Hausmittel gegen Unfruchtbarkeit bei Männern

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Es wird von Unfruchtbarkeit bei Männern gesprochen, wenn innerhalb eines Jahres bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr in den fruchtbaren Phasen (bei Frauen unter 35 Jahren) keine Schwangerschaft zu Stande kommt. Prozentual liegen die Ursachen bei Frauen und Männern gleich verteilt. Eine Lösung muss gemeinsam gefunden werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Unfruchtbarkeit bei Frauen?

Per Definition handelt es sich bei Unfruchtbarkeit der Frau um die Unfähigkeit, trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehr schwanger zu werden. Eine Unterscheidung erfolgt dabei in primäre Sterilität (Nichteintreten einer Schwangerschaft) und sekundäre Sterilität (Unfähigkeit, trotz möglicher Schwangerschaft ein lebensfähiges Kind auszutragen).

Auf eine sekundäre Sterilität deuten unter anderem mehrere Fehlgeburten hin. In Deutschland sind ungefähr 15 Prozent aller Paare ungewollt kinderlos, wenngleich die Dunkelziffer wohl höher liegt. In etwa 40 Prozent der Fälle liegt dabei eine Unfruchtbarkeit der Frau vor.

Wer ist betroffen?

Oft ist eine Sterilität nicht leicht zu erkennen. Mit dem Absetzen empfängnisverhütender Mittel dauert es bei vielen Paaren im Durchschnitt ein halbes bis ein Jahr bis zum Eintritt einer Schwangerschaft. Innerhalb der ersten zwölf Monate tritt weltweit bei jedem sechsten Paar keine Schwangerschaft ein, allerdings ist dies noch kein Grund zur Beunruhigung. Mit dem Frauenarzt sollte erst ein Gespräch geführt werden, wenn auch nach einem Jahr mit regelmäßigem und ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft eintritt. Meist sind die Auswirkungen einer Unfruchtbarkeit seelischer Natur, es kommt bei Paaren zu einer emotionalen Krise mit Gefühlen wie Traurigkeit, Selbstvorwürfen oder auch Wut. Die Partnerschaft muss starken Belastungen standhalten.

Ursachen

Die Ursachen einer Unfruchtbarkeit bei Frauen sind dabei sehr unterschiedlich. Unfruchtbarkeit unterliegt dabei bei jedem Menschen bestimmten Schwankungen, so dass selbst junge Paare aufgrund von Stress oder psychischen Belastungen keine Kinder bekommen. Hier kann sich die Fruchtbarkeit jedoch bei eintretender Entspannung wieder „erholen“.

Auswirkungen auf die weibliche Fruchtbarkeit haben jedoch auch Alkohol, Nikotin, Drogen sowie Umweltgifte. Bei starken Raucherinnen kann beispielsweise der Eisprung ausbleiben, ebenso wie bei starkem Alkoholkonsum sowie Drogenkonsum. Selbst Leistungssport und schwere körperliche Arbeit kann zu Unfruchtbarkeit bei Frauen führen. Weitere Ursachen können auch organisch bedingt sein. Dabei kommen angeborene oder auch im Laufe des Lebens erworbene Erkrankungen (z. B. Endometriose, Myome, Verwachsungen der Eileiter, Zysten, Geschlechtskrankheiten) oder Operationen in Betracht. Auch das Alter spielt natürlich eine Rolle: Mit zunehmendem Alter steigt auch das Alter der Eizellen, es kommt zu Störungen bei der Eizellreifung oder zu einer Gelbkörperschwäche.

Störungen im Hormonhaushalt (z. B. Fehlfunktion der Schilddrüse, viele männliche Hormone aufgrund von Übergewicht) können ebenso zu einer Unfruchtbarkeit der Frau führen, wie angeborene Fehlbildungen an den Eileitern oder auch eine immunologische Abwehrreaktion der Frau gegen die Spermien des Partners oder selten gegen die eigenen Eizellen.

Was ist Unfruchtbarkeit bei Männern?

