Dengue-Fieber

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Dengue-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die durch Moskitostiche ausgelöst werden kann. Das Dengue-Fieber ist in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet, in Europa gilt das Dengue-Fieber als "importierte Krankheit", die Reisende in betroffene Gebiete erwerben und mitbringen. Weltweit stecken sich pro Jahr etwa 100 Millionen Menschen mit dem Dengue-Fieber an; die Krankheit verläuft in der Regel komplikationslos.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Dengue-Fieber?

Stechmücken der Art Aedes-Moskitos übertragen durch ihren Stich die Dengue-Erreger.

Das Dengue-Fieber ist eine durch die Moskitoart Aedes ausgelöste Virusinfektion. Eine Dengue-Infektion verläuft ähnlich wie eine Grippe, also mit hohen Fieberschüben und starken Kopf- und Gliederschmerzen. Für Erwachsene verläuft die Infektion komplikationslos und verursacht keine späteren Folgen.

Tritt die Infektion bei Kindern oder Jugendlichen auf, so kann der Verlauf mit inneren Blutungen einhergehen, an denen Kinder oftmals versterben (Dengue-hämorrhagisches Fieber). Eine Infektion mit dem Dengue-Erreger ist in Deutschland meldepflichtig.

Ursachen

Als Ursache für das Dengue-Fieber kommt nur ein Stich von einem Moskito der Art Aedes aegypti und Aedes Albopticus in Frage. Durch den Stich von Mensch zu Mensch wird ein Dengue-Virus übertragen, der fortan für den Ausbruch des Dengue-Fiebers verantwortlich ist.

Insgesamt gibt es vier Subtypen (DENV 1-4) des entsprechenden Virus. Nach überstandener Infektion mit einem Subtyp ist der Patient gegen diesen Subtypen immun. Kommt es erneut zum Ausbruch von Dengue-Fieber, hat der Patient sich mit einem anderen Subtyp infiziert.

Weit verbreitet ist das Dengue-Fieber in den tropischen und subtropischen Gebieten Asiens, Afrikas und Mittelamerikas. In Europa, Nordamerika und Australien wird das Dengue-Fieber nur durch Reisende in besagte Gebiete eingeschleust (importierte Krankheit).

Wann zum Arzt?

Dengue-Fieber ist eine tropische Infektionskrankheit, die in der Regel durch Moskitostiche hervorgerufen wird. Die Symptome gleichen die einer Grippe, sodass das Dengue-Fieber oftmals auch mit einer gewöhnlichen Grippe verwechselt wird. Bei ersten Anzeichen einer fiebrigen Infektion sollte immer so schnell wie möglich ein entsprechender Arzt aufgesucht werden. Nur durch eine frühzeitige Behandlung kann das Dengue-Fieber überhaupt diagnostiziert werden. Wer früh genug einen Arzt aufsucht, der kann das Dengue-Fieber mit entsprechenden Medikamenten effektiv bekämpfen. Wer jedoch bei ersten Anzeichen auf einen Besuch beim Arzt verzichtet, der setzt sich natürlich einer großen Gefahr aus.

Die einzelnen Beschwerden werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit immens verschlimmern, sodass ein Besuch beim Arzt unausweichlich wird. Zu den besagten Krankheitsbildern zählt eine erhöhte Temperatur, Gliederschmerzen, Erbrechen, Übelkeit und starke Kopfschmerzen. Wenn diese Krankheitsbilder einzeln oder zusammen auftreten, dann sollte ein Besuch beim Arzt definitiv nicht auf die lange Bank geschoben werden. Andernfalls kann eine solche Infektion schwerwiegende Folgen haben, sodass sogar akute Lebensgefahr bestehen kann. Wer solche Komplikationen frühzeitig vermeiden möchte, der sollte bereits bei ersten Anzeichen einen Arzt aufsuchen.

Symptome und Verlauf

Mögliche Anzeichen von Dengue-Fieber:

Das Dengue-Fieber zeigt ähnliche Symptome wie eine Grippe. Innerhalb kurzer Zeit steigt das Fieber auf bis zu 40 Grad und wird begleitet von starken Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen. Auf der Haut zeigt sich ein roter Ausschlag, von dem nur das Gesicht ausgespart bleibt. Viele Infizierte leiden unter Schnupfen und Husten sowie Halsschmerzen. Nach etwa 3 bis 4 Tagen klingt das Fieber ab, um nach einem fieberfreien Tag wieder auf 40 Grad anzusteigen. Im Anschluss daran ist die Infektion überstanden.

