Schnittwunde
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Eine Schnittwunde wird in der modernen Gesellschaft nicht selten als ein erstes Anzeichen auf eine psychische Grunderkrankung angesehen. Grundsätzlich ist jedoch nicht immer ein selbstverletzendes Verhalten für das Auftreten einer Schnittwunde verantwortlich. So kann eine Schnittwunde auch auf einem Unfall basieren.
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Was ist eine Schnittwunde?
Bei einer Schnittwunde handelt es sich um eine Verletzung der Haut. Die Verletzung der Haut wird in den meisten Fällen im Rahmen einer mechanischen Vorgehensweise verursacht. Da eine Schnittwunde möglichst schnell behandelt werden muss, sollte der Aspekt der Ursachenforschung nicht vernachlässigt werden.
In den meisten Fällen geht eine Schnittwunde mit einer klinischen Symptomatik einher. Im Rahmen einer näheren Betrachtung werden zunächst einmal glatte Ränder sichtbar. Die Ränder einer Schnittwunde liegen sehr weit auseinander. Hieraus resultierend lässt sich bei den betroffenen Patienten nicht selten eine sehr starke Blutung feststellen.
Ursachen
Oftmals kann eine Schnittwunde auch im alltäglichen Leben verursacht werden. Besonders deutlich wird diese Tatsache am Beispiel der Hausarbeit. Neben Scheren werden vor allem Dosenöffner als eine potenzielle Gefahrenquelle im Haushalt angesehen. In der modernen Medizin wird eine Schnittwunde oftmals im Rahmen einer Operation verursacht.
Für das Auftreten einer Schnittwunde ist jedoch nicht immer ein Unfall verantwortlich. Aus diesem Grund sollte der Einfluss von psychischen Grunderkrankungen nicht vernachlässigt werden. Gemäß den Aussagen von führenden Medizinern treten Schnittwunden vor allem im Rahmen von Persönlichkeitsstörungen in Erscheinung. Somit wird beispielsweise das Borderline-Syndrom als eine der häufigsten Ursachen für eine Schnittwunde angesehen.
Wann zum Arzt?
Eine oberflächliche Schnittwunde kann mit Hilfe von Verbandsmaterial und Desinfektionsmitteln in vielen Situationen selbst behandelt werden. Ein Arzt sollte dann aufgesucht werden, wenn die Verletzung tief ist oder stark blutet, klaffende Wundränder aufweist oder in Kontakt mit bakteriellen Erregern gekommen ist.
Besteht der Verdacht, dass Nervenstränge oder Muskeln empfindlich verletzt wurden, muss der Arzt in jedem Fall eingeschaltet werden, um dauerhafte Empfindungsstörungen zu vermeiden. Bei Verdacht auf eine Infektion oder eine Blutvergiftung sollte ein Krankenhaus aufgesucht werden; speziell dann, wenn die letzte Tetanus-Impfung bereits einige Zeit zurückliegt und die Verletzung durch einen verunreinigten Gegenstand verursacht wurde.
Bei stark blutenden Schnittwunden oder Verletzungen an schwer zu erreichende Orten, bei denen außerdem die Gefahr besteht, dass die Wunde wieder aufreißt, ist eine professionelle Behandlung unbedingt erforderlich. Kommt es zu einer Entzündung der Schnittwunde, sollte spätestens ein Arzt hinzugezogen werden; dieser kann die Verletzung säubern und anschließend erneut nähen oder klammern, wodurch ein schwerer Verlauf vermieden wird. Beginnt die Schnittwunde erneut zu bluten, sollte zur weiteren Abklärung der Ursache ein Facharzt zurate gezogen werden.
Symptome und Verlauf
Die subjektiv empfundenen Schmerzen einer Schnittwunde stehen grundsätzlich in einer starken Abhängigkeit zu der Tiefe einer Schnittwunde. Sofern im Rahmen einer Schnittverletzung nur die obersten Schichten der Haut verletzt wurden, wird von den betroffenen Personen ein relativ geringer Schmerz empfunden. Erst wenn ein scharfer Gegenstand die unteren Schichten der Haut verletzt hat, wird der Schmerz von den betroffenen Patienten als äußerst unangenehm beschrieben. Sollte eine Schnittwunde auch Muskeln oder Nerven betreffen, kann es zu spürbaren Lähmungen im betroffenen Areal kommen.