Unfruchtbarkeit wird bei einem Mann dann diagnostiziert, wenn dieser trotz regelmäßigem ungeschützten Geschlechtsverkehr kein Kind zeugen kann. Die Unfruchtbarkeit beim Mann wird deshalb auch als Zeugungsunfähigkeit bezeichnet. Damit eine Befruchtung wahrscheinlich ist, sollte ein Milliliter Ejakulat wenigsten 20 Millionen Spermien enthalten. Die Zeugungsfähigkeit hängt aber nicht alleine von der Anzahl der Spermien ab. Diese müssen auch gesund, normal geformt und hinreichend beweglich sein. Darüber hinaus darf der Transportweg von den Hoden über die Nebenhoden und die Samenleiter nach Außen nicht blockiert sein.

Wer ist betroffen?

Damit ein Mann gesunde Spermien produzieren kann, muss das Hodengewebe intakt sein. Die Hoden können aber durch eine Reihe von Ursachen, die häufig schon im Säuglins- oder Kleinkindalter auftreten, geschädigt werden. Dies führt dann zu einer eingeschränkten Fruchtbarkeit als Erwachsener. Manche Ursachen für eine Zeugungsunfähigkeit sind auch angeboren, dazu zählt zum Beispiel der sogenannte Hodenhochstand. Weitere Risiken für die Zeugungsfähigkeit sind Verletzungen an den Geschlechtsteilen wie beispielsweise eine Hodentorsion.

Auch Operationen an der Prostata können die Fruchtbarkeit vermindern. Darüber hinaus kann Unfruchtbarkeit auch bei Männern auf einen gestörten Hormonhaushalt zurückzuführen sein. So kann eine Unterfunktion der Hoden dazu führen, dass zu wenig Testosteron produziert wird. In diesem Fall ist in der Regel nicht nur die Zeugungsfähigkeit eingeschränkt, sondern auch die Libido betroffen. Ein weiterer Risikofaktor sind genetische Anomalien wie das Klinefelter-Syndrom, bei dem der Mann zwei X-Chromosomen besitzt.

Des Weiteren können einige, auch an und für sich harmlose, Krankheiten zur Sterilität führen. Insbesondere Kinderkrankheiten, die mit hohem Fieber einhergehen, sind oftmals ursächlich für die Unfruchtbarkeit beim Mann. Eine Mumps-Infektion gilt in diesen Zusammenhang als besonderer Risikofaktor. Manchmal sind aber auch schwere Krankheiten wie Hodenkrebs bzw. die zur Behandlung eingesetzte Chemotherapie für die Unfruchtbarkeit verantwortlich.

Ist der Transportweg blockiert, liegt das häufig an einem verklebten oder durchtrennten Samenleiter, wofür eine Reihe von Faktoren ursächlich sein können. Dazu zählen neben Infektion, insbesondere mit Chlamydien, auch Verletzungen, zum Beispiel in Folge eines Leistenbruchs, sowie Zysten oder angeborene Fehlbildungen.

Ursachen

Aufgrund der sehr heterogenen Ursachen kann grundsätzlich jeder Mann von Zeugungsunfähigkeit betroffen sein. Die Samenqualität nimmt mit zunehmendem Alter aber kontinuierlich ab. Aus diesem Grund ist das Höchstalter für Samenspender auch auf 40 Jahre begrenzt. Bei Männern jenseits dieser Altersgrenze sind eine verminderte Samenqualität und eine dadurch eingeschränkte Fruchtbarkeit deshalb völlig normal und weit verbreitet.

Was hilft gegen Unfruchtbarkeit bei Männern?

  • Männer sollten während der ersten Woche nach dem Eintritt der Menstruationsblutung der Partnerin nur wenig mit ihr Geschlechtsverkehr haben. Denn dadurch wird die Spermienmenge erhöht und eine Befruchtung während der fruchtbaren Tage ist wahrscheinlicher. Doch eine vollständige Enthaltung ist nicht sinnvoll, da die Spermien, wenn sie länger als 8 Tage im Hoden verweilen, überaltert sind und die Chance einer Befruchtung sehr gering wird.

