Schuppen (Kopfschuppen)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Schuppen (Kopfschuppen) sind meist unbedenklich und für Betroffene eher ein kosmetisches Problem. Hierbei handelt es sich um abgestorbene Kopfhautzellen, die in den Haaren als weiß-silbrige Schuppen sichtbar werden. Kopfschuppen gehören zu den häufigsten Störungen der Kopfhaut. Sie tritt vor allem bei Männern zwischen 20 und 45 Jahren auf. Die Ursachen von Kopfschuppen sind vielfältig. Häufig entsteht die Symptomatik durch übermäßige oder falsche Haarpflege.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Schuppen (Kopfschuppen)?

Weiß-silbrige Schuppen sind auf dunklen Haaren gut sichtbar. Beim Kopfschuppen handelt es sich um abgestorbene Kophautzellen.

Bei Schuppen (Kopfschuppen) handelt es sich um eine Schuppen-Erkrankung im Kopfbereich behaarter Köpfe, die aus einer Ansammlung von Hornzellen resultiert. Üblicherweise lösen sich nämlich solche Hornzellen von dem Kopf ab, erneuern sich nach und nach allerdings wieder.

Wenn jedoch die Neubildung schneller ist als die Abstoßung verhornter Kopfzellen, dann kommt es zu dieser – gerade angesprochenen – Kulminierung derartiger Zellen. Diese werden dann im Endeffekt als „Schuppen“ bezeichnet. Bei Kopfschuppen unterscheidet man zwischen trockenen (Pityriasis simplex) und fettigen (Pityriasis steatoides) Abschuppungsformen.

Ursachen

Es gibt vielfältige Ursachen, die zu Schuppen bzw. Kopfschuppen führen können. Zudem ist es möglich, dass diese lediglich ein Begleitsymptom einer schwerwiegenden Hauterkrankung sind. Bevor die verschiedenen Ursachen genannt werden, sollte darauf hingewiesen werden, dass üblicherweise eine Unterteilung in fettige und in trockene Schuppen vorgenommen wird, da jedem der beiden Schuppen-Typen auch andere Ursachen zugrunde liegen.

Trockene Schuppen entstehen normalerweise aufgrund zu trockener oder aber strapazierter Kopfhaut. Hervorgerufen wird diese anfällige Kopfhaut zum Beispiel durch eine falsche Haarwäsche, durch Allergien oder durch winzige Entzündungsherde, wozu unter anderem Pilze und Bakterien zählen. Ursächlich für fettige Kopfschuppen ist hingegen meist eine Funktionstörung der Talgdrüsen, durch welche sich die Hornzellen mit einer großen Menge gebildetem Talg verbinden.

Wann zum Arzt?

Bei dem Auftreten von Schuppen in den Haaren muss nicht zwingend ein Arzt aufgesucht werden. Dieses Symptom stellt keine besondere gesundheitliche Gefahr dar und muss daher auch nicht zwingend von einem Arzt behandelt werden. Viele Menschen leiden an Schuppen, diese können plötzlich auftreten und auch wieder von alleine verschwinden. Eine Behandlung durch den Arzt ist daher nur in sehr wenigen Fällen wirklich notwendig.

Meistens kann der Patient die Schuppen selbst durch bestimmte Shampoos bekämpfen. Es dauert allerdings einige Wochen, bis ein Erfolg eintritt, da die Entfernung der Schuppen ein längerer Prozess ist. Sollten die Schuppen allerdings trotz des speziellen Shampoos nicht verschwinden und relativ stark sein, so kann ein Arzt aufgesucht werden. Es gibt nur wenige Möglichkeiten zur Behandlung der Kopfschuppen. In der Regel werden diese zwar entfernt, kommen aber mit der Zeit wieder nach, sodass die Entfernung wiederholt werden muss.

Sollte der Patient aufgrund der starken Schuppen an psychischen Problemen oder Depressionen leiden, so kann ein Psychologe einberufen werden. Nicht selten treten die Schuppen auch dann auf, wenn der Patient sich zu häufig die Haare wäscht oder verschiedene Haargels verwendet. Auf die Verwendung solcher Produkte sollte verzichtet werden und das Intervall des Haare-Waschens sollte ebenso verringert werden.

Symptome und Verlauf

Eine übermäßige Talgproduktion, welche zu Kopfschuppen führen kann, findet oft in Phasen hormoneller Umstellungen statt, wie zum Beispiel in der Pubertät. Im Gesicht führt dies bekanntlich oft zu Pickeln und auf dem Kopf im Gegensatz dazu dann eben zu Schuppen.

Wenn sich nun Kopfschuppen bereits gebildet haben, führt dies nicht nur zu einer erheblichen Verschlechterung der Hautqualität am Kopf, sondern zieht auch unangenehme Begleitsymptome nach sich. Dazu gehört vor allem ein intensives und sehr penetrantes Jucken oder Brennen auf der gesamten Kopfhaut. Außerdem steigert sich dessen Empfindlichkeit massiv, was sich auch nach außen hin durch starke Rötungen zeigt. Diese werden ohnehin meist durch das Kratzen auf der Kopfhaut - von der von den Schuppen betroffenen Person - weiter verstärkt. Oft mündet das letzten Endes in einer Entzündung und Infektion der Kopfhaut, wodurch üblicherweise eine erneute Nachbildung entzündeter Kopfhautzellen – also Kopfschuppen – bedingt ist.

