Schnarchen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die teilweise recht große Lautstärke, welche beim Schnarchen entsteht und das Auf und Ab der Töne machen einen Schnarcher häufig einsam. Dadurch entsteht unter Umständen ein großer Leidensdruck. Außerdem kann Schnarchen durchaus zu einem lebensbedrohlichen Zustand werden.
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Was ist Schnarchen?
Das Schnarchen ist ein Zustand, welcher mit typischen Geräuschen verbunden ist und begleitend zu einer Schlaf- oder Ruhephase auftritt. Das Schnarchen ist durch regelmäßige oder unregelmäßige knatternde, teilweise röchelnde oder kratzende Laute gekennzeichnet.
Diese können sehr stark werden, ohne dass die betroffenen dies selbst wahrnehmen. Ein enger Zusammenhang besteht zwischen dem Schnarchen und der sogenannten Schlafapnoe. Grundsätzlich sollte eine dauerhaftes Schnarchen einen Besuch beim Hals- Nasen-Ohrenarzt mit sich bringen, um die belastende Situation zu beheben.
Ursachen
Eine Vielzahl an Medikamenten, welche zu einer Muskelentspannung und einem tieferen Schlaf beitragen, die Schlafapnoe sowie entzündliche Vorgänge im Rachenbereich mit einhergehenden Schwellungen tragen ebenso zum Schnarchen bei. Durch eine falsche Lage des Kopfes können die Atemwege teilweise verlegt sein, sodass geschnarcht wird. Eine erbliche Veranlagung sowie ein Mangel des Geschlechtshormons Progesteron bedingen ebenfalls ein Schnarchen.
In den meisten Fällen entstehen die beim Schnarchen typischen Geräusche durch ein Nachlassen der Muskelspannung der oberen Atemwege, sodass es zu einem flatternden Effekt der entsprechenden Gewebsbereiche kommt. Auch das Rauchen kann ein Schnarchen auslösen.
Wann zum Arzt?
Führt das Schnarchen zu einer regelmäßigen Unterbrechung des Nachtschlafes, kommt es zu einer starken Belastung des gesamten Organismus. In schweren Fällen drohen dadurch nach einiger Zeit Ausfallerscheinungen einzelner Organe. Ein Arzt muss konsultiert werden, sobald sich der Betroffene am Tag unausgeglichen oder übermüdet fühlt. Es kommt zu Konzentrationsschwächen, einer herabgesetzten Wahrnehmung und Reaktionsverzögerung. Da das Leistungsniveau herabgesetzt ist, steigt das allgemeine Unfallrisiko und berufliche Probleme können auftreten. Ein Arztbesuch ist notwendig, um die Ursache für das Schnarchen zu ermitteln.
Kommt es zu einem Aussetzen der Atmung, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Durch den Sauerstoffmangel im Organismus muss das Herz stärker arbeiten. Das führt zu einer Überbeanspruchung des Herzmuskels und lässt das Risiko eines Herzinfarkts ansteigen. Das Schnarchen kann auf Entzündungen im Rachen hindeuten. Treten Halsschmerzen, Schnupfen oder Husten auf, sollte ein Arzt konsultiert werden. In vielen Fällen handelt es sich um einen Befall von Viren oder Bakterien, der behandelt werden muss.
Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers können das Schnarchen verursachen. Ein Arzt ist aufzusuchen, sobald es zu weiteren Beschwerden wie das Zähneknirschen kommt. Schwellungen in der Nase oder im Rachenbereich können das Schnarchen auslösen. Es ist ratsam einen Arzt zu konsultieren, sobald das Schnarchen über mehrere Wochen anhält.
Diagnose und Verlauf
Die diagnostischen Verfahrensweise, welche beim Schnarchen angewendet werden, sind überaus vielgestaltig und werden daher unter dem Begriff Schnarchdiagnostik zusammengefasst. Bei der modernen Diagnostik des Schlafens werden insbesondere verschiedene Etappen nacheinander absolviert.
Diese basieren auf einer Untersuchung der Atemwege und deren Funktionstüchtigkeit durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt, einen als Schlaf-Apnoe Screening bezeichneten Untersuchungskomplex und letztendlich die Schlafendoskopie. Je nachdem, um welche Untersuchungsvariante es sich handelt, können die Ergebnisse durch spezielle Geräte aufgezeichnet werden, welche nachts getragen werden.
