Penisbruch

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Penisbruch (Penisfraktur), in der medizinischen Fachsprache korrekterweise als Penisruptur bezeichnet, beschreibt eine schmerzhafte Schädigung der Schwellkörpermembran. Als geeignete Behandlungsmethode empfehlen Mediziner in den meisten Fällen einen chirurgischen Eingriff.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Penisbruch (Penisruptur)?

Da der menschliche Penis nicht über Knochen verfügt, stellt der Penisbruch keinen Bruch (Fraktur) im engeren medizinischen Sinne dar. Anstelle von Knochen ist beim Penisbruch die Membran in Mitleidenschaft gezogen, die die Schwellkörper des Gliedes ummantelt - im Rahmen eines Penisbruches weist diese Membran einen Riss auf.

Daher wird der Penisbruch in der Fachsprache auch als sogenannte Penisruptur bzw. Schwellkörperbruch bezeichnet. Die Penisruptur ist eine vergleichsweise selten auftretende Verletzung. In verschiedenen Fällen handelt es sich beim Penisbruch um einen medizinischen Notfall.

Ursachen

Ein Penisbruch kann sich ausschließlich bei Erektion des Gliedes (Versteifung infolge mechanischer oder psychischer Erregung) einstellen. Ist ein Penis nicht erigiert, so sind dessen Schwellkörper in der Regel nicht gefährdet, Risse in Form eines Penisbruches zu erleiden.

Die Bruchverletzung ist meist die Folge starker äußerer Krafteinwirkung bzw. starker stattfindender Biegungen des Penisschaftes. Zu entsprechenden Einwirkungen auf den Penis mit folgendem Penisbruch kommt es in der Mehrzahl der Fälle während ausgeprägter sexueller Betätigungen.

Auch ein Herausrutschen des männlichen Gliedes aus der weiblichen Vagina während des Geschlechtsverkehrs birgt das Risiko eines darauf folgenden Penisbruches. Darüber hinaus können verschiedene Formen der Masturbation (Selbstbefriedigung) einen Penisbruch begünstigen.

Symptome und Verlauf

Das Einreißen der Schwellkörpermembran bei stattfindendem Penisbruch geht in vielen Fällen mit einem charakteristischen Knacken einher. In der Regel ist der Penisbruch darüber hinaus mit starken Schmerzen verbunden. Da es während eines Schwellkörperrisses häufig zu Blutergüssen kommt, treten am entsprechend verletzten Penis nach einiger Zeit oft Schwellungen und Verfärbungen ein. Gelegentlich kann auch die Harnröhre von einem Penisbruch in Mitleidenschaft gezogen werden - eine solche Harnröhrenbeteiligung drückt sich häufig durch Spuren von Blut im Urin aus. Oft ist ein Penisbruch in Form von Verdickungen von außen zu ertasten.

Der Verlauf eines Penisbruches ist unter anderem vom Ausmaß der Verletzung und dem Zeitpunkt einer stattfindenden Behandlung abhängig. Ohne rechtzeitige medizinische Behandlungsschritte kann ein Penisbruch unter anderem langfristige Penisverkrümmungen und Erektionsstörungen nach sich ziehen. In sehr seltenen Fällen verläuft ein Penisbruch symptomfrei.

Diagnose

Häufig ermöglicht bereits das äußere Erscheinungsbild eines von einem Penisbruch betroffenen Gliedes die entsprechende Verdachtsdiagnose durch einen Facharzt. Eine solche Verdachtsdiagnose kann darüber hinaus mithilfe verschiedener diagnostischer Verfahren geprüft werden: Die sogenannte Cavernosografie (eine Röntgenuntersuchung betroffener Schwellkörper) kann etwa dazu dienen, im Zweifelsfall einen Penisbruch auszuschließen.

Eingeschränkte Zuverlässigkeit weist eine Ultraschalluntersuchung (auch als Sonografie bezeichnet) des verletzten Gliedes bei Verdacht auf einen Penisbruch auf. Ist ein Penisbruch bereits bestätigt, kann der Bruch schließlich mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) näher lokalisiert werden. Gelegentlich umfassen diagnostische Schritte bei Verdacht auf Penisbruch auch den Ausschluss weiterer möglicher Ursachen vorliegender Beschwerden - so können Blutergüsse am Penis beispielsweise auch durch Veneneinrisse hervorgerufen werden.

Behandlung und Therapie

Individuelle Therapieschritte bei erlittenem Penisbruch richten sich vor allem nach der jeweiligen Symptomatik. Häufig empfehlen Mediziner zunächst eine Gabe von Antibiotika, um die Entstehung von Infektionen an der verletzten Schwellkörpermembran zu verhindern. Statistischen Angaben zufolge zeigen vor allem operative Eingriffe bei vorliegendem Penisbruch meist gute Behandlungserfolge.

Ob ein Penisbruch eine sofortige notfallmedizinische Operation notwendig erscheinen lässt, hängt dabei vom Einzelfall ab. Wissenschaftliche Untersuchungen legen allerdings nahe, dass auch außerhalb der Notfallmedizin durchgeführte chirurgische Eingriffe bei erlittenem Penisbruch zu gewünschten Behandlungserfolgen führen.

Im Rahmen einer entsprechenden Operation wird zunächst der Riss der Schwellkörpermembran vernäht. Wurde auch die Harnröhre von einem Penisbruch in Mitleidenschaft gezogen, so wird in einem weiteren Schritt auch diese Verletzung behoben. Nach erfolgter Operation wird der Penis eines Betroffenen meist mit einem Verband versehen, der weiteren Schwellungen entgegenwirkt.

Eine mögliche Medikamentengabe nach chirurgisch behandeltem Penisbruch hemmt darüber hinaus vorübergehend das Auftreten von Erektionen - so werden Schmerzen vermieden und die vernähte Schwellkörpermembran wird geschont. Häufig empfehlen behandelnde Ärzte nach erfolgter Operation schließlich einige Wochen des Verzichts auf sexuelle Aktivitäten.

Gelegentlich wird ein Penisbruch auf konservativem Weg (also ohne operativen Eingriff) behandelt. Eine Medikamentengabe zur Hemmung von Erektionen wird hier beispielsweise begleitet durch kühlende Verbände und Schonung. Im Schnitt ziehen operative Behandlungen eines Penisbruches allerdings vergleichsweise weniger Komplikationen nach sich.


Vorbeugung

Einem Penisbruch kann vor allem vorgebeugt werden, indem starke Biegungen des Penis während sexueller Aktivitäten vermieden werden. Ist bereits ein Penisbruch eingetreten, so kann frühzeitige ärztliche Hilfe die Schwere auftretender Symptome einschränken: Kühlung und Medikamentengabe reduzieren beispielsweise das Risiko fortschreitender Schwellungen und auftretender Infektionen. Darüber hinaus können zunehmende Schmerzen bei eingetretenem Penisbruch fachkundig verhindert werden.

Quellen

  • Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2015
  • Hofmann, R., (Hrsg.): Endoskopische Urologie. Springer, Berlin 2009
  • Schmelz, H.-U. et al.: Facharztwissen Urologie, Springer Verlag, 2014
  • Jocham, D. & Miller, K.: Praxis der Urologie, Georg Thieme Verlag, 2007

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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