Schleim im Stuhl

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Angst vor schwerwiegenden Erkrankungen wie Darmkrebs hat die Menschen mittlerweile dazu gebracht, auf Alarmsignale des Körpers zu achten. Dies gilt vor allem im Bereich des Magen-Darm-Trakts. Dazu gehören auch Symptome wie Schleim im Stuhl, die medizinisch abgeklärt werden sollten. Die Ursachen hierfür können weniger ernsthaft, aber auch in Krebserkrankungen begründet sein. Die Behandlung richtet sich grundsätzlich nach dem Auslöser.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Schleim im Stuhl?

Schleim im Stuhl ist meistens ein Hinweis auf eine ernstzunehmende Krankheit. Oft kommen noch Symptome wie Bauchschmerzen und Übelkeit hinzu.

Schleim im Stuhl kann in einer unterschiedlichen Farbe und Stärke auftreten. Bei manchen Betroffenen sind große Schleimmengen möglich. Manchmal scheint der Stuhl gänzlich umschlossen zu sein. In anderen Fällen wiederum tritt der Schleim nur vereinzelt als Auflagerung auf. In Bezug auf die Farbe kann der Schleim im Stuhl weißlich-grau, grün oder gelb sein.

Die Farbe kann hinsichtlich der Diagnosestellung gute Hinweise liefern. Ein gelber Schleim deutet beispielsweise auf Eiter hin und eine grünliche Verfärbung ist ein mögliches Anzeichen, dass eine bakterielle Infektion durch Salmonellen vorliegt. Der Arzt wird daher nach der Farbe des Schleims fragen, um geeignete Maßnahmen zur weiteren Diagnose einleiten zu können, zum Beispiel ein Stuhltest, eine Darm- oder Magenspiegelung etc. Damit können Erkrankungen wie Morbus Crohn oder im schlimmsten Fall Darmkrebs erkannt oder ausgeschlossen werden.

Ursachen

Die Ursachen für Schleim im Stuhl können sehr verschieden sein. Es ist stets wichtig, die Ursache hierfür zu ermitteln, da grundsätzlich die Gefahr besteht, dass eine ernsthafte Erkrankung dahinter steckt, beispielsweise Darmkrebs. Allerdings sind auch viele weitere Ursachen möglich, zum Beispiel eine chronisch-entzündliche Erkrankung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Infektionen usw. Daher sollte die Entwicklung einige Tage lang beobachtet werden, um zu überprüfen, ob sich die Konsistenz des Stuhls wieder verbessert und der Schleim im Stuhl verschwindet. Ist dem nicht so, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Der Schleim im Stuhl ist allein noch kein Symptom, das aussagekräftig ist. Der Arzt wird daher nach weiteren Anzeichen fragen, beispielsweise Magen-Darm-Schmerzen, Gewichtsverlust etc. Im Bereich der Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist eine Laktoseintoleranz möglich. Hier treten neben dem Schleim im Stuhl oftmals auch Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen auf. Bei der entzündlichen Darmerkrankung Glutenunverträglichkeit sind die Symptome neben dem Schleim ein starker Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen und eine Abgeschlagenheit. Zu den entzündlichen Darmerkrankungen, die zum Schleim führen können, gehört Morbus Crohn mit den Symptomen Schleim und Blut im Stuhl, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall.

Bei einem Reizdarm kommt es zu Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung, einer gesteigerten Gasbildung im Darm sowie hörbaren Darmgeräuschen. Bei der Erkrankung Colitis ulcerosa, bei der die Darmschleimhaut verletzt ist, kann es zu Schleim und Blut im Stuhl, Bauchschmerzen und Durchfall kommen. Auch bei Hämorrhoiden und Darmpolypen sind lokale Schleimabsonderungen und Stuhlschmieren möglich. Die schwerwiegende Erkrankung Darmkrebs führt zum okkulten Blut im Stuhl, einem unregelmäßigen Stuhlgang, Blähungen, einer Gewichtsabnahme sowie zum Teil zu starken Schmerzen.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

Schleim im Stuhl ist auf den ersten Blick keine besorgniserregende Krankheit. Dennoch kann dieses Symptom auch ein Anzeichen für ernstere Krankheiten sein, die definitiv von einem Arzt untersucht werden sollten. Einige Ursachen für Schleim im Stuhl sind völlig harmlos. Eine Nahrungsunverträglichkeit kann zum Beispiel eine Ursache dafür sein, warum sich Schleim im Stuhl des Betroffenen bildet. Allerdings sollte dieses Symptom nur wenige Tage andauern.

Eine Entzündung des Magen-Darm-Tracks kann ebenfalls zur Entstehung von Schleim im Stuhl beitragen. Durchfall, starke Bauchschmerzen oder Übelkeit können außerdem auch auftreten. Auch hier gilt: Tritt nach wenigen Tagen keine deutliche Besserung ein, so ist ein Arzt aufzusuchen. Nur durch eine ärztliche Untersuchung lassen sich schwere Erkrankungen frühzeitig erkennen und entsprechend behandeln.

Eine Entzündung der Darmschleimhaut kann ebenfalls für Schleim im Stuhl verantwortlich sein. Auch in so einem Fall ist zwingend ein Arzt aufzusuchen, da ansonsten starke innere Blutungen entstehen könnten. Spätestens wenn Blut im Stuhl zu erkennen ist, so ist ein Arztbesuch unumgänglich. Es kann sich um lebensgefährliche Verletzungen oder Infektionen handeln, die mit den entsprechenden Medikamenten behandelt werden müssen.