Während der fruchtbaren Tage der Frau (5 Tage um den Eisprung herum) ist vermehrter Geschlechtsverkehr zu empfehlen Doch sollte beachtet werden, dass die erste Ejakulation des Tages die meisten Spermien enthält. Bei der zweiten sind es erheblich weniger und die dritte Ejakulation besteht so gut wie nur noch aus Samenflüssigkeit. Eine gleich bleibende Spermaqualität ist vorhanden, wenn ca. alle 36 Stunden Geschlechtsverkehr ausgeübt wird.

  • Gegen Unfruchtbarkeit sollten Männer darauf achten, dass sie keine zu engen Slips, sondern besser Boxershorts tragen. Auch enge Jeans sind nicht förderlich für gesunde und viele Spermien, da sich die Wärme um den Hoden staut und die Samenproduktion dadurch vermindert wird. Nicht umsonst hängt der Hoden außerhalb unseres Körpers, da die Spermien es nicht sehr warm mögen.

Schnelle Hilfe bei Unfruchtbarkeit

  • Sehr langes Sitzen auf einem Fahrradsattel kann die Spermaproduktion ebenso vermindern, da der Hoden hierbei stark gequetscht wird.
  • Wer unter Unfruchtbarkeit leidet, sollte unbedingt mit dem Rauchen aufhören. Denn nicht nur das Rauchen während der Schwangerschaft der Frau kann bei dem Neugeborenen zu einer Fehl- oder Missgeburt führen, sondern auch das Rauchen beider Geschlechter während der Befruchtungszeit. Denn durch das Rauchen wird bei Männern die Qualität und Anzahl der Spermien verringert.
  • Genauso sollte bei Unfruchtbarkeit mit dem Trinken von Alkohol schnellstmöglich aufgehört werden, da es bei Männern die Ejakulation behindern kann.


Alternative Heilmittel

  • Ein alternatives Heilmittel gegen Unfruchtbarkeit bei Männern ist Zink. Durch diesen Mineralstoff wird der Testosteronspiegel erhöht, wodurch die Spermienanzahl und –qualität gesteigert wird. Der einzige Nachteil bei der Einnahme von Zink ist, dass es den Stoffwechsel von Kupfer stark beeinträchtigt. Aus diesem Grund sollten zu den täglichen 30 mg Zink auch 2 mg Kupfer eingenommen werden.
  • Ein weiteres Hausmittel gegen die Unfruchtbarkeit bei Männern ist Selen. Durch Selen wird die Spermienbeweglichkeit erhöht. Es können über 3 Monate 0,1 mg Selen am Tag eingenommen werden. Nach der dreimonatigen Einnahme sollte eine Pause für einen Monat eingelegt werden.
  • Ein weiteres natürliches Mittel, welches gegen die Unfruchtbarkeit bei Männern hilft, ist Vitamin C. Genauso gut wie dieses Antioxidants hilft auch Vitamin E. Durch Antioxidantien werden freie Radikale, die alle Zellen des ganzen Körpers angreifen, eingefangen. Auch Zellen der Spermien können durch freie Radikale zerstört werden, wodurch die Lebensqualität der Spermien rapide sinkt. Täglich sollten zweimal 1000 mg Vitamin C und ca. 250 mg Vitamin E, gleichzeitig zu den Mahlzeiten, eingenommen werden.

Weitere Informationen sind unter Impotenz zu finden. Wenn der Verdacht besteht, dass der Mann unfruchtbar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Es werden als erstes die Spermien auf ihre Gesundheit untersucht. Spermatogramme geben Aufschluss über Anzahl, Vollständigkeit und Geschwindigkeit der Spermien. Bei einem Arztbesuch wegen Unfruchtbarkeit ist es immer sinnvoll, dass beide Partner sich zusammen untersuchen lassen.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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