Große Pupillen beim Kind
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Große Pupillen beim Kind zeichnen sich durch eine große Zahl an möglichen Ursachen aus. Zahlreiche Eltern sind beunruhigt, wenn sie bei ihrem Kind große bzw. erweiterte Pupillen feststellen. Denn gemeinhin wird eine Erweiterung der Pupillen trotz hellen Lichtverhältnissen zum Beispiel mit dem Missbrauch von Drogen assoziiert. Tatsächlich zählen diverse risikoreiche Gründe zu den potenziellen Ursachen für die Entstehung großer Pupillen beim Kind. Jedoch existieren auch viele harmlose Gründe dafür, dass Kinder große Pupillen aufweisen.
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Was sind große Pupillen beim Kind?
Grundsätzlich stellen große Pupillen im Regelfall eine Reaktion bzw. Anpassung (medizinische Bezeichnung Akkommodation) des Auges dar. Mit der Vergrößerung der Pupillen versucht sich das Auge an dunkle Lichtverhältnisse anzupassen.
Durch die Vergrößerung oder Verkleinerung der Pupillen beeinflusst das Auge die Menge des Lichts, das auf die Netzhaut trifft. Somit steuert das Auge, wie die Umgebung wahrgenommen wird. Treten große Pupillen beim Kind jedoch unabhängig von den umgebenden Lichtverhältnissen auf bzw. widersprechen diesen, werden viele Eltern stutzig und besorgt.
Denn wenn große Pupillen bei Kindern keine Reaktion auf Dunkelheit sind, liegt die Ursache in einem anderen Bereich. Den ursächlichen Grund für die Erweiterung der Pupillen beim Kind zu identifizieren, ist an dieser Stelle die Herausforderung.
Neben der natürlichen Akkommodation des Auges stellen auch Drogenkonsum, Verletzungen im Bereich des Kopfes, Tumoren, Vergiftungen oder neurologische Störungen potenzielle Ursachen für die Vergrößerung der Pupillen beim Kind dar.
Ursachen
Grundsätzlich existieren zahlreiche Krankheiten, Verletzungen oder Vergiftungen, die mit großen Pupillen einhergehen. In einigen Fällen ist es schwierig, den tatsächlichen Grund herauszufinden. Entsprechend der Ursache hat sich auch die anschließende Therapie zu richten, falls diese notwendig ist. Eine mögliche Ursache für große Pupillen beim Kind sind zum Beispiel psychische Erregungszustände. Dazu können sowohl positive Emotionen wie etwa Freude oder Neugier als auch negative wie Stress zählen. Diverse Studien zu dem Thema kommen zu dem Ergebnis, dass große Pupillen beim Kind in einigen Fällen vor allem eine Reaktion auf positive Gefühle sind. Wenn das Kind beispielsweise im entsprechenden Moment sehr aufmerksam ist, zeigt sich dies unter Umständen in erweiterten Pupillen.
Die Zahl weniger harmloser Gründe für große Pupillen beim Kind ist jedoch deutlich größer. Möglich ist zum Beispiel eine Erweiterung der Pupillen durch bestimmte Arzneimittel. Dazu gehören etwa spezielle Augentropfen, sogenannte Mydriatika, welche die Pupillen absichtlich vergrößern. Sie kommen beim Augenarzt zum Einsatz, um das Auge leichter untersuchen zu können. Die Wirkung hält etwa eine Stunde an, wobei darauf zu achten ist, dass die Netzhaut nicht durch einen zu starken Lichteinfall geschädigt wird.
Darüber hinaus existieren zahlreiche Medikamente, die große Pupillen beim Kind als Nebenwirkung verursachen. Hinweise hierzu finden sich in der jeweiligen Packungsbeilage. Außerdem informiert in der Regel der behandelnde Kinderarzt über die potenziellen Nebeneffekte.
Auch einige Vergiftungen führen zu großen Pupillen beim Kind. Möglich sind etwa Vergiftungen durch chemische Substanzen oder auch Pflanzen. Eine große Gefahr stellt beispielsweise die Tollkirsche dar, die von einigen Kindern gegessen wird und zu lebensbedrohlichen Zuständen führt. Auch der Stechapfel sowie diverse Arten von Pilzvergiftungen verursachen erweiterte Pupillen beim Kind. Chemische Stoffe mit pupillenerweiternder Wirkung sind etwa Chloroform oder Benzol.
Außerdem führen Beeinträchtigungen des Kranialnervs sowie ein gesteigerter Augeninnendruck mitunter zur großen Pupillen beim Kind. Wenn sich die erweiterten Pupillen gemeinsam mit Störungen der Sprache und Bewegung zeigen, handelt es sich womöglich um einen lebensbedrohlichen Notfall. Grundsätzlich gehen auch Tumoren im Gehirn, Gehirnaneurysmen oder Schlaganfälle mit großen Pupillen einher. Ebenso erweitern zahlreiche Drogen die Pupillen, zum Beispiel Kokain, Cannabis oder LSD.
Krankheiten
- Neurologische Störungen
Diagnose und Verlauf
Sind keine offensichtlichen Ursachen für die großen Pupillen beim Kind, zum Beispiel Dunkelheit, Freude oder Stress, zu identifizieren, so empfiehlt sich die Konsultation eines Arztes. Dabei ist der Kinderarzt in der Regel der erste Ansprechpartner, der den Patienten gegebenenfalls an einen Augenarzt überweist. Auf diese Weise sind ernsthafte Gründe für die erweiterten Pupillen zu diagnostizieren. Wichtig ist hierbei die Anamnese bzw. die Erörterung der Krankengeschichte. Zudem spielen die klinischen Symptome eine zentrale Rolle. Begleitsymptome weisen zum Beispiel auf bestimmte Medikamente, Drogen oder Vergiftungen hin. Vergiftungen gehen beispielsweise mit Ohnmacht, Halluzinationen oder Krämpfen einher.
Behandlung und Therapie
Die Therapie von großen Pupillen beim Kind orientiert sich in erster Linie an der zu Grunde liegenden Ursache. Sind Medikamente der Grund für die Erweiterung der Pupillen, ist das Absetzen der entsprechenden Arzneimittel abzuwägen. Vergiftungen sind dringend im Rahmen der Notfallmedizin zu behandeln, da sie oftmals eine reale Lebensbedrohung für das betroffene Kind darstellen. Liegt die Ursache in einem Gehirntumor, sind entsprechende chirurgische Eingriffe und weitere therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Bei harmlosen Gründen für die großen Pupillen beim Kind, etwa psychischen Erregungszuständen, besteht in der Regel kein Handlungsbedarf.
Vorbeugung
Harmlose Gründe wie zum Beispiel positive Erregung geben keinen Grund zur Besorgnis. Dementsprechend besteht hier auch keine Notwendigkeit zur Prävention. Vorsicht ist hingegen bei Vergiftungen durch Pflanzen, Pilze oder chemische Substanzen geboten. Hier hilft die Aufklärung des Kindes sowie die Lagerung von gefährlichen Stoffen außerhalb der Reichweite von Kindern.
Quellen
- Lang, G.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014
- Wutta, H.P., Brucker, K.: Theorie und Praxis der Augen-Akupunktur. Hippokrates Verlag, Stuttgart 2014
- Zervos-Koop, J.: Anatomie, Biologie und Physiologie: Ergotherapie Prüfungswissen. Thieme Verlag, Stuttgart 2013
- Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2012
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
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