Splenomegalie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Stellt der Mediziner die Diagnose Splenomegalie, so handelt es sich um eine vergrößerte Milz. Vorwiegend konzentriert sich die Behandlung bei einer Splenomegalie jedoch nicht auf die krankhaft vergrößerte Milz, sondern vielmehr auf die Grunderkrankung. Die Splenomegalie ist keine eigenständige Erkrankung, sondern vielmehr das Symptom einer anderen Krankheit.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Splenomegalie?

Bei einer Splenomegalie handelt es sich um eine vergrößerte Milz. Dabei kann die Vergrößerung mitunter das Gewicht oder auch die Maße der Milz betreffend. Die durchschnittliche Größe einer gesunden Milz weist etwa eine Breite von 4 Zentimetern und eine Länge von etwa 11 Zentimetern auf. Das Gewicht beträgt im Durchschnitt 350 Gramm. Die Splenomegalie ist keine eigenständige Erkrankung, sondern vielmehr ein Symptom einer anderen Erkrankung.

Eine gesunde Milz ist etwa vier Zentimeter breit und elf Zentimeter lang. Eine vergrößerte Milz führt zu starken Bauchschmerzen und Übelkeit.

Klassische Symptome der Milzvergrößerung sind daher von der ursächlichen Grunderkrankung abzuleiten. So übt die vergrößerte Milz etwa einen Druck auf benachbarte Organe auf, weshalb der Patient unter Schmerzen leidet. Des Weiteren wird die Splenomegalie - je nachdem, welche Grunderkrankung das Symptom ausgelöst hat - von Gelenkbeschwerden oder hohem Fieber begleitet.

Ursachen

Die Ursachen einer Splenomegalie sind vielfältig. Vorwiegend handelt es sich um Infektionen, welche chronische oder auch akute Krankheitsverläufe auslösen. Dazu zählen etwa Malaria. Mitunter können auch verschiedene Leukämie-Formen (Blutkrebs) dazu führen, dass die Milz immer größer wird. Des Weiteren besteht die Möglichkeit von Sarkomen - bösartige Tumore - oder auch von Zysten.

Weitere Grunderkrankungen, die eine Splenomegalie auslösen, sind etwa lymphatische oder auch rheumatologische Krankheiten, die vorwiegend auch das Lymphsystem betreffen. Mitunter kann auch eine Blutarmut - etwa die Kugelzellenanämie - eine Splenomegalie auslösen. Vor allem ist die Kugelzellenanämie dahingehend charakteristisch, dass die Anzahl roten Blutkörperchen deutlich erhöht wird.

Des Weiteren können auch Blutergüsse (Hämatome) oder auch Blutschwämmchen (Hämangiome) für die Vergrößerung des Organs verantwortlich sein. Aus all diesen Gründen ist es wichtig, dass der Mediziner bei der Diagnosestellung und auch im weiteren Behandlungsverlauf darauf achtet, welche Grunderkrankung beim Patienten vorliegt, sodass eine zielgerichtete Therapie eingeleitet werden kann.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome der Splenomegalie:

Klassische Symptome sind etwa eine vergrößerte Milz, ein dauerndes Völlegefühl und eine immer wiederkehrende Übelkeit sowie Erbrechen. Der Betroffene klagt des Weiteren über starke Bauchschmerzen, ist blass und leidet auch unter einer Blutarmut. In vielen Fällen liegen eine allgemeine Schwäche sowie eine ausgeprägte und lang anhaltende Müdigkeit vor.

Je nach der Grunderkrankung, die für die Splenomegalie verantwortlich ist, nimmt die Krankheit entweder einen akuten (und somit vorübergehenden) oder einen chronischen (und somit längerfristigen) Verlauf. Der behandelnde Arzt achtet - im Rahmen der Behandlung - auf die mögliche Grunderkrankung und versucht die Splenomegalie dahingehend in den Griff zu bekommen. Liegt eine Heilung der Grunderkrankung vor, muss die Milz nicht operativ entfernt werden.

Diagnose

Der Mediziner befasst sich vorwiegend mit der körperlichen Untersuchung. Während die gesunde Milz nicht ertastet werden kann, stellt es für den Mediziner kein Problem dar, das vergrößerte Organ - im Rahmen der Splenomegalie - zu "erfühlen". Des Weiteren können auch weitere körperliche Untersuchungen - wie etwa ein Ultraschall - dahingehend ein Ergebnis bringen, dass es sich um eine Splenomegalie handelt.

Mittels Ultraschalluntersuchung kann der Mediziner auch die Größe des Organs bestimmen. Auf Grund der Tatsache, dass die Splenomegalie sehr oft mit dem Abbau an Blutzellen sowie auch einer Überfunktion der Milz einhergeht, sollte auch das Blutbild des Patienten - in regelmäßigen Abständen - kontrolliert werden.

Behandlung und Therapie

Vor allem führt die Behandlung bei einer Splenomegalie dann zum Erfolg, wenn die Grunderkrankung erkannt und sodann zielgerichtet therapiert wird. Ist es möglich, dass der Mediziner die Grunderkrankung, die für die vergrößerte Milz verantwortlich war, zu heilen oder zu kontrollieren, wirkt sich dieser Umstand positiv auf das Organ des Betroffenen aus. Jedoch können Vergrößerungen der Milz nicht immer - im Rahmen einer medizinischen Behandlung - behandelt werden.

Das ergibt in weiterer Folge Komplikationen, wie etwa eine Blutarmut. Aus diesem Grund ist es oftmals notwendig, dass die vergrößerte Milz - operativ - entfernt wird. Auf Grund der Tatsache, dass die Milz die Immunabwehr übernimmt, kann eine Entfernung der Milz dafür sorgen, dass das Infektionsrisiko deutlich ansteigt. Jedoch steigt das Risiko nur bei bestimmten Bakterienstämmen.

So erhalten Patienten, denen eine Entfernung der Milz bevorsteht, schon Wochen vor dem Eingriff diverse Impfungen, welche dafür sorgen, dass der Organismus vor etwaigen Erregern geschützt wird. Dieser Infektionsschutz muss aber - nach der Entfernung der Milz - in regelmäßigen Abständen erneuert bzw. wiederholt werden. Die operative Entfernung wird erst angeraten, wenn keine anderen Behandlungen ein positives Ergebnis mit sich bringen.



Vorbeugung

Auf Grund der Tatsache, dass die Splenomegalie in den meisten Fällen das Symptom einer Grunderkrankung darstellt, kann eine Milzvergrößerung nur bedingt vorgebeugt werden. Im Regelfall ist es möglich, dass bei rechtzeitiger Diagnose und frühzeitiger Behandlung, die Erkrankung und im weiteren Verlauf die Milzvergrößerung, geheilt werden kann.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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