Chinesisches Spaltkörbchen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Chinesisches Spaltkörbchen wird die Schisandra-Beere bezeichnet. Die Kletterpflanze lässt sich auch als Heilkraut verwenden. Das Chinesische Spaltkörbchen (Schisandra chinensis) ist auch als Chinesischer Limonenbaum, Chinesische Beerentraube oder Wu Zei Li bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Definition und Vorkommen

Fernöstliche Heilpflanze - Chinesisches Spaltkörbchen (Schisandra chinensis).

Die asiatische Kletterpflanze zählt zur Familie der Sternanisgewächse (Schisandraceae) und entstammt der Gattung der Beerentrauben (Schisandra) oder Spaltkörbchen.

Bei dem Chinesischen Spaltkörbchen handelt es sich um eine Kletterpflanze, die eine Höhe von bis zu 8 Metern erreicht. Während in den Wintermonaten die Blätter der Schisandra-Beere abgeworfen werden, bleiben die Pflanzenstängel jedoch erhalten und verholzen sich mit der Zeit.

Die Blätter können bis zu 8 Zentimeter lang werden. In den Monaten Mai bis Juli zeigen sich die Blüten des Chinesischen Spaltkörbchens, bei denen zwischen weiblichen und männlichen Blüten zu unterscheiden ist. Zwischen Juli und September kommt es zur Entwicklung der Beerenfrüchte, die eine rote Farbe aufweisen. In dichten Trauben sind sie an den Stängeln zu finden.

Die Größe einer Beere beträgt rund 8 Millimeter. Beheimatet ist das Chinesische Spaltkörbchen vor allem in China. Doch auch in Korea und Japan ist es zu finden. Zu den bevorzugten Wuchsgebieten gehören in erster Linie die Amurregion, die Mandschurei, die Kurileninseln sowie Honshu und Hokkaido.

Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung

Die chinesische Kräuterkunde verwendet die Früchte des Chinesischen Spaltkörbchens für therapeutische Zwecke, da die Beeren über eine heilende Wirkung verfügen. Zu den Inhaltsstoffen der Heilpflanze gehören ätherische Öle sowie die Vitamine C und E. Im ätherischen Öl sind Chamigrenal, Ylangen, Sesquicaren sowie Alpha- und Beta-Chamigren enthalten. Die Samen des Chinesischen Spaltkörbchens verfügen über einen Lignangehalt von 7,2 bis 19,2 Prozent. So weist das Chinesische Spaltkörbchen eine krampflösende, stärkende, blutreinigende und regenerierende Wirkung auf. Außerdem verfügt es über ausgleichende und aphrodisierende Effekte.

Anwenden lassen sich die Schisandra-Beeren entweder in Form von Tee oder als getrocknete Früchte zum Kauen. Letztere Art erfreut sich größerer Beliebtheit. Als geeignete Dosis gilt eine Menge von 5 Gramm Beeren pro Tag. Dabei entfalten die Früchte des Chinesischen Spaltkörbchens einen speziellen Geschmack, dem die vier Richtungen Sauer, Süß, Bitter und Salzig sowie die Empfindung Scharf zugeschrieben werden. Bei diesen vier Geschmacksrichtungen und der Wahrnehmung Scharf handelt es sich um die fünf Elemente der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wie Wasser, Feuer, Erde, Holz und Metall. Allerdings wird der Geschmack der Beeren von vielen Menschen eher als unangenehm empfunden. Damit die Schisandra-Beeren ihre positive Wirkung entfalten können, sollten sie wenigstens 100 Tage hintereinander eingenommen werden.

Die Früchte des Chinesischen Spaltkörbchens lassen sich zudem als Tee darreichen. Dazu werden ein bis zwei Teelöffel der Beeren in abgekochtes Wasser gegeben. Nach dem Abseihen lässt sich der Tee in kleinen Schlucken einnehmen. Die empfohlene Dosis liegt bei ein bis drei Teetassen pro Tag.

Wogegen hilft das Chinesisches Spaltkörbchen?

  • Leberschwäche
  • Libidoverlust

Bedeutung für die Gesundheit

In China kommt das Chinesische Spaltkörbchen aufgrund seiner positiven Effekte auf die Gesundheit bereits seit langer Zeit durch die Traditionelle Chinesische Medizin zur Anwendung. Aber auch außerhalb von China wird die Heilpflanze mittlerweile sehr geschätzt. Wissenschaftlich bestätigt ist die schützende Wirkung der Schisandra-Beeren auf die Leber. Aus diesem Grund kommen sie bei einer allgemeinen Leberschwäche oder Hepatitis zur Anwendung.

Aber auch auf die Libido wirkt sich das Chinesische Spaltkörbchen positiv aus. Sowohl das männliche als auch das weibliche Geschlecht können von diesem Effekt profitieren. Es wird vermutet, dass die stärkende Wirkung der Schisandra-Beeren dafür verantwortlich ist. Die Beeren haben prinzipiell einen verjüngenden und stärkenden Effekt. Daher eignen sie sich ausgezeichnet zur Behandlung von Alterserscheinungen, Müdigkeit, Schwächegefühlen, Depressionen und Hautproblemen. Gleichzeitig hilft das Chinesische Spaltkörbchen aber auch gegen Schlaflosigkeit.

Verbessernd wirken sich die Schisandra-Beeren zudem auf das Gehör und die Seheigenschaften des Menschen aus. So lässt sich das Chinesische Spaltkörbchen sogar gegen Schwerhörigkeit einsetzen. Den Beeren wird weiterhin eine positive Wirkung bei der Behandlung von Krebserkrankungen nachgesagt. Allerdings gibt es bislang noch keine wissenschaftlichen Studien, die diesen Effekt bestätigen. Die Pflanze kann jedoch unterstützend im Rahmen einer Chemotherapie zum Einsatz kommen, um deren unangenehme Nebenwirkungen abzumildern.

Als sinnvoll gilt die Anwendung des Chinesischen Spaltkörbchens auch bei Heißhungerattacken. So wird durch den unangenehmen Geschmack der Schisandra-Beeren die Esslust reduziert. Die Traditionelle Chinesische Medizin greift auf das Chinesische Spaltkörbchen auch zum Ausgleich der Meridiane zurück. Dazu gehören Lungenmeridian, Herzmeridian und Nierenmeridian. Dabei kann die Wirkung je nach Bedarf sowohl stärkend als auch abschwächend sein.

Zu den weiteren Anwendungsgebieten der Schisandra-Beeren zählen die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Blasenentzündungen, Angstzustände, Herzrasen, Konzentrationsschwierigkeiten, eine Erkältung, Herzbeschwerden, Gedächtnisprobleme und Ekzeme. Außerdem lässt sich das Chinesische Spaltkörbchen in diesem Zusammenhang gegen Stress, Hautausschlag, Herzrasen, Durchfall, Erschöpfung, die Parkinson-Krankheit, eine Nierenbeckenentzündung und das Burn-out-Syndrom einsetzen.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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