Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii ist eine Infektionskrankheit, die heftig verläuft und nahezu nur in Amerika auftritt. Betroffen sind vor allem Waldarbeiter oder Menschen, die sich häufig in Waldgebieten aufhalten.
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Was ist ein Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii?
Beim Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung, die durch Zecken übertragen wird und fast ausschließlich in Amerika verbreitet ist.
Im Jahr 1906 hat der amerikanische Pathologe Ricketts die Erkrankung erkannt, was zur Namensgebung des Bakteriums führte. Dieses Zeckenbissfieber gehört zu den so genannten Rickettsiosen.
Damit wird jede Erkrankung bezeichnet, die durch die Bakterien der Gattung Rickettsia verursacht werden. Die Übertragung geschieht durch Zecken, Milben, Flöhe und Läuse.
Ursachen
Wurden die Bakterien in den Körper übertragen, zum Beispiel durch einen Zeckenbiss, vermehren sie sich durch eine fortlaufende Querteilung in den Wirtszellen. Im Anschluss verbreiten sie sich über die Blutbahnen und Lymphgefäße innerhalb des Körpers. Durch die Zerstörung der Körperzellen, die von den Bakterien verursacht wird, werden die Beschwerden ausgelöst.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome des Zeckenbissfiebers durch Rickettsia rickettsii:
Die ersten Symptome zeigen sich beim Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii meistens etwa fünf bis sieben Tage, nachdem die Infektion erfolgte. Anfänglich können die Anzeichen der Erkrankung kaum zugeordnet werden. Es kommt zu einem hohen Fieber von bis zu 41 Grad Celsius sowie zu Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Weitere Symptome sind ein allgemeines Unwohlsein, Husten, eine Lichtscheu, Übelkeit und zum Teil ein Erbrechen.
Bei Kindern treten häufig noch starke Bauchschmerzen auf, was oftmals mit einer Blinddarmentzündung verwechselt wird. In den meisten Fällen bildet sich zudem ein massiver Hautausschlag, der vorwiegend an den Handgelenken, Fußsohlen und Knöcheln beginnt. Von hier aus breitet sich dieser über den gesamten Körper aus. Der Hautausschlag ist durch kleine, tastbare Papeln und Einblutungen gekennzeichnet und bereitet in der Regel keine Beschwerden.
Bei einem schweren Verlauf des Zeckenbissfiebers durch Rickettsia rickettsii oder wenn die Behandlung gegen die Rickettsien spät begonnen wird, treten zusätzliche Symptome wie eine starke Übelkeit und Verwirrtheit auf. Des Weiteren sind eine Bewusstlosigkeit und Gelbfärbung der Haut möglich. Bei Kindern, die bis zu 3 Jahre alt sind und bei Männern nimmt das Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii im Allgemeinen einen schwereren Verlauf, da in diesen Fällen Komplikationen auftreten können, beispielsweise erhebliche Störungen des Kreislaufs, ein Nierenversagen etc. Dies kann den Tod herbeiführen.
Zu den möglichen Spätfolgen der Erkrankung gehören Lähmungserscheinungen und ein Verlust des Hörvermögens. Das Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii muss unbedingt ernst genommen werden. Die Erkrankung ist heilbar, doch ohne eine Behandlung verläuft sie in ungefähr 25 Prozent der Fälle tödlich. Dies kann selbst zuvor gesunde Menschen betreffen.
Diagnose
Die Infektion mit dem Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii kann zu Beginn kaum diagnostiziert werden, denn für diesen Anfangszeitraum stehen keine geeigneten Testverfahren zur Verfügung. Gleichzeitig jedoch ist es wichtig, dass die Erkrankung frühzeitig genug therapiert wird. Erste Vermutungen, dass eine Infektion besteht, können durch Befragungen des Erkrankten zum Wohnumfeld, seinen Reisegewohnheiten sowie dem Beginn der Beschwerden entstehen. Erst zum späteren Zeitpunkt besteht die Möglichkeit, die Diagnose sicher zu stellen, beispielsweise durch eine Blut- oder Hautgewebeuntersuchung. Der Laborbefund zeigt eine Vermehrung der Rickettsien.
Behandlung und Therapie
Es ist beim Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii wichtig, dass die Behandlung so zeitig wie möglich beginnt, da sich die Heilungschancen bei einem Therapiebeginn nach dem fünften Erkrankungstag deutlich verschlechtern. Bei einem Verdacht auf das Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii verschreibt der Mediziner Antibiotika (Gruppe der Tetrazykline). Gewöhnlich enthalten diese den Wirkstoff Doxycyclin, der gegen das Bakterium Rickettsia rickettsii, den Erreger, ankämpft.
Wenn keine Therapie mit Doxycylin möglich ist, steht als Alternative Chloramphenicol zur Verfügung. Neben der Behandlung der Ursache ist es beim Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii sinnvoll, weitere Maßnahmen einzuleiten, um die Symptome zu verbessern. Dazu zählen beispielsweise schmerzstillende und fiebersenkende Medikamente.
Vorbeugung
Wer sich in den Risikogebieten aufhält, also in den nord- und südamerikanischen Regionen, sollte seinen Körper im Freien gut mit langer Kleidung bedecken und regelmäßig auf Zecken absuchen.
Gut geeignet sind lange Hosen, langärmelige Bekleidung für den Oberkörper sowie eine Bedeckung für den Kopf. Damit wird die Einnistung der Zecken sowie eine eventuelle Infektion mit dem Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii erschwert.
Quellen
- Dilling, H. & Freyberger, H.J.: Taschenführer zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen, Huber Verlag, 6. Auflage 2012
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
- Tölle, R., Windgassen, K.: Psychiatrie. Springer, Berlin 2014
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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