Diagnose und Verlauf

Wer sich rechtzeitig in eine ärztliche Behandlung begibt, erhöht grundsätzlich seine Heilungschancen ganz erheblich. Dies ist vor allem dann sehr wichtig, falls eine schwere Krankheit wie Darmkrebs für den Schleim im Stuhl verantwortlich ist. Bei Krebserkrankungen ist es zum Teil überlebenswichtig, dass sie möglichst im Anfangsstadium entdeckt und behandelt werden. Zunächst einmal wird der Arzt nach den Beschwerden fragen und im Anschluss die Entnahme einer Stuhlprobe veranlassen, um die Zusammensetzung zu analysieren. Dabei sagen die Konsistenz, Farbe sowie der Geruch des Stuhls viel über die Gesundheit aus.

Zusätzliche Analysen im Labor liefern exakte Werte. Zudem wird ein gesamtheitlicher Gesundheitscheck durchgeführt und Blut entnommen. Auch eine Ultraschalluntersuchung des Magen-Darm-Traktes und Blutuntersuchungen können Hinweise liefern. Das Abtasten des Darms ist ebenso eine übliche Untersuchungsmethode, um den Grund zu ermitteln. Bei bestehenden Unklarheiten, woraus der Schleim im Stuhl resultiert, können nur eine Darm- oder Magenspiegelung Aufschluss darüber geben, ob eine ernsthafte Erkrankung die Ursache für den Schleim im Stuhl ist. Manchmal sind auch beide Untersuchungen erforderlich. Durch eine Kombination der Untersuchungsmethoden kann meist die Ursache der Schleimbeimengung gefunden werden.

Komplikationen

Schleim im Stuhl ist meistens harmlos, kann aber auch auf eine schwere Erkrankung hindeuten. Wird die Ursache unzureichend oder zu spät behandelt, können im weiteren Verlauf diverse Komplikationen auftreten. Bleibt der veränderte Stuhl über einen längeren Zeitraum bestehen, kann der Schleim zu Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Magenschmerzen oder einer chronischen Verstopfung führen, die im Verlauf der Krankheit meist noch an Intensität zunimmt. Außerdem können sich kleine Risse an der Darmwand und am Schließmuskel bilden, die in der Folge etwa Hämorrhoiden und Entzündungen am Enddarm hervorrufen können.

Die chronische Reizung der Darmwand führt auf Dauer zu einer Schädigung der Darmschleimhaut und dadurch zu einer allgemeinen Schwächung des Darms. Schleim im Stuhl in Folge einer Infektionserkrankung kann in der Folge starke Schmerzen beim Stuhlgang und Diarrhö, aber auch Dehydration und Mangelerscheinungen hervorrufen. Des Weiteren besteht das Risiko, dass die erhöhte Schleimproduktion den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringt. Schleim im Stuhl, der in Verbindung mit ständigen Bauchkrämpfen, starken Blutungen oder Erbrechen vorkommt, deutet auf eine chronische Darmentzündung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, eine Darminfektion oder gar Darmkrebs hin.

Behandlung und Therapie

Da der Verdauungstrakt ein empfindliches Gleichgewicht ist, kann dieser nicht nur durch Erkrankungen, sondern auch durch äußere Reize gestört werden, zum Beispiel Stress. Wenn der Schleim im Stuhl erkannt wird, sollte in den ersten Tagen daher eine beobachtende Haltung eingenommen werden. Tritt keine Verbesserung ein oder die Beimengung des Schleims verschlimmert sich, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. Das Gleiche gilt, wenn weitere gesundheitliche Probleme hinzukommen, beispielsweise Magen- oder Darmschmerzen, Krämpfe, Erbrechen und stärkere Einblutungen.

Da der Schleim im Stuhl viele Ursachen haben kann, muss zunächst einmal der Auslöser gefunden werden, um eine geeignete Behandlung einleiten zu können. Die Grunderkrankung muss behandelt werden, denn nur dann ist es möglich, den Schleim im Stuhl dauerhaft zu beseitigen. Je nach ermittelter Ursache ist nicht unbedingt immer eine medikamentöse Therapie erforderlich. Stellt sich als Auslöser zum Beispiel eine Nahrungsmittelunverträglichkeit heraus, muss die Ernährung umgestellt werden. Werden die auslösenden Inhaltsstoffe vermieden, geht meistens ebenso die Produktion des Schleims im Stuhl wieder zurück.


Vorbeugung

Da in vielen Fällen die Ernährung die Ursache für den Schleim im Stuhl ist, ist eine Umstellung unumgänglich. Unverträglichkeiten führen zu Störungen der Darmflora. Zu viele fettige Speisen, vor allem Milchspeisen, können ebenso der Auslöser sein. Es ist empfehlenswert, vorübergehend als Vorbeugung auf Milchprodukte zu verzichten. Wenn die Ernährungsumstellung erfolgreich war, sollten die veränderten Essgewohnheiten beibehalten werden.

Der Darm benötigt für einen gesunden Stuhlgang zudem Ruhe. Wer im gestressten Zustand auf die Toilette geht, tut seiner Verdauung keinen Gefallen. Das Gleiche gilt, wenn der Drang aufgrund von Hektik zu lange unterdrückt wird. Daher ist es wichtig, dass genügend Zeit für einen entspannten Stuhlgang vorhanden ist. Ausreichend Bewegung ist ebenso wichtig, denn diese hält den Darm in Schwung und kann dazu beitragen, Schleim im Stuhl aufgrund von Erkrankungen zu vermeiden.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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