Das männliche Geschlechtsorgan

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 9. Dezember 2018
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Penis ist ein Teil der männlichen Fortpflanzungsorgane, die nach außen hin sichtbar sind. Mit dem Penis dringt der Mann in die Scheide der Frau ein, braucht ihn jedoch auch zum Urinieren.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Der Penis ist das männliche Geschlechtsorgan und dient zur Fortpflanzung und zum Urinieren.

Wie bei der Frau gibt es beim Mann nach außen hin sichtbare Geschlechtsorgane sowie im Körper liegende, unsichtbare Bestandteile des Fortpflanzungssystems. Der Penis ist dazu gedacht, die männlichen Fortpflanzungszellen von ihrem Entstehungsort im Hoden direkt an den Muttermund zu führen. Von dort aus können sie alleine weiter voran zur Eizelle gelangen und brauchen keine weitere Hilfe mehr.

Wären Spermazellen jedoch außerhalb der Scheide, hätten sie keine Überlebenschance. Anders als bei der Frau handelt es sich beim Penis auch um das zentrale Organ zur Abführung von Urin. Harnröhre und Samenleiter sind beim Mann dasselbe, während sie bei der Frau unterschiedlich sind. Damit erfüllt der Penis zwei Funktionen.

Anatomie

Der männliche Penis entsteht auf die gleiche Weise wie der weibliche Kitzler. Erst im Laufe der embryonalen Entwicklung wird aus dem Ur-Gewebe entweder ein Penis oder eine Klitoris. Am empfindlichsten und am dichtesten von feinfühligen Nervenendigungen durchzogen ist die Eichel an der Spitze des Penis. Dieser Bereich ist es, der am intensivsten auf Reize reagiert und der den Orgasmus nachhaltig steuert.

Der Schwellkörper bildet den nach außen hin sichtbaren Teil des Penis und liegt zu einem guten Stück auch im Bauchraum verankert. Er ist von feinen Blutgefäßen und lockerem Gewebe durchzogen, das gut durchblutet werden kann. Die Erhöhung der Durchblutung sorgt für die Erektion des Penis, sie wird durch Botenstoffe ausgelöst und durch enzymatischen Abbau dieser Stoffe wieder beendet.

Streng genommen gehören die Hoden nicht mehr zum Penis, werden jedoch in der Umgangssprache gerne dazugerechnet, da sie ebenfalls nach außen hin sichtbar sind. Durch Schwellkörper und Eichel zieht sich der Samenleiter, der gleichzeitig auch Teil der Harnröhre ist. Die Eichel wird zusätzlich durch die Vorhaut geschützt, die im nicht erigierten Zustand über ihr liegt.

Funktion

Der Penis hat zwei zentrale Aufgaben: die Fortpflanzung und das Urinieren. Beim Mann sind Harnröhre und Samenleiter im Penis dasselbe, beide Stoffe werden durch die gleiche dünne Röhre im Inneren des Penis abgeführt. Bei der Fortpflanzung übernimmt der Penis eine wichtige Aufgabe in der Fortpflanzungsstrategie des Menschen.

Anders als etwa Vögel legen Menschen keine Eier, sondern schützen ihren Nachwuchs so lange im Inneren ihres eigenen Körpers, bis er weit genug entwickelt ist, um auf die Welt zu kommen. Das bedeutet, dass auch die Befruchtung einer Eizelle nicht wie bei Fischen, Amphibien oder Reptilien außerhalb des Körpers stattfinden kann, sondern dass die Spermien zur Eizelle kommen müssen.

Der Penis transportiert die Spermienflüssigkeit so nah wie möglich an die Eizelle und entlässt sie auf Höhe des Muttermundes in den weiblichen Körper. Um bis dorthin vorzudringen, ist die lange Form des Penis notwendig. Dort befinden sich die Spermien in einem Milieu, in dem sie gut überleben können, während sie außerhalb des Körpers nicht lange lebensfähig wären.



Erkrankungen

  • Vorhautriss

Vor allem bei kleinen Jungen entwickeln sich durchs Wachstum Vorhautverengungen, die in der medizinischen Fachsprache als Phimose bezeichnet werden. Die Vorhaus ist zu eng für die Eichel und stört ihre gesunde Durchblutung, sodass sie entfernt werden muss. Weiterhin kommt es im Kindes- und Jugendalter gelegentlich zur Hodentorsion, die zwar nichts direkt mit dem Penis zu tun hat, jedoch mit den äußeren Geschlechtsorganen.

Bei Beginn der sexuellen Aktivität kann es zu Verletzungen kommen, wenn etwa neue Praktiken ausprobiert werden. Am häufigsten sind Verletzungen und Risse der Vorhaut, da diese an vorderster Stelle des Penis sitzt und daher häufig hohe Kräfteeinwirkung vertragen muss. Dasselbe kann bereits bei der Selbstbefriedigung passieren.

Neben Harnröhrenentzündungen, die für den Mann sehr schmerzhaft sind, kann der Penis selbst auch von Geschlechtskrankheiten betroffen sein. Pilzinfektionen beispielsweise, die Frauen durch ein Juckreiz in der Scheide feststellen, bemerken Männer durch ähnliche Symptome sowie durch erkennbare Rötung des Penis.

Andere Geschlechtskrankheiten sorgen ebenfalls für sichtbare Symptome am Penis, etwa Rötungen, offene oder eiternde Wunden. Es muss ermittelt werden, welcher Erreger die Symptome ausgelöst hat, jedoch ist eine sexuelle Übertragung bei direkter Betroffenheit des Penis eine nahe liegende Ursache.

Bestenfalls handelt es sich lediglich um eine Überreizung des Penis, die bei Geschlechtsverkehr ebenfalls vorkommen kann und noch harmlos ist. Sie kann gut mit Salbe behandelt werden.

Quellen

  • Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2015
  • Hof H, Dörries R. Duale Reihe: Medizinische Mikrobiologie. Thieme Verlag. 4. Auflage(2009)
  • Hofmann, R., (Hrsg.): Endoskopische Urologie. Springer, Berlin 2009
  • Schmelz, H.-U. et al.: Facharztwissen Urologie, Springer Verlag, 2014
  • Jocham, D. & Miller, K.: Praxis der Urologie, Georg Thieme Verlag, 2007

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 9. Dezember 2018

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