Sonnenstich
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei einem Sonnenstich (Insolation, Heliosis) handelt es sich im Prinzip um eine Hirnhautentzündung die jedoch steril ist, da sie ausschließlich durch zu starke Wärmestrahlung (UV-Einstrahlung) auf die Kopf-Nackenregion und nicht durch Bakterien oder Viren ausgelöst wird. Ein Sonnenstich stellt in dieser Zeit ein größeres Risiko dar, als von vielen Menschen angenommen.
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Was ist ein Sonnenstich?
Vor allem im Sommer ist man häufig großer Hitze ausgesetzt, während man gleichzeitig zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt. Wer sich über längere Zeit in der Sonne aufhält ohne sich entsprechend zu schützen, riskiert schon nach kurzer Zeit einen Hitzeschaden bzw. einen Sonnenstich.
Die direkte Sonneneinstrahlung reizt die Hirnhäute, die unter der Schädeldecke liegen und kann unter Umständen zu schweren Folgen führen. Als erste Anzeichen gelten sowohl Übelkeit und Kopfschmerzen als auch Schwindel, während Hals, Kopf und Nacken gleichzeitig stark gerötet sind. Auch Bewusstseinstrübungen oder sogar Bewusstlosigkeit können auftreten.
Ursachen
Vor allem Menschen, die sich aus beruflichen oder freizeitlichen Gründen überwiegend im Freien aufhalten, wie zum Beispiel Outdoor-Sportler oder Bauarbeiter, sind einem Risiko ausgesetzt. Aber auch wer zum Entspannen in der Sonne liegt, sollte die Gefahr nicht unterschätzen.
Bei einer direkten UV-Einstrahlung auf den Kopf durchdringt die Sonne die Haare, die Haut und den Schädelknochen, was zu einer erheblichen Erwärmung führt. Als Folge kann es zu einer Entzündung der Hirnhäute kommen.
Als zusätzliche Risikofaktoren gelten allgemein hohe Temperaturen und körperliche Anstrengung während man gleichzeitig Hitze ausgesetzt ist.
In großen Höhen ist die UV-Einstrahlung deutlich stärker, sodass hier ein erhöhtes Risiko besteht. Wenn nicht bei den ersten Anzeichen für einen Sonnenstich Gegenmaßnahmen ergriffen werden, besteht zudem die Gefahr, dass es zu Komplikationen kommt. So ist eine Hirnhautentzündung, die im schlimmsten Fall bleibende Hirnschäden als Folge hat, nicht ausgeschlossen.
Wann zum Arzt?
Im Regelfall sollte ein Mediziner konsultiert werden, wenn sich ein Sonnenstich bemerkbar macht. Insbesondere bei Kopfschmerzen mit verbundener Nackensteifigkeit sowie einem Hitzegefühl ist ein Arzt zu kontaktieren. Geht der Sonnenstich mit starker Übelkeit, Erbrechen sowie Schwindel einher, sollten Betroffene nicht zögern, einen Arzt zu konsultieren. Darüber hinaus ist ein Arztbesuch notwenig, wenn der Kopf massiv gerötet ist. Dies kann ebenfalls ein Warnsignal für einen Hitzeschlag oder Sonnenbrand sein, weshalb dies zur Aufklärung gehört.
Sobald Fieber sowie Schüttelfrost auftreten, ist ein Arztbesuch unumgänglich. Ein beschleunigter Puls und Unruhe gehören ebenfalls von einem Mediziner abgeklärt. Betroffene sollten darauf achten, dass ihre Augen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies kann neben einem Sonnenstich ebenfalls zu einer Bindehautentzündung mit Augenbrennen führen.
Betroffene, die unter einem Sonnenstich leiden, sollten sofort einen Notarzt kontaktieren, wenn sich eine Bewusstseinstrübung bemerkbar macht oder sie fantasieren. Ein Notarzt ist ebenfalls zu konsultieren, wenn Krämpfe oder massives Erbrechen auftreten. Ein Sonnenstich, der mit Fieber über 39 Grad einhergeht, gehört sofort medizinisch behandelt.
Symptome
Diagnose und Verlauf
Ein Sonnenstich kann nach langem Aufenthalt in der Sonne besonders bei hellhäutigen Menschen und Kindern auftreten. Je nach Stärke und Art der Symptome ist eine ärztliche Diagnose angeraten. Der Hausarzt erfragt die akut vorliegenden Beschwerden sowie Vorerkrankungen. Die Dauer der intensiven Sonneneinstrahlung, die Art der Beschwerden und das zeitliche Auftreten der Beschwerden geben Hinweise, ob ein Sonnenstich vorliegt. Hierbei sind typische Symptome: Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel, die häufig erst einige Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne auftreten. Es kann zu Erbrechen, innerer Unruhe, Ohrensausen, Fieber und Benommenheit kommen.
