Teebaumöl

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Teebaumöl wird eine Substanz aus den Zweigen und Blättern des Australischen Teebaums bezeichnet, die mit Hilfe von Wasserdampfdestillation gewonnen wird. Das Öl lindert Hautkrankheiten, Pilzinfektionen, Verbrennungen und Wunden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Teebaumöl?

Teebaumöl wird aus den Blättern des Australischen Teebaums (Melaleuca Alternifola) hergestellt. Einer Sage nach wurde die Heilkraft der Pflanze von den australischen Ureinwohnern entdeckt. Die Aborigines zerdrückten die Teebaumblätter und inhalierten dann die Öldämpfe, die frei wurden. Im 18. Jahrhundert brachten der Botaniker Sir Joseph Banks und der Seefahrer James Cook Pflanzenbestände auch nach England, wo sie den Wirkstoff untersuchen wollten.

Der Teebaum gehört zur Familie der Myrtengewächse und wird etwa sieben Meter hoch. Er verfügt über weiche, schmale Blätter, in denen auch das ätherische Öl gefunden werden kann. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist seine weiße Rinde, die Ähnlichkeit mit Papier hat. Das duftende Öl wird durch Wasserdampfdestillation aus den Zweigen und Blättern des Baumes gewonnen, wobei für zehn Liter Teebaumöl eine Tonne Pflanzenmaterial benötigt wird. Reines Teebaumöl verfügt über einen würzigen und frischen Geruch und eine klare, gelbliche Farbe.

Wirkung und medizinische Anwendung

Bereits die Ureinwohner Australiens verwendeten einen Extrakt aus Teebaumöl zur Behandlung von Hautinfektionen, offenen Wunden, Entzündungen des Zahnfleisches, Erkältungen sowie beim Befall von Läusen. Auch bei den australischen Truppen, die im Zweiten Weltkrieg in den Tropen stationiert waren, gehörte Teebaumöl zur Erste-Hilfe-Grundausstattung. Danach geriet das Öl aber in Vergessenheit, da Antibiotika und Penicillin auf den Markt kamen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden aber verschiedene Forschungen durchgeführt, wodurch herausgefunden werden konnte, dass Teebaumöl wirksam gegen Viren, Pilze und Bakterien ist. Daher wird es auch natürliches Antibiotikum genannt. Auf Grund seiner fungiziden, bakteriziden bzw. antiseptischen Wirkung findet Teebaumöl heute vor allem Verwendung in der Alternativmedizin, wo es zur Therapie von Rheuma, Krampfadern, offenen Wunden, Muskelschmerzen, Pilzerkrankungen, Akne oder Schuppen eingesetzt wird.

Die traditionelle Volksheilkunde verwendet Teebaumöl auch zur Bekämpfung von Viren, wie zum Beispiel bei Gürtelrosen oder Herpes-Infektionen. Darüber hinaus hat Teebaumöl auch eine positive Wirkung auf die Psyche und eignet sich sehr gut gegen Ängste bzw. zur Stärkung des Selbstvertrauens. Wichtig für die Anwendung ist, dass das erworbene Produkt aus dem Melaleuca Alternifolie hergestellt wurde und 100 Prozent reines Teebaumöl zur Behandlung verwendet wird. Des Weiteren findet Teebaumöl auch Anwendung in der Aromatherapie, wobei durch Erhitzen in einer Duftschale ein aromatischer Raumduft entsteht. Noch besser eignet sich dazu ein Diffusor, da hier alle Wirk- und Inhaltsstoffe erhalten bleiben.

