Schweißgeruch

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Haut wird von führenden Medizinern als das größte Organ des menschlichen Körpers angesehen. Gemäß den Aussagen der Mediziner wartet die menschliche Haut mit mehr als zwei Millionen Schweißdrüsen auf. Die einzelnen Schweißdrüsen produzieren ein Sekret. Das als Schweiß bezeichnete Sekret geht nicht selten mit einem äußerst intensiven Schweißgeruch einher.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Schweiß?

Schweiß ist meist erst dann zu riechen, wenn der Schweiß getrocknet ist. Bakterien, die das abgesonderte Schweißsekret als Nahrungsmittel nutzen, produzieren Abfallprodukte, die für den typischen Schweißgeruch verantwortlich sind.

Wie bereits erwähnt wurde, basiert ein intensiver Schweißgeruch auf einer übermäßigen Produktion von Schweiß. Als Schweiß bezeichnet man in der Medizin ein Sekret. Das Sekret wartet mit einem Wasseranteil von 99 Prozent auf. Das wässrige Sekret wartet mit zahlreichen Mineralstoffen auf. Neben Kochsalz wird vor allem Kalium als ein Hauptbestandteil des Schweißes angesehen. Darüber hinaus kommen auch Magnesium sowie Phosphat im Schweiß vor.

In der Regel wird das wässrige Sekret immer dann abgesondert, wenn der menschliche Körper einem besonders hohen Maß an Belastung ausgesetzt wird. So werden vom Nervensystem spezielle Impulse an die Schweißdrüsen gesendet. Diese beginnen dann mit einer Produktion des Schweißes.

Diese Tatsache wird vor allem am Beispiel der Angst deutlich. Neben den bewussten Ängsten können auch die unbewussten Ängste einer Person zu einer massiven Schweißbildung beitragen. Im Rahmen einer übermäßigen Temperatureinwirkung wird der produzierte Schweiß vom menschlichen Körper zur Regulierung der Körpertemperatur eingesetzt. Der charakteristische Schweißgeruch tritt erst im Rahmen eines Zersetzungsprozesses in Erscheinung.

Schweißgeruch - Warum riecht Schweiß?

Für den typischen Schweißgeruch zeichnen sich diverse Duftstoffe verantwortlich. Der menschliche Körper kann pro Stunde bis zu vier Liter des wässrigen Sekrets absondern.

So sehen Bakterien den Schweiß als ein Nahrungsmittel an. Im Anschluss an die Nahrungsaufnahme sondern die Bakterien diverse Abfallprodukte ab. Diese Abfallprodukte zeichnen sich maßgeblich für den Schweißgeruch verantwortlich. Der Schweiß kann bereits direkt im Anschluss an seine Produktion mit einem intensiven Schweißgeruch aufwarten.

In den meisten Fällen wird der Schweißgeruch jedoch erst dann bemerkt, wenn der Schweiß bereits getrocknet ist. Da ein intensiver Schweißgeruch oftmals mit gesellschaftlichen Nachteilen einhergeht, wird dem Bereich der Behandlung ein besonders hohes Maß an Aufmerksamkeit beigemessen.

Wann zum Arzt?

Bei Schweißgeruch muss nicht zwingend ein Arzt aufgesucht werden. In den meisten Fällen entsteht der Schweißgeruch immer dann, wenn eine stark belastende Aktivität durchgeführt wurde oder wenn beim Patienten eine sehr schlechte Körperhygiene vorliegt. Beide Fälle können von der betroffenen Person selbst behandelt werden und bedürfen keinen Besuch beim Arzt. Anders sieht es aus, wenn der Schweißgeruch auch dann entsteht, wenn keine belastende Tätigkeit durchgeführt wird. Dies ist möglicherweise ein Hinweis auf eine andere Erkrankung, hier ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.

Sollte der Schweißgeruch eine Person stark stören, können die Schweißdrüsen an einigen Stellen im Körper auch entfernt werden. Dadurch wird der Schweißgeruch minimiert und der Betroffene kann wieder ein normales Leben führen. Ein Schweißgeruch führt oft zu einer sozialen Ausgrenzung und wirkt auf andere Menschen abstoßend und unattraktiv.

In vielen Fällen wird der Schweißgeruch auch durch Stress ausgelöst. Hier lohnt sich ein Gespräch mit einem Psychologen, falls der Schweißgeruch wirklich so stark sein sollte, dass ein gewöhnlicher Alltag nicht mehr möglich ist. Bei einer schlechten Körperhygiene sind häufiges Duschen und die Benutzung von Deodorants sehr zu empfehlen. Viele Produkte können die Produktion von Schweiß verhindern und einen bestehenden Schweißgeruch überdecken, sodass kein Arzt aufgesucht werden muss.

