Magenpolypen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Magenpolypen werden Vorwölbungen der Magenschleimhaut bezeichnet. Es handelt sich dabei um Geschwülste bzw. Wucherungen, die gutartige Tumore sind. Diese Neubildung von Geweben im Magen kommt deutlich weniger häufig vor als bösartige Tumore. In der Regel treten sie bei Menschen auf, die älter als 60 Jahre sind. Seltener sind jüngere Menschen davon betroffen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Magenpolypen?

Magenpolypen verursachen meist starke Bauchschmerzen. Häufig kommen noch Übelkeit und Erbrechen hinzu.

Magenpolypen sind häufig nur sehr kleine Gewächse. Ihr Aussehen erinnert an Knospen und ist warzenartig. Manchmal können sie aber auch größere Ausmaße annehmen. In der Medizin wird bei den Magenpolypen zwischen der gestielten und ungestielten Form unterschieden.

In den meisten Fällen handelt es sich um Magenpolypen, die dem so genannten adenomatösen (drüsigen) Typ zugeordnet werden können. Bei diesen Polypen ist das Risiko auf Magenkrebs deutlich erhöht, sie gelten als Vorstufen von Krebszellen und sollten deshalb immer entfernt werden.

Ursachen

Warum es genau zur Entstehung von Magenpolypen kommt, ist noch weitgehend unbekannt. Sicher ist jedoch, dass ältere Menschen sehr häufiger Magenpolypen entwickeln, als jüngere. Bekannt ist, dass eine verminderte Produktion von Magensaft das Risiko für Magenpolypen enorm erhöht. Dies trifft vor allem dann zu, wenn der betroffene Patient gleichzeitig an Magenschleimhautentzündung leidet. Ebenso spielen erbliche Faktoren eine Rolle. Sind in der Familie schon einmal Magenpolypen aufgetreten, erhöht dies das persönliche Risiko ebenfalls Magenpolypen zu bekommen.

Aber auch Nikotin und Alkohol werden mir der Entstehung von Magenpolypen in Verbindung gebracht und nicht zuletzt auch die Ernährung. Eine fettreiche und ballaststoffarme Ernährung kann die Bildung von Magenpolypen begünstigen. Bei all diesen Faktoren handelt es sich aber nicht um direkte Ursachen. Es ist nicht eindeutig geklärt, dass diese Umstände Magenpolypen entstehen lassen. In der Fachwelt wurden lediglich mögliche Zusammenhänge entdeckt.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome der Magenpolypen:

Die Symptome bei Magenpolypen können zu sehr unterschiedlichen Symptomen führen. Diese können entweder gemeinsam oder nur vereinzelt auftreten und unterschieden sich auch stark ins ihrem Ausmaß. Dabei ist es schwierig, anhand der Symptome auf Magenpolypen zu schließen. Denn alle Symptome treten auch bei anderen Erkrankungen auf. In vielen Fällen leiden die Patienten häufig unter Völlegefühl und Appetitlosigkeit. Hinzu können Magenschmerzen, vornehmlich im Oberbauch kommen.

Auch Übelkeit und Erbrechen sind mögliche Anzeichen. Bluterbrechen und Teerstuhl kann ebenso auftreten. Diese beiden Anzeichen entstehen, wenn die Magenpolypen bluten. Es gibt aber auch durchaus viele Fälle, in denen Magenpolypen keinerlei Beschwerden verursachen. Besonders ganz am Anfang, also kurz nach der Entstehung des Polypen, hat der Patient keinerlei Symptome. Diese können erst dann einsetzten, wenn der Magenpolyp an Größe gewonnen hat.

Diagnose

Zunächst sollte ein ausführliches Gespräch zur Anamnese zwischen Arzt und Patienten geführt werden. Dabei sollte der Patient seine Beschwerden so ausführlich wie möglich schildern. In der Regel wird der Arzt weitere Untersuchungen durchführen bzw. anordnen, wie z.B. eine Magenspiegelung. Bei dieser Gastroskopie können Magenpolypen entdeckt und gleichzeitig Proben von ihnen entnommen werden. Im Labor kann das Gewebe dann genauer untersucht werden um eine Bösartigkeit der Gewächse auszuschließen. Früher wurde zur Diagnosestellung auch oft eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel durchgeführt. Dieses Verfahren findet heute aber nur noch selten Anwendung.

Behandlung und Therapie

Handelt es sich bei den Wucherungen tatsächlich um Magenpolypen, so werden diese in den meisten Fällen entfernt. Diese Entfernung kann im Rahmen einer Magenspiegelung stattfinden. In manchen Fällen können Magenpolypen aber auch verbleiben. Dies trifft dann zu, wenn sie dem Betroffenen keine Beschwerden bereiten und eine Gefahr für eine Verwandlung in einen bösartigen Tumor nicht gegeben ist.

Handelt es sich um große Magenpolypen, kann ein operativer Eingriff notwendig werden. Dabei wird die Bauchhöhle eröffnet und je nach Lage des Polypen auch ein Teil der Magenwand abgetragen bzw. entfernt. Da es verschiedenen Formen von Magenpolypen gibt, einmal solche, die völlig harmlos sind und andere, die sich in Krebs verwandeln können, ist eine genaue Abklärung immer dringend zu empfehlen. Sonst riskiert der betroffene Patient an Magenkrebs zu erkranken, der deutlich schwerer zu behandeln ist als Magenpolypen.

Zudem besteht bei Krebs immer ein großes Risiko zu sterben. Wer einmal Magenpolypen hatte, muss damit rechnen, dass sie erneut auftreten. Deshalb werden regelmäßige endoskopische Untersuchungen durchgeführt, um neue Magenpolypen frühzeitig zu erkennen. Diese Vorsorgeuntersuchungen sollte der Patient in seinem eigenen Interesse auch gewissenhaft wahrnehmen. Je früher Magenpolypen erkannt werden, umso einfacher ist in der Regel die Entfernung.


Vorbeugung

Da die Ursachen für die Entstehung von Magenpolypen noch nicht eindeutig geklärt sind, gibt es auch keine konkreten Maßnahmen zur Vorbeugung. Anzuraten ist aber, die möglichen Risikofaktoren wie Nikotin- und Alkoholkonsum, so wie eine fettreiche und ballaststoffarme Ernährung, zu meiden. Gesunde Ernährung gilt bei vielen Erkrankungen als eine Vorbeugungsmaßnahme.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können Polypen frühzeitig aufdecken und die Behandlung vereinfachen. Vor allem, wenn in der Familie schon Fälle mit Magenpolypen aufgetreten sind, sollte der Arzt auf diese Tatsache hingewiesen werden.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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