Gewöhnliche Mahonie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Gewöhnliche Mahonie ist ein Strauch, der schon von den indigenen Stämmen Nordamerikas wegen seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt wurde: Sie setzten und setzen ihn noch heute als Verdauungshilfe und allgemeines Stärkungsmittel ein. Der Strauch gelangte 1823 nach Italien und andere europäische Länder. In der traditionellen chinesischen Medizin wird die Gewöhnliche Mahonie seit mehr als 3000 Jahren erfolgreich zur Behandlung von Diabetes, Haut, Leberkrankheiten und Würmern eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Definition und Vorkommen

Die Wurzel der Heilpflanze Gewöhnliche Mahonie wirkt u.a. harntreibend und verdauungsfördernd.

Die Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium) ist botanisch den Berberitzen-Gewächsen (Berberidaceae) zuzuordnen. Benannt ist das Sauerdorngewächs nach dem US-amerikanischen Botaniker Bernard Mac Mahon. Der immergrüne Strauch hat an der Oberseite glänzende, dunkelgrüne randstachelige Blätter und kann 1,80 m hoch werden. Die Form seiner Blattspindeln ähnelt der der Europäischen Stechpalme. Sie sind lederhart, unpaarig gefiedert und mit etwa 13 Blättchen von maximal 8 cm Länge ausgestattet, die unten mattgrün sind. Ihr stark welliger Rand hat 10 bis 20 stachelige Zähne.

Im Winter zeigen die Blättchen oft eine attraktive bronzerote Färbung. Die Gewöhnliche Mahonie blüht von März bis Juni mit nach Honig duftenden gelben Blüten, die an 8 cm langen Blütenständen wachsen. Aus ihnen werden ab August kugelige blaue bereifte Beeren, die Heidelbeeren ähneln, aber sehr sauer sind. Sie enthalten mehrere braunrote Samen. Die Wurzelstöcke werden im Frühling und Spätherbst gesammelt, in kaltem Wasser gewaschen, in kleine Stücke geschnitten, getrocknet und in einer Dose aufbewahrt.

Das Verbreitungsgebiet der Gewöhnlichen Mahonie reicht vom Westen Kanadas bis zum US-Bundesstaat Oregon. In Europa werden gezüchtete Sorten in Stadtparks und Gärten angepflanzt. Der Strauch liebt halbschattige bis sonnige Standorte und ist sehr anpassungsfähig. Daher findet der Betrachter ihn auf feuchten und trockenen, durchlässigen, sauren bis schwach alkalischen Böden. Die sehr Vitamin C haltigen Beeren werden gesammelt und zu schmackhafter Mahonia-Konfitüre verarbeitet. Außerdem wird die Gewöhnliche Mahonie als Naturheilmittel und zum Färben von Stoffen eingesetzt.

Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung

Die Gewöhnliche Mahonie enthält Gerbstoffe, Berberin und andere Alkaloide, Vitamin C, Harze und Palmatin. Ihr Hauptwirkstoff Berberin kommt in der Wurzel höher konzentriert vor als in den Beeren. Medizinisch verwendet werden Wurzeln und Beeren. Die Wurzeln haben einen hohen Gehalt an Berberin, Oxycanthin, Berbamin und Proteinen. Die Gewöhnliche Mahonie wird innerlich in Form von Arzneitees und äußerlich als Salben-Beimischung und Umschläge eingesetzt.

Statt der früher häufig verwendeten Tinktur empfehlen Naturheilpraktiker standardisierte Fertigpräparate. Sie werden in der Apotheke als Berberitzen-Rinde und Mahonie-Wurzelextrakt angeboten. Zur Zubereitung des Tees werden Wurzel und Wurzelrinde verwendet. Tee und Gewöhnliche Mahonie Fertigarzneimittel wirken allgemein kräftigend, verdauungsfördernd, harntreibend, nierenstärkend, hautheilend, antiseptisch, entzündungshemmend, fiebersenkend, appetitanregend, schmerzstillend, blutdrucksenkend und gerinnungshemmend.

Als Gurgelmittel verwendet, hilft der Tee bei Halsentzündungen und Halsschmerzen. Bei zu hoher Dosis können oral eingenommene Gewöhnliche Mahonie Mittel leichte Vergiftungserscheinungen wie Durchfall und Erbrechen hervorrufen. Kindern unter 3 Jahren sollten keine Gewöhnliche Mahonie Naturheilmittel verabreicht werden.

Wogegen hilft die Gewöhnliche Mahonie?

Bedeutung für die Gesundheit

Mittel aus der Gewöhnlichen Mahonie stärken die Körperkonstitution und haben eine leicht abführende Wirkung. Sie regen die Nierenfunktion an und fördern die Ausscheidung von Harn, sodass Harnsteine und Harngrieß ausgeschwemmt werden. Außerdem fördert die gesteigerte Urin Ausleitung die Linderung von Rheuma und Gicht. Die antioxidative und antiseptische Wirkung von Berberin und seinen Verbindungen Berberinphosphat und Berberinsulfat ist entzündungshemmend und bekämpft so wirkungsvoll Magenschleimhaut- und Darmentzündungen, Lebererkrankungen und - besonders in Verbindung mit dem hohen Anteil an Vitamin C - Infektionen der Atemwege.

Um das Vitamin vollständig nutzen zu können, empfiehlt es sich, die Beeren in geringen Mengen roh zu essen und die Samen auszuspeien. Auch in getrockneter Form sind die Früchte noch stark vitaminhaltig und das ganze Jahr über einsetzbar. Der alte indianische Heil-Strauch hilft sogar gegen Schmerzen jeder Art. Auf Krebszellen wirkt dass in ihm enthaltene Berberin wachstumshemmend - so die Erfahrungen der Volksmedizin. Es senkt außerdem noch die Herzschlagfrequenz, den LDL Cholesterin-Wert und kann auch gegen Bluthochdruck verwendet werden.

Äußerlich als Salbe oder Umschlag aufgetragen, hilft es, Juckreiz zu lindern und leichte und mittlere Schuppenflechte, Akne, Schuppen auf der Kopfhaut sowie Augeninfektionen zu heilen. Für diesen Anwendungsbereich liegen sogar positive Befunde aus klinischen Studien vor. In der Homöopathie kommen ein Extrakt aus Rinde, Wurzel und getrockneten Zweigspitzen zum Einsatz.

Mahonia aquifolium wird als Urtinktur und als Globuli verabreicht. Von diesen nimmt der Patient, der an Hautausschlägen, Akne, Juckreiz, Gallen- oder Lebererkrankungen leidet, 3-mal täglich je 5 Globuli in D3 bis maximal D6. Außerdem helfen Gewöhnliche Mahonie Salben, die 3-mal pro Tag auf die Haut appliziert werden.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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