Diagnose
Die Diagnose einer Schnittwunde erweist sich in den meisten Fällen als relativ einfach. So kann eine Schnittwunde oftmals bereits auf den ersten Blick erkannt werden. Resultierend aus der einzigartigen Form kann eine Schnittwunde darüber hinaus besonders leicht von anderen Formen der Hautverletzung abgegrenzt werden. Für die Erstellung eines geeigneten Therapieplans ist jedoch eine genauere Untersuchung der Schnittwunde von wesentlicher Bedeutung. Nur so kann der behandelnde Arzt das Ausmaß der Verletzung erkennen. Gleichzeitig kann die Schnittwunde von möglichen Schmutzpartikeln gesäubert werden.
Komplikationen
Natürlich können bei einer Schnittwunde unterschiedliche Komplikationen auftreten, die im schlimmsten Fall sogar lebensgefährlich sein können. Ist die Schnittwunde sehr tief, so muss unter Umständen ein Arzt aufgesucht werden. Besonders tiefe Schnittwunden müssen nicht selten genäht werden, da es ansonsten zu Komplikationen beim Zusammenwachsen der beschädigten Hautschichten kommen kann. Schnittwunden weisen oftmals sehr starke Blutungen auf, die umgehend gestillt werden sollten. Ansonsten droht ein zu großer Blutverlust, sodass es unter Umständen zu Kreislaufproblemen kommen kann.
Natürlich können auch im Heilungsverlauf einer Schnittwunde unterschiedliche Komplikationen auftreten. Besonders wenn die Wunde mit Verunreinigungen bzw. Bakterien in Berührung kommt, droht eine Infektion. In so einem Fall kann eine schwere Entzündung entstehen, die sogar eine Eiterbildung aufweist. Ein Arztbesuch ist an dieser Stelle sehr ratsam, da ansonsten eine Blutvergiftung droht. Nur mit entsprechenden Medikamenten kann eine solche Entzündung gelindert und gehemmt werden. Somit gilt: Schnittwunden sind in der Regel sehr schmerzhaft und können verschiedene Komplikationen aufweisen. Auch im späteren Heilungsverlauf ist eine strenge Hygiene zu beachten, da ansonsten die Gefahr einer Entzündung besteht. Durch eine frühzeitige Behandlung mit den richtigen Medikamenten, können jedoch alle auftretenden Komplikationen in den Griff bekommen werden.
Behandlung und Therapie
Im Anschluss an die Erstellung einer ausführlichen Diagnose sollte eine Schnittwunde möglichst schnell behandelt werden. Wie bereits erwähnt, steht eine Säuberung der Wunde grundsätzlich im Vordergrund. Sofern es sich um eine oberflächliche Verletzung der Haut handelt, kann die Schnittwunde mit einem handelsüblichen Pflaster abgedeckt werden. Damit das Risiko einer Infektion möglichst gering gehalten wird, empfiehlt sich ein regelmäßiger Austausch der verwendeten Pflaster.
Sollte es dennoch zu einer Infektion kommen, muss eine Behandlung mit einer antibiotischen Salbe in Angriff genommen werden. Eine unbehandelte Infektion führt in den meisten Fällen zu einer mitunter lebensbedrohlichen Blutvergiftung. Alternativ zu den bereits erwähnten Behandlungsmethoden kann auch ein operativer Verschluss von einer Schnittwunde durchgeführt werden.
Ein operativer Verschluss von einer Schnittwunde empfiehlt sich jedoch nur dann, wenn die untersten Schichten der Haut verletzt wurden. So müssen beispielsweise auch die verletzten Sehnen im Rahmen eines operativen Eingriffs behandelt werden. Die Durchführung einer Tetanusimpfung ist ebenfalls ratsam. Bis eine Schnittwunde vollständig verheilt ist, müssen die angelegten Verbände regelmäßig gewechselt werden.
Nachbehandlung (Wundheilung)
Da sich eine Schnittwunde unbehandelt entzünden kann, wird vor allem dem Aspekt der Vorbeugung besonders viel Aufmerksamkeit beigemessen. Damit es gar nicht erst zu einer Schnittwunde kommt, empfiehlt sich die Einhaltung einer wesentlichen Grundregel. Durch ein umsichtiges Verhalten können potenzielle Gefahrenquellen relativ schnell erkannt werden. Das Auftreten einer Schnittwunde kann auch durch die Verwendung einer Schutzausrüstung verhindert werden.
Quellen
- Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
- Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011
- Abeck, D. & Cremer, H.: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Klinik - Diagnose - Therapie, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
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