Tierhaarallergie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Tierhaarallergie macht sich bei Kontakt zu verschiedenen Tieren bemerkbar. Am häufigsten reagieren Menschen auf Katzen allergisch. Dabei sind nicht ausschließlich die Haare Auslöser der Beschwerden, sie resultieren ebenfalls aus Speichel, Kot und Urin.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Tierhaarallergie?

Unter einer Tierhaarallergie werden Überempfindlichkeitsreaktionen des menschlichen Körpers bei Kontakt mit Federn oder Haaren verschiedener Tiere bezeichnet. Diese können auf unterschiedliche Weise ausfallen und lassen sich nicht verallgemeinern. So nehmen sie zum Beispiel entweder eher einen milden Verlauf an oder einen so starken, dass die Anschaffung eines Haustiers nicht möglich ist. Generell leiden Betroffene unter Schnupfen und Niesanfällen. 40 Prozent der Allergiker reagieren mit Symptomen, sobald sie mit den Haaren eines Haustiers in Berührung kommen. Dabei kann die Allergie auf ein Tier beschränkt sein oder mehrere Arten übergreifen.

Auch Tierhaare können Erkrankungen auslösen.

Ursachen

Bei einer Tierhaarallergie sind es weniger die Haare selbst, die Beschwerden verursachen. An ihnen haften jedoch Rückständen von Allergenen wie sie im Speichel, Hautschuppen und Urin vorkommen. Die allergische Reaktion macht sich bemerkbar, sobald der Betroffene die Allergenen einatmet. Damit muss kein direkter Kontakt zwischen Mensch und Tier bestehen: bereits wenn ein Stall betreten wird, ohne dass sich das Tier in diesem befindet, entwickeln sich unter Umständen die typischen Symptome.

So werden die Allergene des Kots ebenso eingeatmet wie Haare oder Staubpartikel. Die besagten Stoffe können über die Nasenschleimhaut in den Körper gelangen. Der Organismus nimmt sie fälschlicherweise als Bedrohung wahr, denn es ist seine Aufgabe, potentielle Erreger unschädlich zu machen. Im Rahmen einer solchen Bestrebung arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren. Es werden Antikörper gegen den vermeintlichen Schädling produziert, woraus schließlich die Symptome resultieren. Generell gilt, dass jede Allergie nicht bereits seit Geburt besteht, sondern sich im weiteren Verlauf entwickelt, wodurch sie erworben wird.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome der Tierhaarallergie:

  • Niesanfälle
  • Fließschnupfen

Tierhaarallergien machen sich auf verschiedene Arten bemerkbar. Zunächst klagen Betroffene in der Regel über Niesattacken, Fließschnupfen, Nesselausschlag sowie gerötete Augen. Die Symptome und der allgemeine Zustand verschlechtern sich, wenn der Kontakt zum Tier erhalten bleibt. So kann das Auftreten von Asthma-Anfällen nicht ausgeschlossen werden. In seltenen Fällen führen diese aufgrund von verengten Atemwegen zu schwerer Luftnot.

Um eine Tierhaarallergie zu entwickeln, muss das entsprechende Tier nicht immer in der Nähe sein. Bei vielen Menschen kommt eine Allergie zustande, obwohl sie selber keine Haustiere haben. In einem solchen Fall ist die Diagnose nicht immer einfach und nimmt unter Umständen etwas mehr Zeit in Anspruch. Katzenhaare weisen einen starken Anteil an Allergenen auf. Allergiker reagieren häufig bereits mit Beschwerden, wenn sie Kontakt mit Nachbarn oder Freunden haben, die eine Katze halten.

Gleichzeitig verteilen sich die Allergene der Katze zügig. Auch wenn sie bereits seit einiger Zeit nicht mehr in den Räumlichkeiten wohnt, nimmt die Entfernung aller Spuren viel Zeit in Anspruch. Dabei existieren jedoch Unterschiede zwischen den verschiedenen Rassen, so dass die Symptome bei einigen Arten eventuell milder oder stärker ausfallen.

Diagnose

Eine Tierhaarallergie ist äußerlich meistens bereits gut durch die einsetzenden Symptome erkennbar. Dennoch sollte stets ein Arzt aufgesucht werden, damit dieser den Verdacht verifizieren oder gegebenenfalls widerlegen kann. So kann beispielsweise ein Hauttest oder Allergietest Aufschluss geben. Weiterhin ist es möglich, die Antikörper im Organismus zu überprüfen, spielen diese im Rahmen einer Allergie eine wichtige Rolle. Als sicherster Nachweis gelten Tests, in denen der Patient bewusst das Allergen vermeidet oder sich diesem aussetzt.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung besteht normalerweise aus einer Vermeidung des Kontakts mit dem Tier, gegen welches eine allergische Reaktion besteht. So sollten die Räumlichkeiten frei von Haustieren sein, die Beschwerden verursachen. Wer erst nach der Anschaffung des Tieres Symptome bemerkt, muss dieses nicht zwingend abgeben, insofern die Allergie keinen schwerwiegenden Zustand hervorruft. Zu diesen gehört zum Beispiel eine bewusste Hygiene im Umgang mit dem Tier. Nach dem Streicheln sollten sich die Hände mit Wasser und Seife gewaschen werden.

Insofern die Katze an die äußeren Umstände gewöhnt ist und keine größeren Straßen in der Nähe sind, kann diese zu einem größeren Teil draußen gehalten werden. Ansonsten gilt, dass das Schlafzimmer eine tierfreie Zone sein sollte. Die Tür sollte stets verschlossen bleiben und das Gebot strikt gegen das Haustier durchgesetzt werden. Die Abschaffung von Teppichen in der Wohnung verhindert, dass sich dort zu viele Haare festsetzen. Das Tier selber sollte häufig gekämmt und eventuell gewaschen werden, um das Risiko zu reduzieren.

Weiterhin kann ein Staubsauger helfen, der besondere Filtereigenschaften besitzt und dem es gelingt, sämtliche Haare zu entfernen. Dabei sollte er für ein wirkungsvolles Ergebnis jedoch täglich zum Einsatz kommen. In sehr schwerwiegenden Fällen, in denen die Allergie mit einer Verengung der Luftwege einhergeht, sollte die Abgabe des Tieres erwägt werden. Die betroffene Person sollte zudem eine Immuntherapie in Anspruch nehmen.

In der Regel lassen sich die meisten Allergien jedoch mit den genannten Vorsichtsmaßnahmen unter Kontrolle bringen, ohne dass die Trennung von dem geliebten Tier notwendig wäre. Wer dennoch weiterhin Probleme hat, kann seinen Haushalt auf Daunendecken, Filz, Pelz, Angorawolle von Kaninchen oder Ziegen und Schafwolle untersuchen. Die Materialien sind ebenfalls dazu in der Lage, hinter den Beschwerden zu stecken.


Vorbeugung

Eine Tierhaarallergie kann nicht effektiv vorgebeugt werden. Sie entsteht bei vielen Menschen auch dann, wenn gar kein Kontakt zum Tier existiert. Ohne ein erhöhtes Risiko für Allergien ist es nicht notwendig, aus Angst vor möglichen Allergenen auf ein Haustier zu verzichten. Wer sicher gehen möchte, kann vor der Anschaffung den Kontakt mit dem Tier im Tierheim suchen oder bei Bekannten, die das gewünschte Haustier pflegen.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
  • Suttorp, N. et al.: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
  • Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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