektion. Kommt es allerdings trotz Impfung zu einer Infektion mit Windpocken, fallen die Symptome in der Regel deutlich milder aus.
Quellen
- Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
- Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
- Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
- Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Sie sind hier: Startseite Krankheiten Varizella-Zoster-Virus (VZV)