Zwerchfellbruch (Hiatushernie)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Zwerchfelldurchbruch (Hiathushernie) ist eine besondere Form der Hernie (Eingeweidebruch). Bei ihm stülpen sich Teile des Magens durch ein Loch im Zwerchfell in den Brustraum. Die meisten Zwerchfelldurchbrüche führen zu keinen Beschwerden und müssen nicht behandelt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie)?

Ein Zwerchfellbruch bleibt häufig aufgrund fehlender Beschwerden völlig unbemerkt. Etwa ein Drittel der Betroffenen leidet unter Sodbrennen, Schluckbeschwerden oder saurem Aufstoßen.

Der Zwerchfelldurchbruch (Hiathushernie) besteht dann, wenn Teile des Magens in den Brustraum gelangt sind.

Etwa 90 Prozent aller Zwerchfelldurchbrüche bleiben – da sie frei von Symptomen sind – unbemerkt und damit unbehandelt. Im gesunden Körper trennt das Zwerchfell den Magen und den Brustraum voneinander.

Die Speiseröhre gelangt durch einen schmalen Spalt im Zwerchfell in den Magen. Ist dieser Spalt erweitert, können Teile des Magens durch ihn heraustreten – eine Hiathushernie ist entstanden.

Eine Hiathushernie entsteht meist nur bei älteren Menschen. Beschwerden treten nur dann auf, wenn die veränderte Lage des Mageneingangs dazu führt, dass der Verschlussmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr voll funktionsfähig ist und so Mageninhalt in die Speiseröhre gelangt.

Eine lebensbedrohliche Situation kann entstehen, wenn sich das Magengewölbe neben der Speiseröhre in den Brustraum schiebt (paraösophageale Hernie). Diese schwere Form der Hernie wird immer mittels einer Operation behoben.

Ursachen

Warum es zu einem Zwerchfelldurchbruch kommt, ist nicht genau bekannt. Da eine Hiathushernie aber zumeist bei älteren Menschen vorkommt, wird davon ausgegangen, dass altersbedingte Verschleißerscheinungen zu einer Schwächung des Bindegewebes rund um den Mageneingang führen, und damit die Entstehung eines Zwerchfelldurchbruchs begünstigen.

Wer generell unter einer Bindegewebsschwäche leidet, wird mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Durchbruch des Zwerchfells erleiden als jemand, der über ein gutes Bindegewebe verfügt.

In allen Fällen kommt es aber immer dann zu einem Zwerchfelldurchbruch, wenn der Druck auf das Zwerchfell zu groß wird. Übergewicht oder auch eine Schwangerschaft kann diesen verstärkten Druck auslösen.

Wann zum Arzt?

Anhaltende Beschwerden des Schluckaktes, wiederkehrendes Sodbrennen und ein unangenehmes Aufstoßen sind Anzeichen einer gesundheitlichen Beeinträchtigung. Ein Arzt sollte zu einem Kontrollbesuch und der Klärung der Ursache aufgesucht werden. Kommt es zu einem allgemeinen Unwohlsein, einem Krankheitsgefühl oder einer inneren Schwäche, besteht Anlass zur Besorgnis.

Ein Arzt wird schnellstmöglich benötigt, wenn Blut ausgehustet oder ausgeschieden wird. Dieser Vorgang ist als ein alarmierendes Signal des Organismus zu deuten und sollte zu einem unverzüglichen Arztbesuch führen. Magenschmerzen, ein blasses Erscheinungsbild oder Herzrasen sind ebenfalls untersuchen und behandeln zu lassen.

Kommt es zu einer Abnahme der körperlichen Belastbarkeit oder einer Leistungsschwäche, sollte ein Arzt von den Beobachtungen unterrichtet werden. Bei Schweißausbrüchen, Funktionsstörungen oder einem Krankheitsgefühl benötigt der Betroffene eine medizinische Versorgung.

Charakteristisch für einen Zwerchfellbruch ist das Aufstoßen von Luft. Dem Hinweis sollte nachgegangen werden, sobald es über mehrere Tage anhält oder an Häufigkeit zunimmt. Ein Druckgefühl im Bereich des Herzens, eine schnelle Verschlechterung des gesundheitlichen Zustandes, eingefallene Augen oder eine Abgeschlagenheit sind weitere Anzeichen einer vorliegenden Erkrankung. Krämpfe, eine gekrümmte Körperhaltung und Mattigkeit sind Beschwerden, die eine medizinischen Behandlung bedürfen.

Da das Risiko der Entstehung eines Magengeschwürs besteht, sollte bereits bei den ersten Anzeichen ein Arzt konsultiert werden.

Symptome und Verlauf

Eine Hiatushernie bleibt in den allermeisten Fällen unbemerkt, da sie kaum Beschwerden verursacht. Besonders die Gleithernie wird meist nur zufällig entdeckt, etwa bei einer Magenspiegelung. Der Hiathushernie wird daher allenfalls ein geringer Krankheitswert zugestanden. Wenige Patienten klagen allerdings über Symptome wie Schluckbeschwerden, Luftaufstoßen und Sodbrennen.

Auch die weitaus gefährlichere Paraösophageale Hernie verläuft zunächst beschwerdefrei. In einem späteren Stadium kann diese seltene Form des Zwerchfelldurchbruchs lebensbedrohliche Komplikationen auslösen. Zu den Komplikationen zählen etwa die Ausbildung eines Magengeschwürs, ein Durchbruch der Magenwand, Blutungen oder das Einklemmen des Magens. Heftige Schmerzen bei der Nahrungsaufnahme oder starke Schmerzen im Oberbauch sind die Folge.