Durch eine im stationären Schlaflabor unter Beobachtung durchgeführte Maskenatmung während des Schlafes, kann das Schnarchen ebenfalls sicher festgestellt werden. Das Schlaf-Apnoe Screening umfasst beim Schnarchen die Kontrolle des Pulses und des Sauerstoffgehaltes des Blutes, die Motorik der Atemmuskulatur und die Beurteilung der beim Schnarchen entstehenden Laute.
Komplikationen
Schnarchen steht im Zusammenhang mit eine Reihe von Beschwerden. Zunächst beeinträchtigt starkes Schnarchen die Qualität des Schlafes und kann somit zu Müdigkeit, Erschöpfungszuständen und Konzentrationsschwierigkeiten am nächsten Tag führen. Dadurch steigt das Risiko für Unfälle im Straßenverkehr. Ein schlechter Nachtschlaf wirkt sich zudem negativ auf das gesamte Wohlbefinden aus und erhöht den Stresspegel. Dadurch wird langfristig auch das Herz-Kreislauf-System stark belastet. Regelmäßige Schnarcher sind anfälliger für Herzerkrankungen, Schlaganfälle und die Entstehung einer Schlafapnoe.
Übermäßiges Schnarchen führt außerdem zu einer Austrocknung der Schleimhäute im Mundraum und kann das Karies-Risiko erhöhen. Unbehandelt kann es zu weiteren Komplikationen kommen, die von der Ursache und Intensität des Schnarchens abhängen. Bei der Behandlung von Schnarchen treten selten Komplikationen auf. Ein chirurgischer Eingriff kann Nachblutungen und vorübergehende Schluckbeschwerden hervorrufen, während die medikamentöse Behandlung Allergien und Unverträglichkeiten aktivieren kann. Operativ entfernte Mandeln können nach einiger Zeit wieder nachwachsen und mitunter zu stärkerem Schnarchen und weiteren Komplikationen führen.
Behandlung und Therapie
Gegen das Schnarchen werden neben den schulmedizinischen Therapien ebenfalls die heilkundlichen und homöopathischen Varianten sowie einige bewährte Hausmittel empfohlen. Die Wirkung und der erzielbare Erfolg dieser Varianten hängen jedoch immer von den Auslösern und dem Ausmaß des Schnarchens ab. Recht gute Behandlungsmethoden, die insbesondere auf die verschiedenen individuellen Aspekte beim Schnarchen eingehen, bieten die zeitgemäßen Schnarchtherapien.
Ein Fundament der Behandlung gegen das Schnarchen stellen bewährte Medikamente dar. Die Arzneistoffe werden in der Regel lokal verabreicht. Das bedeutet, dass die Wirkstoffe in den Gaumen injiziert werden. Diese werden gegen das Schnarchen eingesetzt, welches durch eine Behinderung der Atmung durch die Nase entsteht. Lösen anatomische Faktoren wie eine Volumenzunahme der Gaumenmandeln oder Tumore im Nasen-Rachenraum ein Schnarchen aus, können diese operativ beseitigt werden.
Sind entzündliche Prozesse in der Kieferhöhle die Ursachen für das Schnarchen, erfolgt eine Verabreichung von Antibiotika. Eine weitere Linderung des Schnarchens kann durch entzündungshemmende und schleimlösende pharmazeutische Produkte erreicht werden. Eine Hilfe gegen das Schnarchen sind ebenfalls Schnarchpflaster und technische Geräte, welche ein Flattern des Gaumensegels verhindern.
Zu den weiteren operativen Maßnahmen gegen das Schnarchen gehören ein Vorpositionieren des Unterkiefers sowie spezielle Verlagerungen der Zunge und des Zungengrundes.
Vorbeugung
Die Schlafstätte sollte so beschaffen sein, dass eine Antischnarch-Position im Bett gewährleistet ist. Neben dem Tragen einer Schlafmaske kann auch die richtige Lage wichtig sein, um einem Schnarchen vorzubeugen. Werden spezielle Vorrichtungen verordnet, zu denen beispielsweise auch eine Gaumenspange gehört, sollte diese regelmäßig getragen werden, damit es nicht zum Schnarchen und damit verbundenen Komplikationen kommt.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Suttorp, N. et al.: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
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