Formen und Gruppen

Am Markt werden mittlerweile verschiedenste Teebaumöl-Produkte angeboten. Bei Kauf ist zu beachten, dass das Teebaumöl dabei auf der Liste der Inhaltsstoffe ziemlich weit vorne angeführt ist, sodass es im Produkt auch in ausreichender Konzentration vorkommt. Folgende Produktgruppen sind in unterschiedlichsten Formen erhältlich:

  • Shampoos mit Teebaumöl: Zur Bekämpfung von Schuppen oder zur Vorbeugung von Erkrankungen der Kopfhaut eignen sich Shampoos, in denen Teebaumöl bereits in ausreichender Konzentration enthalten ist.
  • Cremes mit Teebaumöl: Teebaumöl kommt auch in verschiedensten Salben vor, allerdings ist auch hier wichtig, dass echtes Teebaumöl enthalten ist.
  • Anti-Pickelstifte mit Teebaumöl: Anit-Pickelstifte eignen sich sehr gut zur Behandlung von Hautunreinheiten und können auf Grund ihrer Größe auch in die Hosentasche gesteckt werden.
  • Deos mit Teebaumöl: Deodorants, die Teebaumöl enthalten, verhindern die Bakterienbildung, wodurch der Geruch von Schweiß ausbleibt.
  • Mundwasser mit Teebaumöl: Mundwasser mit Teebaumöl verhindert Mundgeruch, Ablagerungen bzw. Zahnfleischentzündungen

Dosierung

Bei Insektenstichen, leichten Verbrennungen oder Schnittwunden kann das Öl tropfenweise und unverdünnt aufgetragen werden. Zum Gurgeln werden etwa zehn Tropfen mit Wasser vermischt. Wer das Teebaumöl als Badezusatz verwenden möchte, gibt ebenfalls zehn Tropfen davon ins Wasser. Einige Tropfen des Öls können auch in Salben oder Cremes eingearbeitet werden. Sehr zu empfehlen ist auch die Verdünnung in einem Trägeröl, wie beispielsweise Mandelöl. Dadurch reduziert sich die Konzentration, die Heilkraft ist aber dennoch gegeben. Zur Vermeidung von Hautirritationen sollte die Konzentration zu Beginn möglichst niedrig sein und kann dann im Laufe der Zeit gesteigert werden.

Pflanzliche, natürliche und pharmazeutische Alternativen

Eine ähnliche Wirkung wie das Teebaumöl hat auch das so genannte Manukaöl, das aus den Zweigen bzw. Blättern der Manuka (Südseemyrte) hergestellt wird. Aber auch Eukalyptusöl kann bei Muskelschmerzen, rheumatischen Beschwerden, Grippe oder Erkältungen eingesetzt werden. Aus dem Cajeputbaum wird darüber hinaus das Cajeputöl gewonnen, das stark antiseptisch ist.


Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Bei der Anwendung von Teebaumöl können Kontaktallergien auftreten, was vor allem auf die im Öl enthaltenen a-Terpinen und d-Limonen sowie deren Oxidationsprodukte zurückzuführen ist. Dieser Oxidationsprozess wird durch Luftsauerstoff sowie Licht verursacht, aus diesem Grund sollte das Öl luftundurchlässig und lichtgeschützt aufbewahrt werden. Dabei kann auch bereits vor der Anwendung von einem Arzt ein Hauttest durchgeführt werden, um die Hautverträglichkeit zu überprüfen.

Bei der erstmaligen Anwendung können aber auch einige Tropfen des Öls auf eine gesunde Stelle der Haut gegeben werden, um eventuelle Reaktionen zu testen. Schleimhäute und Augen sollen mit dem Teebaumöl ebenfalls nicht in Kontakt kommen. Vorsicht ist auch bei Kleinkindern, Säuglingen bzw. Asthmatikern geboten, da die Anwendung von Teebaumöl hier zu einem asthmatischen Anfall bzw. Atemnot führen kann. Das Verschlucken des Öls schädigt darüber hinaus die Lungen.

Quellen

  • Aktories, K. et al.: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 12. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017
  • E. Burgis: Allgemeine und spezielle Pharmakologie. 3. Auflage, Elsevier GmbH, München 2005
  • Lüllmann, H. et al.: Pharmakologie und Toxikologie: Arzneimittelwirkungen verstehen - Medikamente gezielt einsetzen. 18. Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart 2016

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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