Hausmittel gegen Bluterguss
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
Sie sind hier: Startseite Hausmittel Hausmittel gegen Bluterguss
Bei dem einen reicht schon ein kleiner Stoß, andere müssen sich sehr stark stoßen, ehe ein Bluterguss entsteht. Durch einen solchen Stoß werden kleine Blutgefäße unter der Haut beschädigt und es tritt Blut aus den Kapillaren aus. Dadurch verfärbt sich die Haut. Es gibt verschiedene Hausmittel, die gegen einen Bluterguss ankämpfen.
Inhaltsverzeichnis |
Was ist ein Bluterguss?
Sammelt sich nach einer Verletzung Blut unter der Haut an und gerinnt, so spricht man von einem Hämatom oder Bluterguss. Das Blut tritt dabei aus den Adern in das Körpergewebe bzw. in eine Körperhöhle ein. Dabei entsteht eine Blutung ohne offene Wunde. Das Blut bleibt unter der Haut und kann nicht nach außen gelangen, sondern bildet unter der Haut einen blauen Fleck. Sofern Hämatome nicht in der Nähe lebenswichtiger Organe auftreten, sind Sie harmlos und werden nach einigen Tagen wieder abgebaut.
Zunächst verändert das Hämatom seine Farbe, bevor es dann ganz verschwindet. Je nach Auftreten des Blutergusses können verschiedene Arten unterschieden werden: Tritt das Hämatom direkt unter der Haut auf, so spricht man von einem subkutanen Bluterguss, während ein intramuskulärer Bluterguss innerhalb des Muskelgewebes entsteht. Ein periosteales Hämatom ist innerhalb der Knochenhaut zu finden.
Des Weiteren können Blutergüsse auch im Kopf auftreten, wobei man zwischen folgenden Formen differenziert: Epidurale Hämamtome sind Blutergüsse, die zwischen Knochenhaut des Schädelknochens und der harten Hirnhaut entstehen. Ein Bluterguss zwischen der sogenannten "Spinnengewebshaut" und der harten Hirnhaut wird als subdurales Hämatom bezeichnet, während man bei einem Bluterguss in der Hirnsubstanz von einem intrazerebralen Hämatom spricht.
Wer ist betroffen?
Blutergüsse treten ziemlich oft auf, erlebt doch jeder Mensch im Laufe seines Lebens einen Sturz, durch den in weiterer Folge ein blauer Fleck oder ein Hämatom auftritt. Laut einer Statistik des GBE des Bundes treten Blutergüsse häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Betroffen davon sind vor allem Personen unter 15 Jahren bzw. Personen, die über 65 Jahre alt sind.
Ursachen
Häufige Ursachen für einen Bluterguss sind Sportverletzungen wie beispielsweise Prellungen oder Unfälle. Durch Erschütterungen werden dabei die Blutgefäße beschädigt und das Blut tritt in eine Körperhöhle oder in das Gewebe ein. Manchmal kommt es auch ohne ersichtliche Ursache zu einem Hämatom, zum Beispiel bei Personen, die blutverdünnende Medikamente wie Phenprocoumon oder Acetylsalicylsäure einnehmen. Durch diese Medikamente wird die Blutgerinnung gehemmt, wodurch Blutungen begünstigt werden.
Manche Menschen leiden darüber hinaus an Blutgerinnungsstörungen und Blutergüsse treten bei ihnen besonders schnell auf. Ein Hämatom ohne erkennbare Ursache sollte genau beobachtet werden, da dahinter auch eine ernsthafte Erkrankung stecken kann. So können spontane Blutergüsse beispielsweise auf verschiedene Formen von Krebs wie zum Beispiel Leukämie hindeuten.
Was hilft gegen Bluterguss?
- Wenn ein starker Stoß auf das Bein oder den Arm erfolgt ist, ist es sehr hilfreich gegen einen Bluterguss eine enge Binde zu tragen. Durch den Druck tritt weniger Blut aus den Gefäßen.
