Große Kapuzinerkresse

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Große Kapuzinerkresse wurde wegen ihrer in zahlreichen klinischen Studien bewiesenen medizinischen Wirkungen 2013 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Schon die Inkas schätzten die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Pflanze und nutzten sie vor allem zur Behandlung von Wunden und als Schmerzmittel. Die Blätter und Blüten der Großen Kapuzinerkresse werden wegen ihres scharfen, leicht pfeffrigen Geschmacks in der Küche als Salat verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Definition und Vorkommen

Die Große Kapuzinerkresse wirkt wie ein natürliches Antibiotikum und kann somit zur Wundheilung eingesetzt werden.

Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) gehört zur Familie der Kapuzinerkressen-Gewächse (Tropaeolaceae). Die einjährige, nicht winterharte Pflanze gedeiht auch im Frei-Beet. Sie wächst mit Kletterhilfe nach oben und ansonsten als Bodendecker.

Die Pflanze hat runde mittelgrüne Blätter mit leicht gewellten Rändern. Sie haben eine wasserabweisende Oberfläche, werden bis zu 10 cm breit und stehen an niedrigen fleischigen Stängeln. Als Bodendecker wird die Große Kapuzinerkresse maximal 30 cm hoch.

Bietet der Gartenbesitzer ihr eine Kletterhilfe, können ihre Ranken 3 Meter hoch wachsen. Je nach Sorte hat die Pflanze rote, orangefarbene oder gelbe Blüten mit dunklen Flecken und unterschiedlichen Füllungen. Sie blüht von Mai bis Oktober. An der Blüten-Hinterseite befindet sich ein 3 cm langer, leicht gebogener Sporn, der an die Kapuzen von Mönchen erinnert - was der Pflanze ihren Namen gab. Die reifen Früchte enthalten drei einzelne kleinere Früchte, von denen jede je einen Samen hat.

Die Große Kapuzinerkresse bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit feuchtem, nicht zu nährstoffreichem Boden. Die alte Heilpflanze stammt ursprünglich aus Südamerika (Peru, Chile, Ecuador). Im 17. Jahrhundert wurde sie in Europa eingeführt. Die unreifen Samen und Knospen können in Kräuteressig eingelegt und als delikater Kapern-Ersatz verwendet werden. Sie haben wegen der in ihnen enthaltenen Senföle (Isothiocyanate) wie die Blüten und Blätter der Großen Kapuzinerkresse einen leicht bitteren Geschmack.

Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung

Die Große Kapuzinerkresse enthält das Senföl Glucotropaeolin, sehr viel Ascorbinsäure (Vitamin C)c, Flavonoide und Carotinoide. Bei den Senföl-Glycosiden handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, mit denen sich die Pflanze vor ihren Fressfeinden und schädigenden Mikroorganismen schützt. Sie haben antivirale, antibakterielle und antimykotische Eigenschaften und wirken wie Antibiotika. Die Große Kapuzinerkresse wird innerlich und äußerlich als Tee, Tinktur und Auflage angewandt.

Die intensivste gesundheitsfördernde Wirkung hat sie jedoch, wenn sie frisch gepflückt als Salat gegessen wird. Bei der innerlichen Anwendung sollte der Patient darauf achten, dass er das betreffende Präparat nur nach dem Essen und mit viel Flüssigkeit zu sich nimmt. Wer eine Große Kapuzinerkresse Kur durchführen möchte, nimmt das Naturheilmittel idealerweise nicht länger als höchstens 6 Wochen zu sich. Um sich den Arzneitee zuzubereiten, gießt er 1 TL frische zerkleinerte Blätter mit 1 Tasse heißem, jedoch nicht mehr kochendem Wasser auf und lässt ihn zugedeckt 10 bis 15 Minuten lang ziehen. Empfohlen wird der Konsum von 3 Tassen täglich. Die Tinktur ist auch im Fachhandel erhältlich. Dasselbe gilt für Kapseln, Tabletten und Press-Saft. Der Press-Saft wird aus frischen Blättern und Blüten gewonnen und ebenfalls dreimal täglich getrunken (empfohlene Gesamtmenge/Tag: 30 g).

Große Kapuzinerkresse wirkt immunstärkend, entzündungshemmend und hat außerdem einen allgemein stärkenden Effekt auf den Körper. Sie heilt offene Wunden und Verletzungen, steigert den Appetit und fördert die Verdauung. Da sie in äußerlicher Anwendung als mit Tee-Absud getränkte Auflage leichte Hautreizungen hervorruft, fördert sie zugleich die Durchblutung - ein Effekt, der vor allem bei leichten Sportverletzungen wie Prellungen und Verstauchungen zu einer schnellen Heilung führt.

Große Kapuzinerkresse Heilmittel werden normalerweise gut vertragen, sollten jedoch nicht angewandt werden, wenn der Patient eine Nierenerkrankung hat. Für Kinder und Säuglinge ist die alte Heilpflanze wegen ihres scharfen Geschmacks nicht geeignet. Bei gleichzeitigem Alkoholkonsum kann es zu Wechselwirkungen mit der Großen Kapuzinerkresse Präparat kommen.

Wogegen hilft die Große Kapuzinerkresse?

Bedeutung für die Gesundheit

Da die Große Kapuzinerkresse einen hohen Anteil an Vitamin C hat, bietet sie einen starken Schutz vor Infektionen und Entzündungen. Außerdem kann der Patient mit ihr eine schon bestehende Grippe, Erkältung, Bronchitis, Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung), Mandel und Blasenentzündung heilen. Besonders wirksam ist sie, wenn er sie zusammen mit frischer geriebener Meerrettich-Wurzel anwendet.

So kann der Patient sie beispielsweise sehr effizient gegen Infektionen mit Staphylokokken, Enterokokken, E. coli, Haemophilus influenzae und gegen Candida Mykose einsetzen.

Dank ihres antiseptischen Effekts eignet sie sich auch gut zur Heilung offener und sogar vereiterter Wunden und Verletzungen. Ihre Appetit anregende Wirkung wird vor allem von älteren Menschen geschätzt. Außerdem kann sie als leichtes Abführmittel, zur Behandlung von Menstruationsstörungen und Muskelschmerzen verwendet werden. Bei letzteren wirkt die Große Kapuzinerkresse in diesem Zusammenhang wegen seines Counterirritans-Effekts schmerzlindernd.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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