Diagnose

Es empfiehlt sich zur genauen Diagnose möglicher Kopfschuppen einen Hautarzt aufzusuchen. Dieser würde zu aller erst ein Anamnese-Gespräch führen, um die Krankengeschichte zu erfahren, welche mögliche Rückschlüsse auf eine Kopfhauterkrankung zulässt. Anschließend ist die Schilderung der konkreten Begleitsymptome, wie zum Beispiel der Juckreiz oder aber Haarausfall, notwendig. Ebenso wie ein Bericht über andere Hauterkrankung unter denen man leidet, da diese oft mit einer Erkrankung an Kopfschuppen in Verbindung stehen. Abschließend wird der Arzt eine körperliche Untersuchung bei dem Patienten durchführen, um sich ein Bild über die konkreten Ausprägungen der Krankheit machen zu können. Er wird somit feststellen können, wie intensiv zum Beispiel die Rötungen, die aus den Kopfschuppen resultieren, sind. Anschließend ist es dem Arzt dann möglich eine adäquate Therapiemethode vorzuschlagen.

Komplikationen

Die Haut erneuert sich kontinuierlich selbst, indem sie abgestorbene Hautschuppen abwirft und dafür neue Haut nachwachsen lässt. Selbst, wenn die Haut ungewöhnlich viele Kopfschuppen abwirft, ist das medizinisch unproblematisch. Es ergeben sich auch keine medizinischen Komplikationen durch Kopfschuppen - Probleme sind eher kosmetischer Natur. Hautschuppen fallen normalerweise ab, ohne dass sie überhaupt bemerkt werden. An der Kopfhaut geht das nicht so einfach, denn die Kopfschuppen verfangen sich im Haar und bleiben dadurch sichtbar. Vermehrte Bildung von Kopfschuppen kann allerdings eine medizinische Komplikation einer anderen Erkrankung sein.

Sensible Haut beispielsweise reagiert auf zu aggressive, schlecht verträgliche Pflegeprodukte mit vermehrter Bildung von Kopfschuppen. Sie treten auch als Folge zu trockener Kopfhaut auf. Weiterhin können verschiedene Grunderkrankungen der Haut wie eine Schuppenflechte oder ein Kontaktekzem aufgrund einer bestehenden Allergie dazu führen, dass die (abheilende) Kopfhaut verstärkt schuppt. Natürlich ist es unabhängig von der Ursache wichtig, die ausgefallenen Kopfschuppen zu entfernen. Andernfalls verfangen sie sich im Haar und sammeln sich dort, was zum hygienischen Problem werden kann. Die meisten Menschen stören sich aber alleine an der optischen Erscheinung des Haares so sehr, dass sie es gar nicht so weit kommen lassen. Aus diesen Gründen sind echte medizinische Komplikationen durch mangelnde Hygiene bei Kopfschuppen kaum bekannt.

Behandlung und Therapie

Bei mäßigen Beschwerden werden zur Behandlung bestimmte Arzneistoffe aus der Apotheke eingesetzt, die das - für Schuppen (Kopfschuppen) ursächliche - Pilzwachstum eindämmen sollen. Diese Arzneistoffe sind meist in Form verschiedener Anti-Schuppen-Shampoos erhältlich. Sie werden auch als Antimykotika oder als Antipilzmittel bezeichnet.

Vor der Anwendung derartiger Medikamente ist jedoch unbedingt mit dem behandelnden Arzt abzustimmen, ob überhaupt die Notwendigkeit einer Anwendung besteht und welches Mittel genau eingesetzt werden soll. Dies hängt nämlich auch immer von der genauen Ursache, der Intensität der Beschwerden und den Begleitsymptomen ab.

Sollte die Kopfschuppen-Erkrankung nun aber entweder schon über einen längeren Zeitraum bestehen oder in einer sehr schlimmen Ausprägung vorhanden sein, wird vom Arzt meist angeraten Salicylsäure zu verwenden. Diese ist nämlich meist viel aggressiver als die Wirkstoffe in den Anti-Schuppen-Shampoos es sind.

Außerdem können gegebenenfalls auch Antibiotika genutzt werden, um mögliche bakterielle Erreger abzutöten, ebenso wie kortisonhaltige Haartinkturen, die eine ähnlich starke Wirkung wie die Salicylsäure haben


Vorbeugung

Die Vorbeugung der Schuppen ähnelt sehr stark der Behandlung, da für diese ähnliche Verfahren angewandt werden können. Es ist nun vor allem wichtig die Kopfhaut vor zu starken Reizen zu schützen. Dies lässt sich durch eine adäquate Haarpflege realisieren, welche schonend für die Kopfhaut wirken soll. Außerdem sind eine gesunde Lebensweise und eine ausgewogene Ernährung ebenfalls Garanten für eine gesunde Kopfhaut und damit dem Schutz vor Kopfschuppen.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011
  • Abeck, D. & Cremer, H.: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Klinik - Diagnose - Therapie, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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