Schleimbeutelentzündung - Ellenbogen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. Dezember 2018Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Zu den Varianten der Bursitis zählt die Schleimbeutelentzündung des Ellenbogens. Sie kann durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden.
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Was ist die Schleimbeutelentzündung des Ellenbogens?
Eine Form der Schleimbeutelentzündung (Bursitis) ist die Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen (Bursitis olecrani). Sie trägt auch die Bezeichnung Studentenellenbogen, weil der Ellenbogen beim Lernen häufig auf dem Tisch abgestützt wird, was mitunter eine Entzündung im Schleimbeutel zur Folge haben kann. Eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen verläuft oft sehr schmerzhaft und zeigt sich an der knöchernen Ellenbogenspitze.
Bei dem Knochenvorsprung, der umgangssprachlich als Ellenbogen bezeichnet wird, handelt es sich um den hinteren Teil der Elle (Ulna). Er ist in der Medizin als Olecranon bekannt. Zu finden ist der Olecranon am Übergang zwischen Ober- und Unterarm. Für den Schutz des Ellenbogens vor Überlastungen und äußeren Einflüssen sorgt ein Schleimbeutel, der eine geschlossene Einheit bildet. In dem Schleimbeutel befindet sich Synovialflüssigkeit. Durch unterschiedliche Einwirkungen besteht das Risiko einer Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen.
Ursachen
In manchen Fällen sind auch Bakterien für das Auftreten einer Schleimbeutelentzündung im Ellenborgen ursächlich. Diese gelangen durch Schnittverletzungen oder chirurgische Eingriffe am Ellenbogengelenk in den Olecranon und lösen dort eine Entzündung aus. Darüber hinaus ist es möglich, dass die bakterielle Infektion sich weiter im Organismus verbreitet, was zu einer schweren Krankheit des Patienten führen kann. Bakterielle Entzündungen des Ellenbogenschleimbeutels zeigen sich jedoch deutlich seltener als nicht-bakterielle Entzündungen, die als harmlos eingestuft werden.
Als weitere Ursache einer Bursitis olecrani kommen bestimmte Grunderkrankungen wie Gicht oder Rheuma in Betracht. Treten die Schleimbeutelentzündungen im Ellenbogen wiederholt auf, besteht die Möglichkeit einer solchen Erkrankung als Auslöser. Bemerkbar macht sich eine Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen durch eine erhöhte Berührungsempfindlichkeit. Dies gilt besonders für Druck auf den Ellenbogen. Außerdem weist er eine Rötung sowie eine Schwellung an der Hinterseite auf. Auch beugende Bewegungen führen zu starken Schmerzen. In solchen Fällen ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Krankheiten
Diagnose und Verlauf
Die Diagnose einer Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen stellt der Arzt in der Regel recht schnell anhand der Krankengeschichte des Betroffenen sowie einer körperlichen Untersuchung. So weisen die typischen Symptome auf das Bestehen einer Bursitis olecrani hin. Eine weitere Untersuchungsmethode stellt die Sonographie (Ultraschalluntersuchung) des Ellenbogens dar. Dabei wird der Ellenbogen als Höhle, die mit Flüssigkeit gefüllt ist, sichtbar.
Im Rahmen der Anamnese überprüft der Arzt, ob möglicherweise bestimmte Grunderkrankungen als Auslöser für den entzündeten Schleimbeutel infrage kommen. Auf diese Weise kann er zudem falsche Behandlungsmethoden vermeiden. Findet eine Behandlung der Bursitis olecrani statt, nimmt die Entzündung meist einen positiven Verlauf. In manchen Fällen sind allerdings erneute Schleimbeutelentzündungen im Ellenbogen möglich.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung einer Bursitis olecrani richtet sich nach deren Ursache. Liegt eine nicht-bakterielle Schleimbeutelentzündung des Ellenbogens vor, gilt die Therapie als simpel. Im Anfangsstadium können auch Hausmittel wie kalte Umschläge sinnvoll sein, weil sie die Entzündung lindern und ihrer Verschlimmerung entgegenwirken. Außerdem muss der Ellenbogen konsequent geschont werden. Weiterhin lässt sich die Bursitis olecrani gut mit entzündungshemmenden Arzneimitteln wie Diclofenac oder Ibuprofen behandeln, deren Gabe in Form von Salben oder Tabletten erfolgt.
Führen diese Behandlungsmethoden nicht zur gewünschten Besserung, erhält der Patient Injektionen mit Kortison. Handelt es sich um eine septische Schleimbeutelentzündung des Ellenbogens, kommen Antibiotika zum Einsatz. Diese werden im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs innerhalb des Ellenbogens platziert und einige Tage danach wieder entfernt. Bei einer schwerwiegenden septischen Bursitis olecrani oder häufig auftretenden Rückfällen ist ebenfalls eine Operation erforderlich. Dabei kann der Arzt eine Punktion vornehmen, bei der das Ablassen der infektiösen Flüssigkeit stattfindet.
Um Komplikationen wie Infektionen entgegenzuwirken, wird zumeist eine örtliche Antibiotikabehandlung durchgeführt. Die Entfernung des Schleimbeutels nimmt der Chirurg durch einen Schnitt unmittelbar über dem Ellenbogen vor. Nach der Operation bekommt der Patient zur Ruhigstellung des Ellenbogens eine Gipsschiene und muss den Arm schonen.
Vorbeugung
Um einer Schleimbeutelentzündung des Ellenbogens vorzubeugen, empfiehlt es sich, bei Schreibtischarbeiten die Ellenbogenrückseite nicht zu oft auf dem Tisch aufzustützen. Bei einer blutigen Verletzung des Ellenbogens sollte dieser gründlich desinfiziert werden, um eine Infektion zu vermeiden.
Quellen
- Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
- Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
- Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
- Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
- Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. Dezember 2018
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