Komplikationen

Der Schweißgeruch selbst stellt keine medizinische Komplikation dar. Er kann allerdings zu starken negativen Nebenwirkungen führen und sollte aus diesem Grund behandelt werden. In der Regel wirkt sich der Schweißgeruch negativ auf den Kontakt zu anderen Menschen aus. Diese fühlen sich vom Betroffenen angeekelt und vermeiden dadurch jeglichen Kontakt mit dem Patienten. Hierbei kann es zu einer sozialen Ausgrenzung und zu weiteren psychischen Problemen kommen. Kinder sind hier besonders stark betroffen, da sie aufgrund des Schweißgeruches gemobbt werden können.

Durch den Schweißgeruch sind auch körperlich anstrengenden Tätigkeiten oder sportliche Aktivitäten nicht möglich, ohne dass der Patient übermäßig schwitzt. Die Lebensqualität nimmt stark ab. Die Behandlung kann durch die Entfernung der Schweißdrüsen am Körper erfolgen. Diese verläuft ohne Komplikationen. Die Schweißdrüsen werden dauerhaft entfernt, sodass die jeweiligen Stellen keinen Schweiß mehr produzieren können und es damit nicht mehr zum Schweißgeruch kommt. In vielen Fällen kann der Schweißgeruch allerdings durch eine erhöhte Hygiene beseitigt werden. Hier kommt es ebenso zu keinen weiteren Komplikationen.

Behandlung und Therapie

Mittlerweile gibt es zahlreiche Empfehlungen, wie ein intensiver Schweißgeruch möglichst zuverlässig behandelt werden kann. Oftmals kann bereits eine verbesserte Körperhygiene zu einer Reduzierung von unangenehmen Gerüchen beitragen. Des Öfteren wird auch ein spezielles Antitranspirant zur Behandlung von einem intensiven Schweißgeruch eingesetzt. Ein Antitranspirant wirkt sich verengend auf die Schweißdrüsen aus. Basierend auf dieser Tatsache wird in der Regel nur noch eine geringe Menge an Schweiß produziert.

Sollte ein intensiver Schweißgeruch auf einem übermäßigen Schwitzen basieren, müssen nicht selten spezielle Elektroanwendungen durchgeführt werden. Im Rahmen der einzelnen Elektroanwendungen werden die betroffenen Personen mit Gleichstrom behandelt. Die verantwortlichen Schweißdrüsen werden somit desensibilisiert. Sofern sich krankhaft erweiterte Schweißdrüsen für einen intensiven Schweißgeruch verantwortlich zeichnen, sollte eine Entfernung der Schweißdrüsen in Angriff genommen werden.

Basiert ein intensiver Schweißgeruch auf einer schweren Grunderkrankung wie beispielsweise Diabetes, muss der Verlauf der Krankheit aktiv beeinflusst werden. Eine medikamentöse Therapie ist in diesen Fällen unumgänglich. Der Schweißgeruch kann jedoch nicht nur durch medizinische Verfahren positiv beeinflusst werden. So spielt beispielsweise die eigene Lebensweise eine wichtige Rolle in Bezug auf den Schweißgeruch.

Gemäß den Aussagen von erfahrenen Medizinern beeinflusst unter anderem der pH-Wert der Haut die Intensität des Schweißgeruchs. Mittlerweile wurden jedoch zahlreiche Shampoos entwickelt, welche den pH-Wert der Haut neutralisieren können. Während der Pubertät nehmen die körpereigenen Hormone einen wesentlichen Einfluss auf den Schweißgeruch. So kann bereits ganz frischer Schweiß mit einem äußerst intensiven Geruch aufwarten. Eine Therapie ist in diesen Fällen jedoch nicht nötig, da andernfalls ein negativer Einfluss auf die körperliche Entwicklung genommen wird. Damit es gar nicht erst zu einem unangenehmen Schweißgeruch kommt, sollte der Aspekt der Vorbeugung nicht vernachlässigt werden.


Vorbeugung

Ein intensiver Schweißgeruch kann in den meisten Fällen verhindert werden. Als ein wesentlicher Bestandteil einer wirksamen Vorbeugung wird die Körperhygiene angesehen. Vor allem im Anschluss an eine körperliche Betätigung sollte regelmäßig geduscht werden. Auf eine Einnahme von Hormonpräparaten sollte verzichtet werden. So können beispielsweise Steroide bei Frauen zu einem intensiven Schweißgeruch führen.

In den meisten Fällen beeinflussen auch diverse Nahrungsmittel den Schweißgeruch. Sowohl Knoblauch als auch Zwiebeln können zu einem intensiven Schweißgeruch führen. Neben den bereits erwähnten Nahrungsmitteln kann ein intensiver Schweißgeruch auch auf einem Konsum von Genussmitteln basieren.

Ein konsequenter Verzicht auf Genussmittel wie beispielsweise Alkohol oder Nikotin kann das Auftreten von einem intensiven Schweißgeruch oftmals verhindern. Gleichzeitig können auch diverse Drogen im Anschluss an einen Konsum zu einem Schweißgeruch führen.

Quellen

  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011
  • Abeck, D. & Cremer, H.: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Klinik - Diagnose - Therapie, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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