- Sobald ein gestoßener Körperteil auf Herzhöhe gehalten wird, verringert sich der Blutstrom in das umliegende Gewebe. Bei starken Stößen an den Beinen oder am Fuß ist es sinnvoll sich für einen Moment hinzulegen.
- Nach etwa 24 Stunden ist Wärme ein Hausmittel gegen einen Bluterguss. Denn das angestaute Blut, welches für die hässliche Farbe verantwortlich ist, wird durch die Wärme leichter wieder weggespült. Auch hier sollte darauf geachtet werden, dass das Heizkissen oder die Wärmflasche keine direkte Verbindung zur Haut hat.
- Menschen, die unter Vitamin C-Mangel leiden, haben häufiger blaue Flecken. Zusätzlich können jeden Tag bis zu 1000 mg eines fertigen Vitamin-C-Präparates eingenommen werden.
Schnelle Hilfe bei Bluterguss
- Sobald es möglich ist, sollte die betroffene Stelle gekühlt werden. Am besten ist es, wenn jeder zuhause im Tiefkühlfach 1 oder 2 Kühlbeutel auf Vorrat hat. Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen und es tritt weniger Blut aus. Unbedingt immer ein Handtuch oder eine Haushaltsrolle zwischen dem Eispad und der Haut tragen, da sich sonst die Haut verbrennen kann. Außerdem sollte nach 10 Minuten eine 20minütige Pause eingelegt werden, ehe erneut gekühlt wird. Alternativ kann ein Waschlappen mit kaltem Wasser getränkt werden und auf die entstehende Beule oder den entstehenden Bluterguss gelegt werden.
- Ein anderes Hausmittel gegen Bluterguss ist Essig. Durch Essig wird der Blutfluss direkt unter der Hautoberfläche verstärkt und dadurch löst sich das Blutgerinnsel schneller. Etwa 2 Esslöffel warmes Wasser werden mit 1 Esslöffel Essig vermischt und auf den Bluterguss aufgetragen. Die Zaubernuss (Hamamelis) hat den gleichen Effekt.
Alternative Heilmittel
- Omas Hausmittel gegen Blutergüsse ist geriebene Petersilie. Durch Petersilie werden die Schmerzen gelindert und außerdem soll sie gegen Entzündungen helfen. Es wird in etwa eine Handvoll Petersilie zerrieben und auf dem Bluterguss verteilt. Anschließend wird eine elastische Binde um die betroffene Stelle gewickelt.
- Ein weiteres alternatives Heilmittel ist die Pflanze Arnika. Durch Inhaltsstoffe dieser Pflanzengruppe werden Entzündungen gehemmt und Schwellungen verringert. Mehrmals am Tag sollte Arnikagelee, erhältlich in Onlineapotheken und einigen Reformhäusern, auf die betroffenen Körperstellen aufgetragen werden.
- Johannisöl ist ein sehr bekanntes Wundheilmittel und hilft auch sehr gut gegen Blutergüsse. Durch den Inhaltsstoff Tannin trägt das Öl dazu bei, dass das Gewebe sich zusammenzieht und dadurch die Blutung verringert wird. Die Behandlung mit Johannisöl sollte sofort nach der Verletzung beginnen und dreimal am Tag wiederholt werden.
Ein weiteres alternatives Heilmittel ist das Enzym der Ananas, Bromelain. Durch dieses Enzym werden Proteine, welche bei Schmerzen und Entzündungen entstehen, zerstört. Bis zu 600 mg Bromelain werden jeden Tag 2 Stunden nach den Mahlzeiten eingenommen.
Weitere Informationen sind unter Bluterguss zu finden. Wenn ein Bluterguss auftritt, ohne, dass sich an dieser Stelle überhaupt verletzt wurde, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Außerdem sollte ein Arzt konsultiert werden, wenn durch einen Stoß ein Gelenk verletzt wurde und anschwillt oder Fieber hinzukommt.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Sie sind hier: Startseite Hausmittel Hausmittel gegen Bluterguss