Augentropfen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Augentropfen sind eine flüssige Darreichungsform von Medikamenten zur Behandlung von Augenerkrankungen. Sie werden ins Auge getropft und vermischen sich dort mit der Tränenflüssigkeit.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Augentropfen?

Menschen, die unter trockenen Augen leiden, nehmen zur Befeuchtung der Augen Augentropfen. Oft sind davon Kontaktlinsenträger betroffen.

Augentropfen beinhalten gelöste, flüssige Wirkstoffe und sind für die Anwendung am Auge gedacht. Sie werden in einer Flasche mit Pipette verkauft, mit deren Hilfe das flüssige Medikament tropfenweise dosiert und auf den Augapfel getropft werden kann. Die Augentropfen vermischen sich dann mit der ohnehin vorhandenen Tränenflüssigkeit im Auge und wirken topisch, also genau an der zu behandelnden Stelle. Ein häufiges Einsatzgebiet für Augentropfen ist die Augentrockenheit, die unter anderem durch das Tragen von Kontaktlinsen sowie als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten kann.

In diesem Fall helfen Augentropfen dabei, die Augen feucht zu halten und die Trockenheit zu verhindern. Gemeinsam mit Salben werden Augentropfen auch bei Infekten am Auge eingesetzt, etwa der Bindehautentzündungen. Der Vorteil besteht darin, dass nur die Augentropfen Kontakt mit der entzündeten Stelle haben und sie ansonsten nicht berührt wird. Da sich nicht jeder Patient am Auge anfassen möchte oder kann, vereinfachen Augentropfen die Behandlung zu Hause und verhindern, dass dadurch weitere Keime ins Auge geraten.

Wirkung und medizinische Anwendung

Augentropfen können jedes in Flüssigkeit lösliche Medikament beinhalten, das zur Behandlung der Augen eingesetzt wird. Sie werden beispielsweise bei Bindehautentzündungen verschrieben, um Antibiotika ohne weitere Berührung des Auges auf die Bindehaut zu bringen, aber auch bei rötenden, juckenden oder brennenden Augen nach Verletzungen oder Verätzungen mit chemischen Substanzen.

Derartige Augentropfen sind meist verschreibungspflichtig und werden nach eingehender Untersuchung durch einen Augenarzt angeordnet. Diesem stehen noch weitere Arten von Augentropfen für Untersuchungen zur Verfügung, besonders bekannt sind atropinhaltige Tropfen. Sie lähmen kurzfristig die Iris, sodass die Pupille mit Licht untersucht werden kann, wobei sie sich normalerweise durch Bewegung der Iris verengen würde.

Kontaktlinsenträger kennen weiterhin Augentropfen mit Wirkstoffen wie Hyaluronsäure, die helfen, die angegriffene Lipidschicht wieder herzustellen. Diese Schicht schützt das Auge vor Austrocknung und ist auch bei Menschen anfällig, die viel an Bildschirmen arbeiten. Entsprechende Augentropfen sind frei erhältlich und können bei Bedarf auch ohne Entfernung der Kontaktlinse benutzt werden.

Formen und Gruppen

Augentropfen unterscheiden sich je nach enthaltenem Wirkstoff. Augentropfen gegen Trockenheit der Augen enthalten Wirkstoffe wie Hyaluronsonsäure und Dexpanthenol, die die Augen beruhigen und sie vor weiterer Austrocknung schützen. Sie sind frei verkäuflich und dürfen regelmäßig angewendet werden. Verschreibungspflichtige Augentropfen enthalten beispielsweise antibiotische Wirkstoffe bei Infektionen der Hornhaut des Auges oder der Bindehaut. Bei den jeweiligen Augentropfen kann es sich um Emulsionen, Suspensionen oder eine ölige Lösung handeln, was wiederum vom Wirkstoff abhängig ist. In Augenarztpraxen finden sich hochwirksame Augentropfen, die meist für Untersuchungen des Auges zur Steuerung einzelner Funktionen gedacht sind.

Dosierung

Sofern Augentropfen keine vorgeschriebene Form der Dosierung haben, dürfen sie nach Bedarf eingesetzt werden. Kontaktlinsenträger oder Menschen, die viel vor dem Bildschirm arbeiten, wenden sie regelmäßig und immer dann an, wenn das Gefühl der Augentrockenheit zurückkommt. Augentropfen zur Behandlung von Erkrankungen wie der Bindehautentzündung, Hornhautreizung oder des Glaukoms liegen dagegen einem Behandlungsplan zugrunde und müssen über einige Tage oder Wochen täglich ein- oder mehrmalig ins Auge getropft werden.

Insbesondere bei Augentropfen mit antibiotischer Wirkung ist eine regelmäßige und unterbrechungsfreie Anwendung wichtig, da sich ansonsten wie bei jeder Antibiotika-Behandlung Resistenzen bilden können. Eine Überdosierung kann bei Augentropfen kaum passieren, wahrscheinlicher ist dagegen der Fall, dass nicht genug im Auge ankommt. Läuft zu viel Flüssigkeit am Auge vorbei, war die Dosierung des Tropfens wahrscheinlich zu gering und der Patient sollte noch einmal tropfen. Insbesondere bei verschreibungspflichtigen Augentropfen wird der Arzt eine Empfehlung zur Dosierung und Dauer der Anwendung aussprechen.

Pflanzliche, natürliche und pharmazeutische Alternativen

Alternativen zur Nutzung von Augentropfen bieten sich vor allem bei der Augentrockenheit an. Kontaktlinsen sind dafür bekannt, die Augen auszutrocknen, eine Brille dagegen tut das nicht. Wer länger am Bildschirm arbeitet, sollte ausgleichende Pausen einlegen und darauf achten, genug an die frische Luft zu gehen, was auch den Augen gut tut. Ein ausgiebiger Fernsehabend tut den Augen dagegen nicht gut. Augentropfen gegen leichte Entzündungen, insbesondere gegen Bindehautentzündung, lassen sich durch Hausmittel wie Kamillentee ersetzen. Dieser wird in Form eines getränkten Wattepads aufs geschlossene Auge gelegt und sollte einige Minuten einziehen dürfen, dann wird er wieder entfernt. Insbesondere bei leichten Infekten kann das genauso gut helfen wie Augentropfen.


Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Augentropfen haben in der Regel keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Sie wirken nur an der aufgebrachten Stelle und gehen in verschwindend geringen Mengen, wenn überhaupt, ins Blut über. Damit kommen sie mit anderen gleichzeitig eingenommenen Medikamenten wenig bis gar nicht in Berührung.

Augentropfen und eine gleichzeitig verwendete Augensalbe können sich allerdings gegenseitig beeinflussen, doch da sie meist gemeinsam verschrieben werden, wird der Arzt den Patienten hierüber aufklären.

Augentropfen gegen Augentrockenheit haben meist keine Nebenwirkungen, da sie auf sehr verträglichen Bestandteilen oder Inhaltsstoffen beruhen, die im Körper natürlich vorkommen. Augentropfen mit gelösten Wirkstoffen dagegen können zu Nebenwirkungen führen, die abhängig vom Medikament sind - auch hierzu sollte der behandelnde Arzt befragt werden.

Quellen

  • Aktories, K. et al.: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 12. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017
  • E. Burgis: Allgemeine und spezielle Pharmakologie. 3. Auflage, Elsevier GmbH, München 2005
  • Lüllmann, H. et al.: Pharmakologie und Toxikologie: Arzneimittelwirkungen verstehen - Medikamente gezielt einsetzen. 18. Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart 2016

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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