Jambú

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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In seiner Heimat Brasilien gilt Jambú nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als delikates Nahrungsmittel. Man verwendet seine Blätter und Blüten im Rohkost-Salat, bereitet sie als Gemüse zu oder würzt damit Eintöpfe. Der in Brasilien nur als Kulturpflanze vorkommende Jambú ist in Europa und Deutschland kaum bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Die getrockneten Blätter und Blüten des Jambú helfen bei der Wundheilung, rheumatischen Beschwerden oder als Tee bei einer Erkältung.

Jambú - botanisch Spilanthus oleracea - gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae) und ist in Deutschland unter der Bezeichnung Parákresse erhältlich. Wegen seines ungewöhnlichen Blütenkopfes wird das Gewächs im Volksmund "Husarenknopf" genannt. Die ein- oder mehrjährige krautige Pflanze ist ein Bodendecker, der höchstens 40 cm hoch wird. Seine zirka 5 cm langen weichen Blätter sind eiförmig oder oval und haben einen violett überlaufenden, eingekerbten Rand.

Jambú bildet von Mai bis Oktober einen körbchenähnlichen Blütenkopf von etwa 1 cm Durchmesser, der anfangs rötlich-braun ist und sich im Laufe der Zeit gelblich färbt. Zurück bleibt eine runde rote Stelle in der Mitte. Im späten Herbst entstehen aus den gelben winzigen Blüten nussähnliche Achänen-Früchte. Wer Jambú medizinisch nutzen möchte, sammelt von Juni bis Oktober Blüten und Laubblätter und trocknet sie in der Sonne. Jambú Blätter haben einen interessanten Geschmack: Sie schmecken kurz hintereinander süß, sauer und salzig und entwickeln auf der Zunge ein intensives Kräuter-Aroma. Dank des in ihnen enthaltenen Spilanthols prickeln sie auf der Zunge wie Brausepulver.

Vorkommen und Anbau

Heimat der traditionellen Heilpflanze Jambú ist Nord-Brasilien. Manche Wissenschaftler sind jedoch der Ansicht, dass sie aus Madagaskar stamme. Jambú kommt nur im Pflanzenanbau vor, der wegen der starken Frostempfindlichkeit der Pflanze nur in Brasilien durchgeführt wird. Die Pflanze bevorzugt sonnige, warme und windgeschützte Standorte mit feuchtem nährstoffreichem Boden. Wer sie in seinem Garten anbauen möchte, kann sich die Jambú Samen über Internet beschaffen und im Frühjahr im Tontopf vorziehen. Die Erde sollte immer feucht gehalten und der Bodendecker niemals weniger als 10 °C ausgesetzt werden. Überwintern lässt man ihn am besten im Innenraum oder Wintergarten. Die Blüten und Blätter des Jambú können fast das ganze Jahr über geerntet werden.

Anwendung und Wirkung

Jambú enthält viele ätherische Öle und wird daher gerne in der Aromatherapie eingesetzt. Außerdem sind in dem brasilianischen Heilkraut noch Scharfstoffe, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harze, Phytosterole, Cerotinsäure, Fett, Spilanthol und Spilanthen enthalten. Die vielen Heilwirkungen des Bodendeckers konnten durch diverse klinische Studien bestätigt werden. Medizinisch verwendet werden Blüten und zerkleinerte Blätter. Sie werden roh gekaut und entfalten im Mund-Rachenraum ihre besonderen entzündungshemmenden und schmerzlindernden Effekte.

Bei einem Brei-Umschlag werden zerquetschte Blätter und Blüten auf die schmerzende Hautpartie oder offene Wunde gelegt. Aus den getrockneten Blättern und Blüten kann man auch einen Jambú Heilkräuter Tee herstellen. Als Extrakt kommen die Jambú Wirk-Substanzen sogar in Salben gegen Sportverletzungen und in Mundwasser und Mund-Spray vor. Die Jambú Tinktur trägt man mit einem Wattebausch auf die entzündete Stelle auf. Sogar als homöopathisches Mittel kommt Jambú vor ("Spilanthes oleracea").

Es wird als Tabletten in der Potenz D4 und als Ur-Tinktur angewendet. Jambú hat eine schmerzlindernde, betäubende, immunstärkende, entzündungshemmende, speichelflussfördernde, hautglättende, antibakterielle, antivirale, antimykotische, verdauungsfördernde, adstringierende und fiebersenkende Wirkung auf den menschlichen Körper. Die gekauten Jambú Blätter haben denselben Effekt wie eine örtliche Betäubung, sodass der Patient Schmerzen im Mund-Rachenraum oder an den Zähnen weniger spürt.

Wogegen hilft Jambú?

  • Rheumatische Arthritis

Bedeutung für die Gesundheit

Jambú wirkt vor allem wegen des in ihm vorkommenden Spilanthol anti-entzündlich. Es ist zu etwa 1,2% in den frischen Blüten enthalten und tötet Mikroben und Insekten schnell ab. Die Gerbstoffe sind adstringierend: Sie ziehen die Kapillar-Blutgefäße zusammen, sodass die Blutung schnell gestoppt und die Wundheilung einsetzen kann. Außerdem desinfizieren die Jambú Wirkstoffe die Wunde effizient, sodass keine Krankheitserreger in sie eindringen können.

Als Extrakt in einer Gesichtssalbe hat Jambú hautglättende und fältchenreduzierende Eigenschaften. Daher verwendet man ihn bei alternder Haut auch gern als Anti-Aging-Mittel. Seine anti-entzündliche Wirkung zeigt sich bei Gicht und rheumatischer Arthritis. Die Scharfstoffe regen die Produktion von Magensäure und Speichel an und fördern so die Verdauung. Der betäubende Effekt wird beispielsweise bei Zahnschmerzen und kleineren oberflächlichen Verletzungen und Wunden genutzt.

Außerdem schützen Jambú Naturheilmittel vor Infektionskrankheiten, indem sie das Immunsystem stärken. Bei Erkältungen wirken sie fiebersenkend. Seine Fähigkeit, wirkungsvoll gegen Viren vorzugehen, nutzt man bei dem Einsatz gegen Herpes simplex Viren. Seine antimykotischen Qualitäten sind vorteilhaft, wenn es um die Beseitigung von Candida albicans, Soor, Fuß und Hautpilz geht. Darüber hinaus haben sich die Jambú Wirkstoffe noch bei der Behandlung von Prostata Beschwerden und Prostata Geschwüren bewährt.


Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
 

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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