Storchschnäbel

Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Storchschnäbel bilden die größte Gattung innerhalb der Storchschnabelgewächse und sind weltweit anzutreffen. Neben dem attraktiven Äußeren sind die Storchschnäbel von großer Bedeutung für die Volksheilkunde und erweisen sich als natürliche Heilmittel äußerst wirkungsvoll. Aufgrund der vielen verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten lohnt sich ein Blick auf die Eigenschaften und Wirkungsweisen der Storchschnäbel, die im Folgenden näher betrachtet werden.
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Allgemeiner Überblick
Die Storchschnäbel, auch Geranium beziehungsweise Geranien genannt, gehören zur Familie der Geraniaceae, also der Storchschnabelgewächse. Mit um die 400 verschiedenen Arten bilden sie innerhalb dieser Pflanzenfamilie die eindeutig artenreichste Gattung. Im Zusammenhang mit hier wachsenden Heilkräutern sind dabei vor allem das Ruprechtskraut und der Wiesen-Storchschnabel erwähnenswert.
Das Ruprechtskraut ist eine Pflanze, die zwischen 30 Zentimeter und 50 Zentimeter hoch werden kann. Das Ruprechtskraut blüht in den Monaten zwischen Mai und Juli und besticht dann durch rotviolett leuchtende Blüten, denen es wahrscheinlich neben den rötlich gefärbten Sproßachsen und Stiele auch den Namen zu verdanken hat. Denn die Bezeichnung Ruprechtskraut kommt aus dem Althochdeutschen von dem Wort rotpreht, was nichts anderes als rötlich bedeutet.
Das Ruprechtskraut ist auch bekannt als Stinkender Storchschnabel, Wohlriechender Storchschnabel oder Duftender Storchschnabel, was auf die ätherischen Öle zurückzuführen ist, die zu den Inhaltsstoffen der Pflanze gehören und sie zum Duften bringen. Der Wiesen-Storchschnabel mit seinem dem Namen entsprechenden schnabelartigen Fortsatz vom Fruchtstand blüht zwischen Mai und August. Bei einer erreichbaren Höhe zwischen 60 Zentimeter und 80 Zentimeter beeindruckt er durch seine ebenfalls rotvioletten oder aber auch blauen Blüten, die einen herrlichen Anblick garantieren.
Vorkommen und Anbau
Die Storchschnäbel sind als Zierpflanzen schon seit dem 16. Jahrhundert bekannt und in den unterschiedlichsten Arten anzutreffen. Dabei kommen die verschiedenen Varianten der Storchschnäbel wirklich auf der gesamten Welt vor, was sogar auch für die Arktis und für die Antarktis gilt. Wichtig ist für die Arten der Storchschnäbel ein kühl-gemäßigtes Klima, durch dessen meist trockene Eigenschaften die Pflanzen einen möglichst feuchten Boden bevorzugen. Ebenso sollte es sich bestenfalls um Lehmböden mit einem hohen Gehalt an Basen und Stickstoff handeln, weshalb die Storchschnäbel sich gerne auf Rodungs- oder Ödlandflächen, Hackfruchtäckern oder auch in lichten Gebüschen niederlassen.
Betrachtet man die in Europa vorkommenden Storchschnäbel können weitere Anpassungen an die Gegebenheiten beobachtet werden. So lässt sich der blutrote Storchschnabel von Europa bis Kleinasien an Waldrändern nieder und verträgt auch trockene Böden. Das Ruprechtskraut benötigt schattige und stickstoffreiche Lagen und ist in einer Höhe von 1.500 Metern zu finden. Der Wiesen-Storchschnabel verbreitet sich von Europa bis Mittelasien und liebt kühle und auch feuchte Standorte, wie zum Beispiel feuchte Wiesen oder Gräben, und ist in Höhen von bis zu 900 Meter zuhause.
Anwendung und Wirkung
Die Art der Anwendung kann dabei ganz unterschiedlich sein. So kann es bei Problemen mit der haut oder Wunden zu äußerlichen Anwendungen in Form von Waschungen kommen, für die die Extrakte der Pflanze verwendet werden. Zudem können heilende Tees als Aufguss oder Kaltauszug hergestellt werden, um die Storchschnäbel innerlich anzuwenden. Auch Spülen und Gurgeln sind wirksame Methoden und es gibt sogar den Ratschlag, sich bei Ohrenschmerzen ein Blatt eben so lange ins Ohr zu legen, bis der Schmerz nachlässt.
Wogegen hilft der Storchschnäbel?
Bedeutung für die Gesundheit
Aufgrund der Inhaltsstoffe, insbesondere der ätherischen Öle, sind die Storchschnäbel in der Volksmedizin sehr beliebt. Sie werden dort vor allem gegen Prellungen, Herpes und Gicht sowie als Mittel bei Fieber, Zahnschmerzen, Lungen- oder Nierenleiden, Gicht und Nasenbluten verwendet. Hildegard von Bingen erwähnte damals schon die positive Wirkung vom Ruprechtskraut, welches das Herz stärke und für Fröhlichkeit sorge. Die Einnahme eines aus Ruprechtskraut zubereiteten Tees soll zudem als Mittel gegen Kinderlosigkeit verwandt worden sein.

Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
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