Migräne bei Kindern
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Migräne bei Kindern kann in jedem Alter mit und ohne Aura auftreten. Viele erwachsene Migräne-Patienten haben die ersten Erfahrungen mit dem Kopfschmerz im Kindesalter gemacht.
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Was ist Migräne bei Kindern?
Migräne bei Kindern sind echte Migräne-Kopfschmerzen in den Formen mit und ohne Aura, die bereits Kinder betreffen. Als Kinder werden dabei weiter gefasst Kinder und Jugendliche unter 18 bezeichnet, im engeren Sinne sind aber Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter gemeint. Die ersten Migräne-Kopfschmerzen treten bei vielen Patienten erstmalig im Kindesalter oder im frühen Jugendalter auf und kommen in mehr oder weniger häufigen Abständen immer wieder. Migräne bei Kindern deutet darauf hin, dass das Problem das ganze Leben bestehen wird.
Ursachen
Die Migräne ohne Aura ist zwar sehr unangenehm, gefährlich werden kann jedoch die Migräne mit Aura. Sie sieht kurzzeitige neurologische Störungen wie Doppeltsehen, Sprach- und Bewegungsstörungen nach sich und kann mit Schlaganfällen verwechselt sind. Vorgänge im Gehirn sind schon bei Migräne bei Kindern nicht weit vom Schlaganfall entfernt, da betroffene Hirnareale während der Migräne minderdurchblutet sind.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome der Migräne bei Kindern:
- Geräuschempfindlichkeit
Die erste Migräne bei Kindern kann für Eltern und vor allem fürs betroffene Kind sehr beunruhigend sein. Symptome und Verlauf ähneln denen der Erwachsenen. Das Kind entwickelt sofort oder nachgelagert starke Kopfschmerzen, kann licht- und geräuschempfindlich und plötzlich sehr müde werden. Übelkeit und Erbrechen, Nervosität und Angst kommen hinzu, gerade bei Migräne bei Kindern.
Kribbeln in den Gliedmaßen, verschwommenes oder anderweitig gestörtes Sehen, kurzzeitige Lähmungserscheinungen in allen Körperteilen, Ausdrucksschwierigkeiten und Bewegungsstörungen treten häufiger bei der Migräne mit Aura auf. Diese ersten, schlimmen Symptome verschwinden spätestens Stunden später, die Kopfschmerzen und Empfindlichkeit sowie bei Kindern die Müdigkeit können bis zu 72 Stunden bestehen. Migräne bei Kindern klingt wie bei Erwachsenen mit der Zeit von allein wieder ab.
Diagnose
Bei Verdacht auf Migräne bei Kindern wird wie beim Erwachsenen ein Kopfschmerz-Tagebuch angelegt. In dieses dokumentieren die Eltern Auftreten und Symptome des Kopfschmerzes. Anhand dessen kann der Neurologe ableiten, ob das zur Migräne passt und ob eine medikamentöse Behandlung notwendig ist. Weiterhin kann ein EEG Aufschluss bringen - umso mehr, wenn die Eltern ihr Kind bei Migräne sofort zum Neurologen bringen können. Zur Differentialdiagnose können bildgebende Verfahren angewendet werden, beispielsweise CT und MRT. Diese dienen meistens dem Ausschluss von Hirntumoren, die bei Kindern verhältnismäßig häufig auftreten können und ähnliche Symptome wie Migräne bei Kindern bewirken.
Behandlung und Therapie
Migräne bei Kindern ist nicht abschließend heilbar und kann nur symptomatisch behandelt werden. Da Kinder noch keine hochwirksamen Schmerzmittel bekommen sollten, wird zunächst in Zusammenarbeit mit dem Neurologen abgewogen, welche Medikamente in Frage kommen. Migräne bei Kindern tritt glücklicherweise meist selten auf, sodass für den Einzelfall einmalig ein Medikament gegeben werden kann.
Im Kindesalter reichen oft leichtere Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, frei erhältliche Kombinationspräparate dürfen Kindern jedoch nicht ohne vorherige Rücksprache verabreicht werden. Migräne-Medikamente wie Novaminsulfon oder Tryptophan werden bei Migräne beim Kind nur im äußersten Notfall gegeben. Der Hauptfokus der Behandlung eines Kindes bei Migräne dient der Erkennung der Trigger, die den Kopfschmerz auslösen. Diese gilt es zu vermeiden, damit Migräne auch im späteren Erwachsenenalter nicht unnötig häufig auftritt.
Während einer Migräne braucht das betroffene Kind unbedingt Ruhe im dunklen Raum, da die Migräne den Körper sehr belastet und beansprucht und das nicht unterschätzt werden darf - gerade beim Kind.
Vorbeugung
Zur Vorbeugung der Migräne sollte das Kopfschmerz-Tagebuch gewissenhaft geführt werden, um zu erkennen, welche Verhaltensweisen, Situationen und Trigger die Migräne ausgelöst haben könnten. Gelingt es, diese zu vermeiden, kann die Migräne beim Kind seltener auftreten.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Masuhr K., Masuhr, F., Neumann, M.: Duale Reihe Neurologie. Thieme, Stuttgart 2013
- Mattle, H., Mumenthaler, M.: Neurologie. Thieme, Stuttgart 2013
- Bewermeyer, H.: Neurologische Differenzialdiagnostik, Schattauer Verlag, 2011
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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