Schwindel beim Kind
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Schwindel beim Kind ist eine in der Kindheit normale Erscheinung, die beispielsweise bei sehr heißen Temperaturen, bei Fiebererkrankungen oder Kreislaufproblemen auftreten kann. Sie sollte zwar genau beobachtet werden und darf nicht gehäuft auftreten, ist jedoch keine eigenständige Erkrankung und oft ein harmloses Symptom.
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Was ist Schwindel beim Kind?
Schwindel beim Kind unterscheidet sich nicht von der Erscheinungsform beim Erwachsenen. Betroffene Kinder klagen über Gleichgewichts- und möglicherweise über begleitende Sehstörungen. Das sprichwörtliche "Schwarz vor Augen sehen" ist ebenfalls eine häufige Erscheinungsform des Schwindels bei Kindern. Es handelt sich nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern vielfach um das begleitende Symptom einer Grunderkrankung oder auch nur um eine vorübergehende Erscheinung.
Schwindel beim Kind tritt beispielsweise häufig beim Spielen auf und kann auch durch Übelkeit auftreten. Kommt der Schwindel beim Kind jedoch gehäuft und ohne erkennbaren Grund immer wieder vor, sollte ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden.
Ursachen
Im Kindesalter ist Schwindel eine häufige Begleiterscheinung zu Übelkeit, die viele Gründe haben kann - beispielsweise eine Unverträglichkeit eines bestimmten Lebensmittels oder eine empfindliche Reaktion des Verdauungstraktes. Schwindel beim Kind tritt deswegen auf, da alles Blut sich nun um den Magen herum sammelt, um ein mögliches Erbrechen zu unterstützen.
Es fließt aus dem Gehirn ab, was in dieser Zeit zum Schwindel mit dem "Schwarz vor Augen" führen kann. Nach dem Erbrechen ist der Schwindel beim Kind meist aber sofort wieder vorbei. Fieber, Erkältungen und Infekte führen ebenfalls oft zu Schwindel beim Kind. Trinkt es während einer Erkältung oder bei Durchfall nicht genug, ist vermutlich Dehydration der Auslöser. Tritt er jedoch ohne einen solchen Grund oder wiederholt auf, muss ein Arzt zur Klärung ernster Ursachen und Erkrankungen des Gehirns hinzugezogen werden.
Krankheiten
- Halswirbelsäulenfehlstellungen
- Innenohrentzündung
Wann zum Arzt?
Schwindel beim Kind kann als einmaliges Erlebnis auftreten, beispielsweise nach starkem Flüssigkeitsverlust oder starker körperlicher Anstrengung. Dieser sollte nach einer Phase der Ruhe und Flüssigkeitszufuhr dann schnell verschwinden. Zum Arzt gehen sollte man mit dem Kind jedoch dringend und zeitnah, wenn der Schwindel sehr stark ist. Sehr starker Schwindel beim Kind kann zu Stürzen führen und in einem Kreislaufzusammenbruch münden.
Zum anderen ist ein Arztbesuch bei Schwindel beim Kind dann ratsam, wenn die Schwindelgefühle wiederholt auftreten. Gerade wenn der Schwindel sich nicht mehr auf ein bestimmtes Ereignis zurückführen lässt, sondern generalisiert auftritt, ist eine zeitnahe neurologische Abklärung geboten.
Schwindel sollte noch am gleichen Tag ärztlich abgeklärt werden, wenn dieser im Zusammenhang mit einer anderen Infektion auftritt. Hat ein Kind beispielsweise Fieber und Bauchschmerzen und klagt nun über neu einsetzenden Schwindel, ist eine rasche ärztliche Abklärung geboten. Wiederholter Schwindel beim Kind sollte zunächst beim Kinderarzt angesprochen werden. Dieser kann einige Basisuntersuchungen durchführen und bei Bedarf weiter an einen Neurologen überweisen.
Diagnose und Verlauf
Zur Diagnose von Schwindel beim Kind reicht meistens die Aussage des Kindes selbst. Die Grunderkrankung ist in vielen Fällen leicht zu erkennen und erklärt den Schwindel. Möglicherweise wird der Kinderarzt noch überprüfen, ob das betroffene Kind dehydriert ist, da zu wenig Flüssigkeitsaufnahme gerade bei Fieber und Durchfall die meisten Fälle von Schwindel beim Kind erklären. Ist die Ursache nicht klar, werden weitere Untersuchungen in die Wege geleitet, um herauszufinden, wann dem Kind schwindlig wird und um welche Art Schwindel es sich handelt.
