Allgemeines Krankheitsgefühl
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. August 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Ein allgemeines Krankheitsgefühl ist ein subjektiv wahrgenommenes Empfinden eines Krankheitszustands. Er geht mit unterschiedlichen Symptomen oder Empfindungen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitverlust, Fieber und unspezifischen Schmerzen einher.
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Was ist allgemeines Krankheitsgefühl?
Unter einem allgemeinen Krankheitsgefühl kann sich jeder etwas vorstellen, der schon einmal eine Erkältung hatte. Beschrieben wird damit das subjektive Gefühl, nicht gesund zu sein, was sich durch verschiedene körperliche oder empfundene Symptome äußert. Typische Beschreibungen des Gefühls durch Patienten beinhalten Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen, Gliederschmerzen, Fieber oder als solche empfundene hohe Körpertemperatur, Kopfschmerzen und weitere Erscheinungen, die auf eine Erkrankung hindeuten.
Das allgemeine Krankheitsgefühl deutet in vielen Fällen auf die Entstehung einer Erkrankung hin, meist handelt es sich um einen Infekt. Es kann aber auch ohne körperlichen Grund entstehen und psychosomatischer Natur sein. Neben dem grippalen Infekt kann ein allgemeines Krankheitsgefühl von etlichen Erkrankungen ausgelöst werden, darunter hauptsächlich systemische Infektionserkrankungen mit Viren und Bakterien. Die Schwere des allgemeinen Krankheitsgefühls hat jedoch keine Aussagekraft über Schwere und Ausprägung der Grunderkrankung. Auch ist es kein spezifisches Symptom und kann auch nicht als alleinstehende Erkrankung behandelt werden. Bessert sich der Auslöser, verschwindet auch das allgemeine Krankheitsgefühl.
Ursachen
Bei Kindern sind das Windpocken, Masern und Magen-Darm-Viren, Erwachsene leiden an solchen Erkrankungen in der Regel seltener oder gar nicht mehr. Beim Erwachsenen kommen eher andere schwere Infekte wie die Grippe in Frage. Ein allgemeines Krankheitsgefühl ohne sichtliche Hinweise auf eine Infektion können auch mit der Psyche zu tun haben. Stress kann ein solches Empfinden auslösen - meist, wenn er ungewohnt hoch ist und lange andauert. In seltenen Fällen kann ein allgemeines Krankheitsgefühl auch auf ernste Erkrankungen hindeuten - je nachdem, welche anderen Symptome begleitend auftreten.
Zusammen mit Erscheinungen wie einer schweren Grippe kann es auf das Vorhandensein von HI-Viren hindeuten. Auch manche Krebserkrankungen gehen mit häufiger werdendem allgemeinem Krankheitsgefühl einher. Seltene Fälle sind auch Erscheinungen des allgemeinen Krankheitsgefühls bei Grunderkrankungen, bei denen es untypisch ist oder schlichtweg nicht in jedem Fall auftritt. Zahnschmerzen, Migräne oder vielfältige psychische Erkrankungen können ein allgemeines Krankheitsgefühl erscheinen lassen, der Patient wird es aber nicht sofort auf diese Ursache zurückführen können und vermutlich davon ausgehen, er neige zu häufigen leichten Infekten. Grundsätzlich kann fast jede Erkrankung ein allgemeines Krankheitsgefühl auslösen, denn erkrankt ist der Körper in jedem Fall und die Reaktionen des Immunsystems werden oft als Krankheitssymptome empfunden.
Krankheiten
Diagnose und Verlauf
Das allgemeine Krankheitsgefühl ist in der Regel eine kurzfristige Erscheinung und bessert sich schnell und spürbar nach der ersten Reaktion des Immunsystems. Dies ist zumindest dann der Fall, wenn es auf einen harmlosen Infekt zurückzuführen ist. Bei einer Grippe kann sich das Krankheitsgefühl länger halten - und auch bei anderen Ursachen. Liegt es beispielsweise am Stress, vergeht es zwar wieder, wenn der Stress abgebaut ist, es wird aber bei der nächsten Stresssituation wieder in Erscheinung treten.
Bei harmloseren Ursachen kann sich das Krankheitsgefühl auch verändern, also beispielsweise mit Gliederschmerzen beginnen und dann in Müdigkeit und Appetitlosigkeit übergehen, während die Gliederschmerzen verschwinden. Lediglich bei schweren Erkrankungen als Ursache kann sich das allgemeine Krankheitsgefühl anders entwickeln. Es kommt bei Krebserkrankungen beispielsweise eher schleichend und tageweise - dann aber immer öfter und spürbarer. Als Nebenwirkung meist hochwirksamer Medikamente hält das allgemeine Krankheitsgefühl ebenfalls so lange an, wie das Medikament eingenommen wird. Grundsätzlich gilt: Krankheitsgefühle, die einer Ursache zugeordnet wurden und länger als erwartet anhalten, bedürfen ärztlicher Abklärung.
Behandlung und Therapie
Ein allgemeines Krankheitsgefühl ist keine alleinstehende Erkrankung und kann als solche auch nicht behandelt werden. Je nach Ursache gibt es jedoch gute Therapiemöglichkeiten, die es Betroffenen ermöglichen, den Leidensdruck zu reduzieren. Am häufigsten entsteht ein allgemeines Krankheitsgefühl durch Infekte, die an sich harmlos, aber unangenehm sind. Mit abschwellenden Mitteln für Hals- und Nasenschleimhäuten, Hustenlösern und (Kopf-)Schmerztabletten lassen sich Erkältungssymptome wie ein allgemeines Krankheitsgefühl im Griff halten.
Sie werden zwar nur von den Medikamenten unterdrückt, jedoch bemerkt sie der Patient so nicht, bis sie durch die Arbeit des Immunsystems abklingen. Als Nebenwirkung hochwirksamer Medikamente kann ein allgemeines Krankheitsgefühl ebenfalls gut behandelt werden, wenn es beispielsweise im Rahmen einer Krebstherapie entsteht. Übelkeit und Erbrechen lassen sich unterdrücken und gegen Energielosigkeit kann eine Eiseninfusion helfen, die das Blutbild stabilisiert.
Bei Stress kann schon ein Spaziergang an der frischen Luft das allgemeine Krankheitsgefühl abschalten. Insbesondere bei bekannter Grunderkrankung sollte bei Unwohlsein mit dem behandelnden Arzt gesprochen werden. Es gibt fast immer einen Weg, auch die begleitenden Symptome der Grunderkrankung oder der medikamentösen Behandlung erträglich zu machen, auch wenn ein Symptom selbst nicht direkt behandelt wird.
Vorbeugung
Das allgemeine Krankheitsgefühl ist oft eine ehr positive als negative Erscheinung. Es handelt sich bei den typischen Symptomen um die Gewissheit, dass das Immunsystem bereits auf die eingedrungenen Erreger reagiert hat und sie abwehrt. Genossen werden solche Beobachtungen natürlich trotzdem von keinem Patienten.
Quellen
- Payk, T.: Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie. Thieme, Stuttgart 2013
- Dilling, H. & Freyberger, H.J.: Taschenführer zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen, Huber Verlag, 6. Auflage 2012
- Bergner, T. M. H.: Burnout-Prävention. Schattauer, Stuttgart 2012
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
- Tölle, R., Windgassen, K.: Psychiatrie. Springer, Berlin 2014
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. August 2024
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