Chronischer Schnupfen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. Oktober 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Von einem chronischen Schnupfen spricht man, wenn die Nase dauerhaft gereizt ist, die Nase ständig läuft und die typischen Symptome eines Schnupfens mehrere Wochen oder gar Monate anhalten. Dieser schließt sich meist an einen akuten Schnupfen an.
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Was ist chronischer Schnupfen?
Der chronische Schnupfen oder die Rhinitis, wie die Mediziner diesen nennen, ist die Begleiterscheinung einer Erkältung und kann in diesem Zusammenhang ebenso bei einer Allergie auftreten.
Vor allem in der kalten Jahreszeit erkranken unzählige Menschen an einem Schnupfen, der meist harmlos ist und innerhalb weniger Tage von selbst wieder verschwindet. Kehrt dieser jedoch ständig wieder zurück oder bleibt für einen längeren Zeitraum bestehen, spricht man von einer chronischen Rhinitis.
Ursachen
Wer eine besonders sensible Nase hat, reagiert auf diese unter Umständen mit einem chronischen Schnupfen. Abgase, Zigarettenrauch oder andere Reizgase können eine empfindliche Nase bereits reizen.
Häufig sind auch anatomische Veränderungen der Nase oder des Nasen-Rachenraumes der Auslöser für einen chronischen Schnupfen. Insbesondere Patienten mit einer krummen Nasenscheidewand sind häufig von einem chronischen Schnupfen betroffen.
Bei Kindern können Fremdkörper in der Nase der Auslöser für den chronischen Schnupfen sein. Nicht zuletzt können bestimmte Medikamente oder auch psychische Faktoren wie Stress einen chronischen Schnupfen auslösen. Zu den Medikamenten gehören unter anderem die Antibabypille oder auch Mittel gegen Bluthochdruck.
In sehr vielen Fällen steckt eine Allergie hinter einem chronischen Schnupfen. Besonders im Frühjahr leiden viele Menschen an einer immerfort laufenden Nase und geröteten Augen. Die in der Luft befindlichen Pollen sind dann der Auslöser. Nur in sehr seltenen Fällen sind bösartige Erkrankungen wie Tumore der Auslöser für einen chronischen Schnupfen.
Krankheiten
Wann zum Arzt?
Allergiker leiden oftmals über lange Perioden hinweg unter einem chronischen Schnupfen. Mit entsprechender Medikation kann dieser oftmals gut eingestellt werden und ist damit auch bei einem neuen Aufflammen nicht grundsätzlich einem Arzt vorzustellen. Betroffene sollten ihre Symptome dennoch gut beobachten, auch wenn die Rhinitis schon lange besteht. Gerade, wenn diese im Zusammenhang mit allergischen Reaktionen auftritt, besteht die Gefahr eines so genannten Etagenwechsels.
Dies bedeutet, dass der Schnupfen als lästige Reaktion der oberen Atemwege "eine Etage tiefer" wandert und Lunge und Bronchien angreift. So kann Asthma entstehen. Treten im Rahmen eines chronischen Schnupfens starke Hustenanfälle auf, sind diese mögliche erste Hinweise darauf. Das gilt insbesondere dann, wenn Husten im Rahmen der Rhinits bisher nicht bekannt war.
Immer wiederkehrende Hustenattacken und das Gefühl von phasenweise auftretender oder gar stärker werdender Luftnot machen einen Gang zum Arzt dringend nötig. Der Hausarzt, der idealerweise auch den chronischen Schnupfen seines Patienten kennt, ist dabei ein guter erster Ansprechpartner. Ergeben sich Hinweise auf beginnendes Asthma oder andere Bronchialerkrankungen, wird er an einen Pneumologen, einen Lungenfacharzt, übergeben.
Diagnose und Verlauf
Der chronische Schnupfen ist dadurch gekennzeichnet, dass die Nase ständig läuft beziehungsweise die Nasenatmung behindert ist. Die Nasenschleimhaut ist besonders im Bereich der Nasenflügel stark geschwollen. Zudem läuft Schleim in den Rachen, was wiederum einen Husten beziehungsweise ein Brennen im Hals zur Folge hat. Betroffene Patienten haben das Gefühl, sich ständig räuspern zu müssen.
Ebenso wie beim akuten Schnupfen können weitere Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen beziehungsweise eine allgemeine Abgeschlagenheit hinzukommen. Der Verlauf des chronischen Schnupfens hängt davon ab, wie schnell dieser behandelt wird. Unbehandelt wird dieser nicht so einfach wieder verschwinden wie ein akuter Schnupfen. Nach einer Schilderung der Symptome durch den Patienten wird der behandelnde Hals-Nasen-Ohren Arzt eine Untersuchung der Nase und der Nasennebenhöhlen vornehmen.
Eine Computertomographie wird unter Umständen durchgeführt, um Veränderungen wie Nasenpolypen feststellen zu können. Die Nasenspiegelung, die sogenannte Rhinoskopie, ermöglicht dem Arzt einen genauen Blick in den Rachenraum. Während der Untersuchung mit dem Nasenendoskop lassen sich auch eine schiefe Nasenscheidewand oder Tumore feststellen. Um Bakterien festzustellen, wird häufig ein Abstrich von der Nasenschleimhaut durchgeführt.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung des chronischen Schnupfens richtet sich nach dessen Ursache. Gegen die ständig laufende Nase helfen zunächst Nasensprays recht gut. Allerdings sollte man mit diesen sparsam umgehen, da sie bei zu häufiger Anwendung sogar einen chronischen Schnupfen begünstigen können. Immerhin trocknen diese Mittel die Nasenschleimhaut meist zusätzlich aus. Abschwellende Nasentropfen sollten nicht länger als eine Woche verwendet werden.
Grundsätzlich ist ein chronischer Schnupfen schwerer zu behandeln als ein akuter Schnupfen. Ist eine Allergie der Auslöser für den chronischen Schnupfen, gilt es, diese erfolgreich zu behandeln. Zu diesem Zweck muss allerdings zunächst hergefunden werden, welche Stoffe die Allergie auslösen. Nicht nur Gräser und Pollen können eine Allergie auslösen, sondern auch Hausstaubmilben oder Tierhaare.
Bei anatomischen Fehlstellungen müssen diese unter Umständen operativ korrigiert werden. Unmittelbar nach dem Eingriff bessern sich die Symptome bei den meisten Patienten merklich oder sind sogar ganz verschwunden. Wird der chronische Schnupfen nicht erfolgreich behandelt, kann er sich eventuell zu einer Nasennebenhöhlenentzündung oder einer Mittelohrentzündung entwickeln.
Vorbeugung
Bereits bei den kleinsten Anzeichen eines chronischen Schnupfens sollte man einen Hals-Nasen-Ohren Arzt aufsuchen, da sich unbehandelt schnell eine Mittelohrentzündung oder auch eine Entzündung der Nasennebenhöhlen entwickeln kann. Vor allem bei Kindern ist dies ratsam.
Quellen
- Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
- Suttorp, N. et al.: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
- Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 2. Oktober 2024
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