Der Arzt führt außerdem eine körperliche Untersuchung durch. Er misst die Körpertemperatur, den Blutdruck, die Herzfrequenz und den Reflex der Pupillen. Bei einem Sonnenstich sind außerdem Kopf und Nacken häufig stark gerötet und erhitzt. Bei einer Reizung der Gehirnhäute, zu der es durch starke Sonneneinstrahlung kommen kann, zeigt sich dies oft in einem schmerzhaften, verspannten Nacken. Lediglich bei sehr starken Symptomen wie Bewusstlosigkeit sollte ein Notarzt gerufen oder ein Krankenhaus für die weitere Diagnostik und Behandlung des Sonnenstichs besucht werden.
Die Beschwerden eines Sonnenstichs, die oft erst einige Stunden nach der Sonneneinstrahlung auftreten, vergehen meist ohne weitere Folgen. Betroffene Patienten sollten Sonne meiden. Das Kühlen des Körpers mit kalten, feuchten Tüchern besonders im Kopf und Nackenbereich verschafft schnelle Linderung. Hierzu sollte der Patient mit leicht erhöhtem Kopf und Oberkörper liegen.
Lediglich in seltenen Fällen kann der Sonnenstich zu längerfristigen Beschwerden führen. Es kann zu einem Hirnödem kommen oder besonders bei Kindern kann in seltenen Fällen eine Hirnhautentzündung auftreten. In solchen Fällen ist eine medizinische Behandlung des Sonnenstichs unerlässlich.
Komplikationen
Beim Sonnenstich können unterschiedliche Symptome und Komplikationen auftreten. Diese hängen stark vom physischen Zustand des Patienten und der Stärke der Sonne ab. Im schlimmsten Falle kommt es zu einem Kreislaufkollaps und der Betroffene verliert das Bewusstsein. Beim Sonnenstich leidet der Betroffene ab Schwindelgefühlen, einer allgemeinen Schwäche, und Erbrechen. Darüber hinaus kann es auch zu Herzrasen und starken Schmerzen im Kopf und in den Ohren kommen. Es tritt eine allgemeine Schwäche auf, die in leichter Panik ausbrechen kann. Nur in seltenen Fällen kommt es bei einem Sonnenstich zu einem Atemstillstand oder Herzstillstand. Meistens erholt sich der Betroffene relativ schnell vom Symptom. Die Behandlung erfolgt in der Regel in Form von Bettruhe und führt zu keinen Komplikationen. Der Patient muss viel Flüssigkeit zu sich nehmen und sich ausruhen. Körperliche und sportliche Aktivitäten werden in der Regel eingeschränkt. Nach dem Sonnenstich kann sich der Patient einige Tage lange unwohl oder krank fühlen. Danach verschwinden die Symptome in der Regel von alleine und es kommt zu keinen weiteren Beschwerden.
Behandlung und Therapie
Wie ein Sonnenstich behandelt wird hängt vor allem vom Schweregrad und vom Zustand des Patienten ab. Die ersten Anzeichen - ein geröteter Kopf, Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen, sollten in jedem Fall ernst genommen werden.
Als erste Maßnahme ist es natürlich wichtig, den Betroffenen aus der Sonne herauszubringen und für eine möglichst kühle Umgebung zu sorgen. Ganz flaches Liegen ist in diesem Fall kontraproduktiv, stattdessen sollte der Oberkörper leicht erhöht liegen.
Auch bei einer kühleren Außentemperatur ist es wichtig, den Kopf und den Nacken zusätzlich zu kühlen. Dazu eignen sich sowohl Eispackungen als auch kalte Tücher. Flüssigkeit und salzhaltige Nahrung bringen den Elektrolythaushalt wieder in Ordnung.
Bei einem leichteren Sonnenstich sollte diese Form der Selbstbehandlung schnell anschlagen. Wenn der Patient jedoch das Bewusstsein verloren hat ist dringend die Hilfe eines Notarztes gefordert. Auch Kinder sollten in jedem Fall von einem Arzt untersucht werden.
Vorbeugung
Wichtig ist auch, sich so oft wie möglich im Schatten aufzuhalten und längere UV-Einstrahlung möglichst zu verhindern.
Kinder sollten grundsätzlich nie ohne Kopfbedeckung in die Sonne gehen, da sie besonders anfällig für einen Sonnenstich sind.
Wenn es nicht unbedingt notwendig ist, sollte es außerdem vermieden werden, sich bei starker Sonneneinstrahlung körperlich zu sehr anzustrengen.
Wenn die Außentemperatur generell sehr hoch ist, sollte der Körper ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden.
Quellen
- Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
- Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
- Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
- Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
- Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
- Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011
- Abeck, D. & Cremer, H.: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Klinik - Diagnose - Therapie, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
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