Diagnose

Eine Hiathushernie wird entweder durch eine Röntgenaufnahme oder durch eine Endoskopie diagnostiziert. Wird der Patient geröntgt, so wird ihm zunächst ein Kontrastmittel verabreicht. Anschließend wird eine Aufnahme des Oberbauchs gemacht. Damit sich das Kontrastmittel gut im Magen verteilt, wird die Aufnahme kopfüber gemacht. Die Bauchmuskulatur ist angespannt. Bei der Endoskopie (Spiegelung) wird ein dünnes flexibles Rohr mit einer Kamera über den Mund in den Verdauungstrakt eingeführt. Der Arzt kann Speiseröhre und Magen direkt betrachten. Auf Wunsch bekommt der Patient vor der Untersuchung ein Beruhigungsmittel.

Komplikationen

Husten ist nicht immer ein harmloses Phänomen. Je nach Kenntnisstand über die ursächlichen Auslöser des allergischen Hustens lässt sich zwar die Intensität der Attacken beeinflussen, aber die negativen Auswirkungen auf den gesamten Organismus bleiben bestehen. Ständiger Husten schwächt das Immunsystem, die oberen Luftwege entzünden sich und lösen Heiserkeit und Entzündungen bis hin zu einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis) aus. Im Ernstfall drohen eine bleibende raue Stimme oder sogar Stimmlosigkeit. Der allergische Husten stellt ebenfalls für Asthmapatienten eine Gefahr dar, bei denen die gefürchteten Asthmaanfälle bis zur Atemnot führen. Dabei verkrampfen sich die Bronchien, die eingeatmete Luft kann nicht mehr nach außen dringen und lässt ein pfeifendes Geräusch entstehen. Eine dauerhafte Verengung der Atemwege führt nicht selten im weiteren Verlauf zu einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD).

Durch die reflexartige, starke Anspannung beim Husten kann in bestimmten Fällen auch ein Zwerchfellbruch (Zwerchfellhernie) auftreten. Das Zwerchfell trennt Bauchraum und Brustraum. Kommt es zu einem starken Druck durch den Husten, kann eine Hernie entstehen, die wiederum die Gefahr birgt, dass sich Organe vom Bauchraum in den Brustraum verschieben oder in der entstandenen Lücke des Zwerchfells eingeklemmt werden. Große Hernien sind oft für eine mechanische Behinderung der Herz- und Lungenfunktion verantwortlich. Zu erwähnen ist auch die exogen allergische Alveolitis (EAA). Die in Stäuben befindlichen Pilzsporen (Schimmelpilze, Staubmilben oder auch Ausgasungen) werden eingeatmet. Der Kontakt mit den Allergenen löst erst einige Stunden später Symptome einer Lungenentzündung mit Fieber und heftige allergische Hustenanfällen aus.

Behandlung und Therapie

In der Regel wird ein Zwerchfellbruch nicht behandelt. Treten Beschwerden auf – etwa Sodbrennen oder Luftaufstoßen - können diese mit den dafür typischen Medikamenten behandelt werden. Begleitend sollte bei Vorliegen eines Zwerchfelldurchbruchs eine Gewichtsreduktion vorgenommen werden. Außerdem sollte der Patient nur kleine Portionen essen und nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen essen.

Wer sehr stark unter den Symptomen leidet, kann Protonenpumpenhemmer einnehmen. Protonenpumpenhemmer vermindern die Säureproduktion im Magen. Möglich ist es auch, Medikamente einzunehmen, die den Magen-Darm-Trakt anregen (z.B. Metoclopramid oder Domperidon). Kommt es in der Folge zu einer Entzündung der Speiseröhre – das ist meist dann der Fall, wenn beständig Magensaft zurückfließt – folgt eine Operation. Der ausgetretene Magenteil wird zurückgeführt und der vormals vergrößerte Spalt verkleinert.

Die Operation erfolgt laparoskopisch, also ohne Öffnung des Bauchraums. Es werden lediglich fünf kleinere Schnitte gesetzt, durch die die Operationswerkzeuge eingeführt werden. Die Operation erfolgt unter Vollnarkose. Liegt eine Paraösophageale Hernie vor, wird diese stets operativ entfernt. Bei dieser Operation werden ebenfalls die ausgetretenen Magenteile zurückgeführt. Zusätzlich wird der Magen an der vorderen Bauchwand vernäht, um ein späteres Wiederaustreten zu verhindern.


Vorbeugung

Einer Hiathushernie kann man nicht vorbeugen. Betroffene können nur dem Auftreten der Symptome einige Maßnahmen entgegen setzen und diese zuvor mit dem Arzt beschrechen.

Dazu gehört bei übergewichtigen Patienten in erster Linie die Reduktion des Gewichts. Insbesondere eine ausgewogene und gesunde Ernährung kann in diesem Zusammenhang sehr wichtig sein.

Es sollten möglichst kleine Mahlzeiten eingenommen werden und auf das Rauchen und auf Alkohol verzichtet werden. Außerdem sollte vor dem Schlafengehen nicht gegessen werden.

Ebenfalls wird ein massiver Druck auf das Zwerchfell vermieden, wenn mit hochgelagertem Kopf in Rechtsseitenlage geschlafen wird.

Quellen

  • Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
  • Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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