Je nachdem, woher der Schwindel beim Kind rührt, verläuft er unterschiedlich. Harmloser Schwindel durch Spielen mit den Altersgenossen vergeht von allein innerhalb weniger Sekunden. Hilfreich können ein Schluck Wasser und ein ruhiger Moment im Sitzen sein, da Aufregung Schwindel noch begünstigen kann. Bei Infekten sind Kinder oft noch sehr angegriffen, sodass der Schwindel in den ersten Tagen des Infekts noch bei jedem Aufstehen kurz aufkommen kann.
Es hilft, kurz stehen zu bleiben, das Kind dabei zu stützen und ein paar langsame Schritte zu versuchen, um dem Kreislauf zu helfen. Dann sollte der Schwindel beim Kind von allein verschwinden und sich zusammen mit dem Infekt bessern. Verschwindet das Fieber, ist meist auch der Schwindel fort. Muss das Kind sich übergeben, kann der Schwindel kurz davor sehr schlimm sein und in besonders schweren Fällen sogar zur kurzzeitigen Ohnmacht führen. Hat das Kind jedoch erbrochen, ist der Schwindel oft schon beim Erbrechen verschwunden.
Komplikationen
Schwindel beim Kind kann aus unterschiedlichsten Ursachen entstehen, sodass auch die möglichen Komplikationen sehr vielseitig sein können. In den meisten Fällen ist ein Infekt für das Schwindelgefühl verantwortlich. Gleichzeitig treten verschiedene Komplikationen auf, die stets von einem Arzt behandelt werden sollten. Im Zuge eines Infekts kommt es in vielen Fällen auch zu starken Kopfschmerzen und einer erhöhten Temperatur. Wenn jedoch auf entsprechende Medikamente zurückgegriffen wird, dann können diese Komplikationen effektiv und schnell behandelt werden. Wenn jedoch komplett auf eine Behandlung und den damit verbundenen Medikamenten verzichtet wird, dann können sich die genannten Komplikationen um ein Vielfaches verschlimmern.
Unter Umständen kann Schwindel beim Kind auch durch eine Grunderkrankung ausgelöst werden. Die Möglichkeiten im Bezug darauf sind gewaltig, sodass die Begleiterscheinungen sehr genau beobachtet werden sollten. Weitere mögliche Komplikationen sind Übelkeit, Erbrechen oder auch Schüttelfrost. Treten diese Symptome regelmäßig über einen bestimmten Zeitraum auf, dann sollte sehr schnell ein Arzt aufgesucht werden. Ein Arzt kann eine genaue Diagnose stellen und mit Hilfe von Medikamenten eine entsprechende Behandlung einleiten. Auf diese Weise können diverse Komplikationen frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Behandlung und Therapie
Die meisten Auslöser von Schwindel beim Kind brauchen zur Behandlung lediglich eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Bei Fieber, Erkältungen und Infekten wird der Arzt Bettruhe, eventuell Antibiotika, Schleimlöser und ähnliche Medikamente verordnen und den Eltern mit auf den Weg geben, dem Schwindel beim Kind mit Tee und Wasser entgegen zu wirken.
Kann das Kind nicht selbst genug trinken oder will es nicht, besteht die Möglichkeit einer Einweisung ins Krankenhaus, wo es mit dem Tropf versorgt wird. Diese Form der Behandlung klingt zwar ernst, kann aber die nötige Hilfe darstellen, bis beispielsweise sehr schlimme Halsschmerzen so weit abgeklungen sind, dass das Kind freiwillig genug trinkt.
Anders ist es bei Durchfällen - tritt dadurch Schwindel beim Kind auf, ist die Einweisung ins Krankenhaus je nach Schweregrad manchmal unausweichlich, um die Dehydration und damit den Schwindel zu behandeln. Liegt eine andere körperliche Störung vor, die den Schwindel beim Kind erklärt, so wird diese spezifisch behandelt und der Schwindel bessert sich zusammen mit der Grunderkrankung.
Vorbeugung
Quellen
- Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie: DGPI Handbuch: Infektionen bei Kindern und Jugendlichen, 6. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2013
- Schellenberg, I. et al.: Kinderkrankheiten von A-Z: Wo Naturheilverfahren wirken - wann Schulmedizin nötig ist, 2. Auflage, TRIAS, 2012
- Herold, G: Innere Medizin. Eigenverlag, Köln 2014
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
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