Bei Kindern und Jugendlichen kann die Infektion schwerwiegend verlaufen. Der Allgemeinzustand verschlechtert sich nach einigen Tagen massiv, im Magen-Darm-Trakt kommt es zu inneren Blutungen. Der Kreislauf kollabiert, es droht eine Dehydration. Sinkt der Blutdruck rapide ab, so kann es zu einem schockähnlichen Zustand kommen mit Bluterbrechen, schwachem Puls, Teerstuhl und verstärktem Kälteempfinden. Viele Patienten, die den schockähnlichen Zustand erreichen, versterben.

Diagnose

Zeigen sich Symptome wie Fieber und der für das Dengue-Fieber typische Hautausschlag und ist der Patient zudem in einem der Risikogebiete gewesen, so kann der Mediziner die Diagnose Dengue-Fieber recht sicher anhand der äußeren Anzeichen stellen. Eine Bestimmung des Virus anhand einer Blutuntersuchung ist schwierig; ab dem achten Tag des Ausbruchs der Infektion hat der Patient jedoch Antikörper gegen das Virus gebildet, die nachweisbar sind. Infektionen mit dem Dengue-Fieber-Erreger sind in Deutschland meldepflichtig; ein Arzt wird daher in jedem Falle zur sicheren Diagnose einen entsprechenden Bluttest vornehmen.

Behandlung und Therapie

Dengue-Fieber wird symptomatisch therapiert, d.h. der Patient erhält Medikamente gegen die Symptome. Das Virus an sich kann nicht bekämpft werden. Der Arzt kann typische Erkältungs- oder Schmerzmittel verschreiben. Das Fieber sollte möglichst nicht medikamentös gesenkt werden, da der Körper zur nachhaltigen Bekämpfung der Infektion auf eine höhere Körpertemperatur angewiesen isr.

Typische Hausmittel wie kalte Wadenwickel zur Linderung der Beschwerden sind jedoch angezeigt. Der Patient muss viel trinken, um Organe möglichst wenig zu belasten. Aspirin® (Acetylsalicylsäure) sollte nicht eingenommen werden, da es die Blutgerinnung hemmt.

Verläuft das Dengue-Fieber schwerwiegend (Dengue-hämorrhagischen Fieber), so erhält der Patient zunächst eine Infusion gegen den Flüssigkeitsverlust. Über einen intravenösen Zugang wird der Patient außerdem mit Bluteiweiß versorgt.

Sind innere Blutungen aufgetreten, ist der Allgemeinzustand des Patienten sehr kritisch und droht ein multiples Organversagen, so wird der Patient intensivmedizinisch versorgt. Dengue-Fieber-Patienten sollten einige Tage strenge Bettruhe halten und sich auch nach überstandener Infektion einige Tage schonen.


Vorbeugung

Bisher gibt es keine Impfung gegen den Dengue-Fieber-Erreger. Wer auf eine Reise in betroffene Gebiete nicht verzichten kann, sollte während des Aufenthalts unbedingt Moskitostiche vermeiden.

Langärmelige Kleidung allein ist nicht ausreichend zum Schutz gegen Moskitostiche. Reisende sollten daher lange Kleidung zusammen mit einem wirksamen Moskitospray kombinieren, um sich möglichst gut vor den Stichen zu schützen. Ein guter Schutz sind auch Moskitonetze. Beim Kauf sollte unbedingt auf engmaschige Netze (< 1mm²) geachtet werden. Als zusätzlichen Schutz sollte das Netz mit Moskitospray besprüht werden.

Moskitos sind vornehmlich in der Dämmerung aktiv; in den frühen Abend- und Morgenstunden empfiehlt sich daher ein Aufenthalt in geschlossenen Räumen. In klimatisierten Räumen halten sich weit weniger Moskitos auf als in nicht klimatisierten Räumlichkeiten.

Quellen

  • Dilling, H. & Freyberger, H.J.: Taschenführer zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen, Huber Verlag, 6. Auflage 2012
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
  • Tölle, R., Windgassen, K.: Psychiatrie. Springer, Berlin 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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